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Die Haltlosen

Viel ist bisher über die Bankenkrise gesagt und geschrieben worden. Die Hauptbetroffenen, die Banker, wurden dabei ausnahmslos von aussen beurteilt und verurteilt. Meist waren sie die Bösen. Sie: eine unbestimmte Masse. Klar ist einzig, dass ein ganzer Berufsstand in Misskredit geraten ist. Pauschalisierungen interessieren sich nicht für den Einzelnen. In langen Gesprächen kommen hier zwei Schweizer Banker zu Wort. Der eine ist Private Banker, der andere Marktstratege bei einer Bank in New York.

01.05.2009 von Finn Canonica und Birgit Schmid , 11 Kommentare

Banker Nr.1

«Eigentlich geht es mir gut. Auch wenn ich sehe, dass die UBS Probleme hat. Ich bin ja nicht naiv. Aber die Bank ist sehr gross, und nicht alle Units sind betroffen. Mein Geschäft ist das Kundengeschäft. Ich kümmere mich um europäische Kunden, welche ihr Geld in der Schweiz haben, bin also ein klassischer Private Banker. Meine Kunden sind alle sehr vermögend. Wir kümmern uns um deren Geld, unterstützen sie aber auch in vielen anderen Dingen. Investitionen, Finanzierungen, Steueroptimierungen, es ist ein sehr weites Feld. Ich habe ein Buch mit allen Kunden drin, um die ich mich persönlich kümmern muss.
Ich spüre, dass wir Banker an Prestige verloren haben, ich kann damit leben. Der Job war doch immer schon überbewertet, wenn man ehrlich ist. Jetzt hat sich das alles ins Gegenteil verkehrt. Mich hat immer überrascht, welchen Respekt die Leute vor uns Bankern gehabt haben. Ich konnte das nie richtig nachvollziehen. Ich habe Freunde, die Ärzte oder Ingenieure sind, die tragen doch mindestens so viel Verantwortung.
Am Endes des Tages sind Banker Unternehmer, die eine Beziehung ausnutzen. Ich versuche, möglichst viel Geld aus meinen Kunden rauszuholen, und diese wiederum verlangen von mir, dass ich ihr Geld möglichst effektiv arbeiten lasse. Wir verdienen und verlieren also zusammen Geld. Das kapiert doch jeder Idiot. Ein Ingenieur oder Künstler erschafft was, ich dagegen nütze eine Beziehung aus. Ich manage Geld, keine Ahnung, weshalb wir selbst so lange geglaubt haben, irgendwas Besonderes zu sein. Okay, ich kann mit Leuten umgehen. Ich spüre, was sie wollen, kann ihr Vertrauen gewinnen. Aber das ist nicht so komplex wie Hirnchirurgie. Ich liebe meinen Job, ich liebe die Gespräche mit meinen Kunden, aber ich halte mich für weder überdurchschnittlich intelligent noch kreativ.
Den Ruf, den Banker bis vor Kurzem gehabt haben, verdanken sie sich selbst. Das Protzen mit Statussymbolen, Autos, Uhren, Massanzüge, die richtige Feriendestination, das gehörte einfach dazu. Man kann sich einer solchen Dynamik nur schwer entziehen. In London und an der Wall Street ist das noch viel extremer als in der Schweiz. Zumindest bis vor Kurzem war es so. Ich habe darüber meine eigene Theorie. Viele solcher Banker stammen aus eher bescheidenen Familien. Sie studierten oder, wie in der Schweiz üblich, machten eine Banklehre, und stiegen dann auf. Und plötzlich war viel Geld da, und sie drehten durch. Diskretion und Zurückhaltung ist die Tugend von altem Geld.
Wie meine Beziehung zu Kunden heute ist, nach dem grossen Crash an den Börsen? Okay, ich muss mir viel mehr Fragen anhören. Die Kunden wollen nun Dinge wissen, die ihnen vorher völlig egal gewesen sind. Die wollen alle zehnmal durch ihr Portfolio gehen. Auch merke ich, dass ich jetzt jedes Wort auf die Goldwaage legen muss. Einfach mal den coolen, selbstsicheren Mann mimen, geht gar nicht mehr. Die Hauptangst der Kunden ist, dass die UBS ihre Verluste in ihr Portfolio packt. Ich muss also viel mehr erklären, das stresst und ist zeitaufwendig, aber so ist es nun mal.
Seit dem Beginn der Krise hat sich mein Verhalten verändert. Ich trete anders auf, vorsichtiger. Ich würd jetzt nicht allen Kunden sofort erzählen, dass ich einen Porsche fahre. Wenn einer fragt, weiche ich aus, oder ich lüge. Es erscheint mir irgendwie unangebracht, besonders wenn ich weiss, dass ein Kunde Geld mit seinem Portfolio verloren hat. Man muss aufpassen, wir haben diesen Schlamassel schliesslich mitverursacht.
Viele meiner Freunde sind ebenfalls Banker — wobei, die richtigen Freunde sind eigentlich keine Banker. Und die mögen mich hoffentlich unabhängig von meinem Beruf. Aber so kleine, spitze Bemerkungen muss ich schon ertragen können. Jetzt bei der UBS angestellt zu sein, birgt ein gewisses Witzpotenzial. Manchmal lache ich mit. Manchmal nervt mich das extrem. Meine Eltern sind besorgt, sie rufen oft an, um zu fragen, ob ich meinen Job noch habe. Aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass die Bank mich rausschmeisst. An mir hängen viele Kunden. Aber wer weiss.
Wenn mich heute jemand nach meinem Beruf fragt, weiss ich zum vorneherein, wie die Reaktion sein wird. «Ah, Banker», und dann folgen ein paar blöde Fragen. Es ist ein bisschen so, als habe man uns alle zum verbalen Abschuss freigegeben. Als gehörten wir einer Minderheit an. Ich kann nicht sagen, dass mich das fertigmacht. Das wäre übertrieben, aber es macht nachdenklich. Es nagt auf Dauer am Selbstvertrauen. Aber ein «Psycho» bin ich noch nicht geworden. Meine Standardantwort ist: «Ja, die Zeiten sind hart, viele Leute verlieren Geld, aber ich mache meine Arbeit.»
Die UBS hat brutale Fehler gemacht. Banker in die USA auf Kundenfang zu schicken, das war wohl eine dumme Strategie. Ich war einer dieser Banker. Ich habe das zwei Jahre lang gemacht. Es war mein erster Job, gleich nach dem Studium und einem Trainingsprogramm in der Schweiz.
Meine Vorgesetzten sagten mir, flieg in die USA, triff im Hotel X Kunden Y. Also flog ich von der Schweiz direkt in die USA, nach New York, Miami, Chicago oder Washington. Die Leute kamen in mein Hotelzimmer, ich lud über Internet die Daten auf meinen Computer, zeigte ihnen ihr Portfolio. Wir besprachen, was zu tun war, dann flog ich in eine andere Stadt. Manchmal luden mich die Kunden auch in ihre Häuser ein. Aber sie waren immer sehr vorsichtig. Informationen von der USA in die Schweiz und umgekehrt wurden nie über Telefon oder E-Mail ausgetauscht. Man muss extrem aufpassen bei Amerikanern, bei allen Details, die sind ja sehr klagefreudig. Mein Ziel war ganz einfach: möglichst viel Geld auf ein Schweizer Konto zu kriegen.
Diese Tätigkeit in den USA hatte fast etwas Abenteuerliches an sich, etwas Konspiratives. Wenn man noch jung ist, lässt man sich schon beeindrucken. Man sagte mir nie, was zu tun sei, wenn ich am Zoll rausgenommen würde. Ich hatte ein kurzes Trainingsprogramm, man gab uns die Nummer eines Anwaltes im Falle eines grösseren Problems. Wir arbeiteten mit besonderen Laptops, wir alle hatten sie. Auch die Konkurrenten von der Credit Suisse oder der Bank Sarasin. Angst vor der Ein- und Ausreise aus den USA hatte ich anfangs nie. Von einer externen Firma sind unsere Laptops speziell präpariert worden. Wurde man bei der Zollkontrolle rausgenommen und musste man seinen Laptop anstellen, konnte man einfach anstelle seines normalen Kennwortes einen Code eingeben, und alle sensiblen Daten mit den Namen der Kunden wurden gelöscht.
Ich wusste jederzeit, dass ich amerikanische Gesetze breche, wenn ich US-Bürgern praktisch die Gelegenheit zur Steuerhinterziehung auf einem Silbertablett präsentiere. Jeder hat das gewusst, meine Vorgesetzten, meine Kollegen.
Ich sagte mir jedoch, ich bin Schweizer, ich komme aus einer anderen Kultur, und wir Schweizer haben immer vom Reichtum der anderen gelebt. Jeder wusste, dass diese Praxis gegen amerikanische Gesetze verstösst, aber hey, wir lebten alle in einer ganz anderen Welt. Wir veranstalteten Partys in New York, organisierten Kunstevents für unsere Kunden, eigentlich absurd, wie unbeschwert wir uns gaben trotz diesem Wissen. Vielleicht waren wir einfach auch nur dumm.
Mit der Zeit jedoch war mir immer weniger wohl, ich hatte oft Angst. Ich sprach mit meiner Frau darüber. Sie war der Meinung, dass diese Anspannung mir und unserer Beziehung nicht guttut. Mir ist unverständlich, wie viele meiner Kollegen diesen Job so lange getan haben. Ich meine, jeder weiss doch, dass man mit den amerikanischen Steuerbehörden extrem aufpassen muss. Mit der IRS (US-Steuerbehörde) ist nicht zu spassen. Aber die UBS war bezüglich der IRS total ignorant, die hatten keine Ahnung, was das für eine Behörde ist. Sogar Al Capone wurde von der IRS verhaftet, nicht von der Polizei. Trotzdem wurde immer weitergemacht. Und das erzählt doch alles über die Gier der Banken, die menschliche Gier allgemein. Dieses gewaltige Risiko einzugehen, nur um noch mehr Geld zu verdienen, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen und zu glauben, die Amerikaner wären so blöd und kämen nicht dahinter.
Ich traute mich nicht, mit meinem Boss über meine Angst zu reden. Also sagte ich ihm, ich bräuchte eine neue Herausforderung. Zum Glück war das kein Problem, die UBS hat meinen Wunsch sofort akzeptiert.
Die Entscheidung, aus dem US-Geschäft auszusteigen, war rein persönlicher Natur. Es ging mir nicht um Moral. Wir Schweizer haben Banking nie mit Moral betrieben, das ist die Schweizer Art des Bankings. Unsere Haltung war doch immer: Wir bieten euch Hilfe bei der Steuerhinterziehung, wenn ihr damit ein Problem habt, müsst ihr es nicht machen. Das war doch das Schweizer Geschäftsmodell. All die Banker und vor allem Politiker, die sich jetzt am Fernsehen und in den Medien so moralisch gebärden, sind einfach Heuchler. Für mich war diese Entscheidung praktischer Natur, nicht moralischer. Wir brachen amerikanische Gesetze, da gibt es keinen Graubereich. Da bist du schwarz oder weiss. Ich fürchtete immer, ins Gefängnis geworfen zu werden.
Es ist wichtig, zu verstehen, dass viele US-Kunden Geld nicht direkt von den USA in die Schweiz transferiert haben. Sie hatten zum Beispiel ein Business im Ausland und lenkten Teile ihres Profits auf Schweizer Konten. So simpel war das. Sie arbeiteten zum Beispiel mit französischen oder deutschen Unternehmen, und diese lenkten einfach Geldströme auf Schweizer Konten. Von zwei solchen Zahlungen wurde immer eine direkt in die Schweiz geleitet, das war so etwa die Faustregel.
Kaderleuten der Credit Suisse und der Bank Sarasin bestätigten alle, es genauso gemacht zu haben. Ich verstehe nicht, warum nur die UBS jetzt so am Pranger steht. Credit Suisse war unser grösster Rivale, und die haben mit denselben Methoden gearbeitet.
Warum die IRS nur die UBS erwischt hat? Ich weiss es nicht. Schauen Sie, wenn Sie Polizist sind und es kommen Ihnen auf der Autobahn ein Ferrari und ein BMW mit 200 Stundenkilometern entgegen, wen nehmen Sie aus dem Verkehr, wenn es nur einer sein kann? Den Ferrari, ist ja logisch.
Der UBS ging es lange Zeit extrem gut. Die Bosse sagten zwar immer, wir müssten aufpassen. Aber in der Regel dachten wir UBSler schon, irgendwie besser zu sein als die anderen. Wir fühlten uns auch so. Wir waren jung und risikobereit. Wir waren die Top Guns. Unbezwingbar, in vielen Belangen.
Ja, ich fühle mich schuldig für das, was in der Weltwirtschaft jetzt abgeht. Wir haben uns in diesen Boomjahren nie zurückgelehnt und nachgedacht. Moment mal, was für Produkte verkaufen wir hier eigentlich? Und wir boten Produkte an, die gar nicht funktionieren konnten. Aber irgendwie verdrängten wir es. Und die Kunden eben auch. Es ist nicht so, dass diese naiv sind. Meine Kunden, Leute, die über 50 Millionen haben, das sind keine Idioten. Die hätten es auch merken müssen. Aber meine Kunden und ich befanden sich in einer ganz eigenen Dynamik, wir wollten gar nicht unseren Verstand anschalten. Man schaukelte sich gegenseitig hoch. Ich glaube, man kann dieses Phänomen nur psychologisch erklären. Hätte man es wissen wollen, man hätte es wissen können. Davon bin ich absolut überzeugt.
Es tut mir leid für gewisse Kunden, denen wir zweifelhafte Finanzprodukte verkauft haben. Das belastet mich schon. Ich habe meine Unschuld verloren in diesem Geschäft. Ich weiss, das klingt jetzt sehr sentimental. Trotzdem schäme ich mich nicht, wenn ich Kunden treffe, die Geld verloren haben. Aber ich habe mich noch nie entschuldigt. Das heisst, einmal hab ich es doch getan, ich sagte «I am sorry». Das war ein Riesenfehler. Der Kunde schaute mich an und sagte eiskalt: Mein Lieber, das ist ein Geschäft, «I am sorry» kannst du deiner Frau sagen, wenn du sie betrogen hast.
Ich spüre eine gewisse Verantwortung für unseren schlechten Ruf. Ich denke mir oft, es müsste doch noch so sein wie vor fünfzig Jahren. Man besprach mit den Kunden Dinge, von denen man wirklich etwas verstand. Banking war ein Vertrauensverhältnis, wie mit dem Arzt oder Pfarrer beinahe. Es wurde viel geredet, Banker und Bankkunde standen sich sehr nahe. Die Profite waren nicht so hoch, aber es war ehrlicher.
Rückblickend deprimiert mich das. Ich war ein Teil davon. Irgendwie absurd. Ich mag meine Kunden wirklich, ich dachte nie bewusst, hey, ich zieh die jetzt über den Tisch.
Wenn ich mich zurückerinnere, wie die vom Riskmanagement uns mit Zahlen gefüttert haben, absurd. In 95 Prozent der Fälle ging gemäss Risikoanalysten alles gut, das war so praktisch das Standardmodell. Riskmanagement ist eine Truppe, die vom gesunden Menschenverstand abgekoppelt funktioniert hat. Hätte ich die Arbeit dieser Leute hinterfragen sollen? Vielleicht. Aber ehrlich gesagt, ich hab gar nie daran gedacht. Da arbeiteten Mathematiker, kein Mensch kann fachlich mit denen argumentieren. Es gab immer drei Risikoprofile, Konservativ, Medium, Riskant. Wir überlegten uns bei jedem Kunden, welches Profil ihm wohl am besten passen würde. Die Kunden haben das sehr wohl begriffen, ich habe nie jemandem riskante Papiere als konservative Anlagestrategie empfohlen. Sehr reiche Leute haben ein seltsames Verhältnis zu Geld. Sie können ausflippen, weil sie zu Hause 200 Dollar im Küchenschrank verlegt haben, investieren aber gleichentags 200 000 Dollar in hoch riskante Papiere. Ich habe darüber oft nachgedacht, aber es ist mir nie klar geworden, warum die das tun. Wenn es immer nur bergauf geht, hinterfragt nie jemand seine Investitionen. So ist der Mensch.
Die Erklärung, für das, was geschehen ist, folgt zwei Argumentationslinien: Gier oder Dummheit. Ich denke, es war in erster Linie Gier. Und die Kunden spielten dabei eine wichtige Rolle. Wenn ich meinen Topkunden ein Produkt mit nur mässiger Performance anbot, schrien die sofort auf. «Was, nicht mehr Gewinn?» Darüber muss man auch mal reden. Es herrschte eine gewaltige Nachfrage nach solchen Papieren, und die haben wir eben geliefert. Und die Angebotsseite war halt leider etwas überbewertet. Ich hatte Kunden, die wollten brasilianische Bonds kaufen, weil die zehn Prozent Profit versprechen. Der Mensch schaltet eben rasch den Kopf aus, wenn viel Geld im Spiel ist.
Wenn jetzt einer von den armen Kunden spricht, ist das doch Quatsch. Die Kunden sind mindestens so schuldig. Ich rede jetzt nicht von der alten Oma, der man einfach Unsinn erzählt hat. Aber wenn einer über 50 Millionen hat, kennt er sich sehr gut aus. Diese Leute sind keine Ignoranten. Diese Leute lesen jeden Tag die Wirschaftspresse, von Unschuld kann doch gar keine Rede sein. Die haben gelacht, wenn man ihnen ein Produkt mit nur drei Prozent Rendite angeboten hat.
Die Arbeitsatmosphäre bei der UBS hat sich sehr verändert. Viele haben wirklich Angst, es hängt aber immer mit der persönlichen Situation ab. Ich habe keine Kinder, ich besitze auch kein Haus, nicht mal eine Ferienwohnung. Also kann ich gar nicht so viel verlieren. Viele Kollegen sind aber selbst schuld. Jahrelang wurde einfach Geld ausgegeben, niemand dachte doch im Traum daran, dass es so mal nicht mehr weitergehen könnte. Ich kenne ein Paar, die haben ihre ganzen Ersparnisse in UBS-Aktien angelegt. Die müssen Hypozinsen für ein Haus bezahlen und so weiter. Ich selbst habe ziemlich viele UBS-Aktien, aber ich bin jung, die werden sich wieder erholen, ich kann warten. Der Kurs wird sich erholen. Ein paar Kollegen mussten ihren bereits bestellten Wagen wieder abbestellen, viele haben ihre Ferienpläne radikal geändert. Teure Flüge mit der ganzen Familie liegen einfach nicht mehr drin.
Ein Freund von mir schläft nicht mehr seit Wochen, wobei Freund übertrieben ist. In all den Jahren bei der UBS habe ich nie einen wirklichen Freund kennengelernt. Das geht einfach nicht, vielleicht liegt es am Arbeitsklima, es ist extrem kompetitiv. Einem Kollegen geht es richtig schlecht. Er muss Medikamente nehmen, er kann kaum mehr arbeiten. Letztes Jahr war ich fast mal so weit. Der Druck war enorm, als die Märkte zusammenbrachen. Wir arbeiteten praktisch ununterbrochen. Ich verbrachte zwei Wochen Ferien ununterbrochen am Handy, alle meine Kunden riefen ständig an. Tag und Nacht. Ich muss immer erreichbar sein, es geht einfach nicht, dass ich mein Handy nicht abnehme. Und Kunden mit über 50 Millionen ist es ziemlich egal, ob es dort, wo ich gerade bin, Nacht ist.
In meinem Alltag wird oft über die Situation gesprochen, in der Kaffeepause, beim Mittagessen, in den Gängen. Weniger über die Führung, sondern über das, was einen Korpsgeist unmittelbar betrifft. Also meine Bosse, die Auswirkungen auf unsere Abteilung. Die generelle Strategie der Bank ist weniger ein Thema. Die UBS ist eine Riesenbank, fast wie ein eigener Staat, die Regierung ist nicht unbedingt Gesprächsthema Nummer eins.
Die Bosse wissen doch selbst nicht, was genau läuft. Zu lange haben wir Informationen erhalten, die einfach falsch waren. 2006, als der Aktienkurs der Bank mit seinem Sinkflug begann, sagte mein Chef noch: «Geh zu den Kunden und erzähl ihnen, alles sei okay, kein Grund zur Besorgnis.» Nun, das war wohl gelogen. Ich weiss gar nicht mal, ob das schlicht Lügen waren, niemand wusste, was eigentlich los war.
Ich identifiziere mich nicht mit der UBS. Aber ich respektiere meinen Arbeitgeber, weil er mir viel bietet, aber so etwas wie einen Korpsgeist kenne ich nicht. Ausser bei falschen oder dummen Angriffen auf die Bank, wie es in vielen Medien üblich ist.
Manchmal fühle ich mich so, als ob ich schon einen halben Krieg hinter mir hätte. Ich habe meine Frau oft wochenlang nicht gesehen, gearbeitet bis zum Umfallen, mich mit Leuten abgegeben, die ich nicht mal riesig respektiere. Und jetzt werden wir in der Öffentlichkeit noch fertiggemacht. Ich will jetzt nicht den Schwächling markieren, aber ich frage mich tatsächlich manchmal, was das alles soll. Ich bin nicht mal richtig reich. Diese Krise hat diesen Denkprozess noch beschleunigt. Ich höre immer wieder die Geschichten von Leuten, die plötzlich was anderes gemacht haben. Entwicklungshilfe oder eine Biofarm aufgezogen oder was weiss ich. Dafür bin ich nicht der Typ, was anderes zu machen, würde in erster Linie heissen, mehr Zeit mit meiner Frau und meinen Freunden zu verbringen.
Ich bin die letzten Jahre auf einer Welle gesurft, wir waren alle super cool drauf. Die Welt lag uns zu Füssen, alles lief gut, kein Mensch dachte daran, dass dies alles mal aufhören könnte. Nach der Universität dachte ich, dass es im Leben nur noch aufwärtsgehen kann. Als ich zum ersten Mal eine Visitenkarte der UBS mit meinem Namen drauf in der Hand hatte, fühlte ich mich richtig stark. Diese drei Buchstaben, UBS, nicht irgendeine Bank, sondern die mächtigste Schweizer Bank.
Ich will wieder ein guter Banker sein. Das klingt pathetisch, aber ich möchte tatsächlich nicht mehr einfach so weitermachen. Mit meiner Frau kann ich über solche Sachen reden, auf der Bank ist das nicht gut möglich. Unter meinen Kollegen redet man nie über Schwächen, das gibt es einfach nicht. Das ist halt so ein Ding in einer von Männern dominierten Arbeitskultur, aber ich hab damit kein Problem.
Die Krise wird reinigend wirken, auch wenn das zynisch klingt. Und die Leute werden alle schlauer werden, was Bankgeschäfte betrifft. Der Vorteil für mich? Ich kann Kunden mit kritischen Fragen künftig sagen, wenn ich keine Ahnung habe, ohne das Gesicht zu verlieren. Das hab ich mir persönlich jedenfalls vorgenommen, keine Lügen mehr, keine Scheinsicherheit vortäuschen. Und die ganze Finanzindustrie war eine Riesenlüge. Das ist das Problem.
Ich bin kein Philosoph, mein Business ist der Kapitalismus. Aber ich begreife, dass dieser sich nun weiterentwickeln muss. Das Problem ist nur, dass wir alle gierige Bastarde sind. Der Mensch mag Geld. Und wer seine finanzielle Bescheidenheit zelebriert, definiert sich letztlich immer noch über Geld. Aber ich drifte jetzt in die Philosophie ab, das lass ich lieber sein.»

Banker Nr. 2

«Vielleicht sieht man es mir nicht an. Aber ich bin ziemlich verzweifelt.Gestern wurde einer unserer besten Mitarbeiter ins Büro des Vorgesetzten zitiert. Ein Kunde war unzufrieden mit ihm. Er kam zurück und sagte: «Ich hatte schon gehofft, dass sie mich schicken.» Der Druck ist enorm. Die Möglichkeit, man könnte der Nächste sein, wächst von Tag zu Tag. Deshalb wäre es eigentlich eine Befreiung, wenn es endlich passieren würde. Als Banker kommst du dir im Moment vor wie auf dem Schafott. Weit oben siehst du die Klinge glänzen, die jederzeit niedersausen kann. Ein Damoklesschwert. Die Unsicherheit ist schwierig zu ertragen.
Vor ein paar Jahren zogen wir in die USA. Heute bin ich Marktstratege einer Bank in New York. Das Geschäft hat in allen Bankbereichen extrem abgenommen. Im Financial District ragen die einst stolzen Wolkenkratzer drohend in den Himmel. Hoffentlich krachen sie nicht zusammen. Ich habe Bilder von Ground Zero im Kopf. Wir gehen hier tagtäglich wie Geister ein und aus. Geld verdienen wir ja nicht mehr richtig.
Geld ist auch für mich wichtig. Deshalb bin ich nicht Lehrer geworden. Geld ist mehr als nur Knete, die es zum Überleben braucht. Geld hilft, macht das Leben einfacher. An einer Party sagte mir mal einer, nachdem ich die Nase über einen gemeinsamen Kollegen gerümpft hatte: «Better Nouveau Riche, than no riche at all.» Geld ermöglicht dir, dein Selbstverwirklichungspotenzial zu entfalten. In unserer Gesellschaft ist es ein Zeichen für Erfolg. Es macht dich sozusagen zu einem besseren Menschen. Im Geldbusiness bedeutet Geldverdienen höhere Wertschätzung. Dein Wert ist abhängig von deinen Returns, das ist nun mal so. Und wenn ein Analyst auch ein gutes Renommee hat, aber seinen Job verliert, verliert er seinen Ruf und ist als öffentliche Stimme nicht mehr gefragt.
Geld ist aber nicht meine Hauptmotivation, behaupte ich mal. Die Motivation aus der Arbeit heraus ist genau so hoch. Deshalb gehe ich jetzt im Grunde genommen immer noch gerne arbeiten, obwohl ich substanziell weniger verdiene. Ich habe Geldsorgen. Das Leben in New York ist teuer. Bis im Sommer müssen wir aus unserem Haus ausziehen und ein kleineres, billigeres finden. Es geht inzwischen um viel mehr, als um eine gescheiterte Selbstverwirklichung. Es ist existenziell.
Geldsorgen, Berufsängste, Beziehung — alles ist im roten Bereich. So geht es den Leuten im Backoffice wie in der Researchabteilung oder im Investmentbanking. Der Mensch erträgt Stress in einem Bereich. Jetzt äussert er sich aber plötzlich auf drei Ebenen. Es ist wie eine Kettenreaktion. Zu den Problemen im Job kommen finanzielle Sorgen, was wiederum die Beziehung belastet. Ich bin privilegiert, hab ja noch den regelmässigen Geldeingang auf dem Konto. Aber bei einer massiven Einbusse musst du den Lebensstandard, den du dir erarbeitet hast, aufgeben. Ein Freund von mir ist Psychiater. Er hat Patienten, die durchdrehen, da sie die Hälfte ihres Vermögens verloren haben. Von zwanzig Millionen bleiben ihnen vielleicht noch zehn. Die sehen nicht die zehn, sondern, dass wenn es so weitergeht, sie aus dem Fenster springen. Das ist doch verständlich. Du kannst dich nicht mehr in deinem sozialen Umfeld bewegen. Und wenn es dumm läuft, bist du auch in den Augen deiner Frau nicht mehr attraktiv. Viele hier versuchen trotzdem, den Schein zu wahren. Eine Kollegin arbeitet an einer Privatschule. Banker schicken ihre Kinder immer noch hin, obwohl ihr Einkommen zusammengeschrumpft ist wie der Schnee an der Sonne. Sie fahren immer noch im Porsche Cayenne vor.
Die Wahrheit ist zu schmerzhaft. Für jede Einkommensschicht ist die Situation schwierig. Psychologisch macht es den Gutverdienenden in meiner Nachbarschaft genauso zu schaffen wie den südamerikanischen Einwanderern, für die ich regelmässig im Obdachlosenzentrum koche. Die Schlange wird immer länger und hat sich seit letztem November verdreifacht. Die Leute strecken mir ihren leeren Teller entgegen. Ich sehe immer mehr Leute darunter, die sehr gute Zähne und Bürohände haben. Wir gehen oft in die Kirche. Die Kirchen hier sind voll. Die Musik ist gut, die Predigten sind warmherzig und intellektuell anspruchsvoll. Die Priester bauen die Geldsorgen der Leute in die Predigten ein. Und bitten um Spenden, jeden Sonntag. Das hat nichts Anrüchiges. Es geht ums reale Leben.
In einer Schublade bewahre ich Bares auf. Ich spare. Damit wir in die Schweiz zurückkehren könnten, falls alle Stricke reissen. Ich schaue, dass ich das Geld nicht angreifen muss, aber seit letztem Jahr stehe ich immer knapp davor. Wenn alles zusammenkracht und die Bank dichtmacht, muss ich sagen: Okay, damit hätte ich rechnen müssen. Ich würde mir Vorwürfe machen, wenn es dann nicht für die Rückkehr in die Schweiz reichen würde. Wirklich wünschen tue ich es mir nicht. Kürzlich habe ich meinen Achtjährigen verängstigt. Er sagte, er wolle später mal dies und jenes. Ich sagte, ich wisse nicht, ob wir dann noch das Geld dafür hätten. Da sagte er: Gehen wir doch zurück in die Schweiz. Ich antwortete: Es gibt nur ein Vorwärts, kein Zurück. Die Kinder merken selber, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen. Diese Woche waren wir im H & M einkaufen. Noch meiden wir Wal-Mart. Für jedes gab es diesmal nur je ein T-Shirt und eine Hose, eines brauchte noch eine Jacke. Das wars. Vorher mussten wir nie aufs Geld schauen. Oder statt ein Geburtstagsgeschenk und einen Judokurs bekommt der Sohn nun halt den Judokurs auf den Geburtstag geschenkt. In der Schule haben sie viele Gspäänli, deren Väter, ebenfalls Banker, arbeitslos sind. In der sechsten Klasse müssen sie Aufsätze schreiben, um argumentieren zu lernen, zu Themen wie: Soll man den Sport kürzen oder einen Lehrer entlassen, um zu sparen? Die Kinder bekommen die Krise hautnah zu spüren.
Die Bankenwelt hat mich lange nicht gereizt. Ich trage nicht gern Krawatte und fürchtete, Krawatte tragen sei schlecht für die Hirndurchblutung. Halt die üblichen Klischees. Ich war vorher in einem lokalen Business tätig. Als ich bei der Bank begann, traf ich plötzlich auf die weite Welt. Die Kollegin vor mir redete Französisch, jene hinter mir Japanisch. Ich staunte, dass so verschiedene Menschen bei einer Bank arbeiten. Der Lohn war natürlich besser als im früheren Job. Endlich konnten wir unsere Steuern auf einmal bezahlen. Ich war Anfang dreissig schon zweifacher Vater. Zu Beginn betrachtete ich meine Stelle auch als einen gut bezahlten Philosophenjob. Ich mache Prognosen und versuche, die Marktentwicklungen zu antizipieren: Unter dieser und jener Annahme passiert dies und das. Meine Kunden sind Hedge Funds, Zentralbanken, Regierungsinstitutionen, Pensionskassen. Sind die Kunden mit meiner Arbeit zufrieden, kriegen wir mehr Business. Manchmal fühle ich mich in meiner Funktion wie ein Jäger bei den Inuit, der seine Beute über Wochen verfolgt. Du analysierst den Markt und wartest geduldig, bis der Zeitpunkt, auf den du wartest, da ist. Nach einer Weile weiss ich, wie sich der Bär verhält und wie ich ihn erwischen kann. Es ist unglaublich schwierig, den Markt zu antizipieren. Macht zum Beispiel der US-Finanzminister eine Aussage, muss ich sie innerhalb eines Tages für meine Kunden interpretieren. Was bedeutet das Statement, müssen wir handeln?, fragen sie mich.
Das ist wie Adrenalin. Eine Sucht. Es gibt dir sogar das Gefühl, dass du irgendwie den Markt bewegst. Du kannst dir einbilden, dass es ein bisschen auch wegen dir ist, da du die Kunden beraten hast und sie aufgrund deiner Einschätzung gehandelt haben. Wenn sich der Markt in Richtung Kunden bewegt, bist du glücklich. In diesem Augenblick geht es um mehr als Geld. Ich untersuchte schon als Kind das Wetter und machte Schneemessungen. Mich interessierten Daten und Zusammenhänge schon immer. Zwischen Modellen von Wetter- und Währungsprognosen gibt es einige Gemeinsamkeiten. Ein Stück weit sind meine Prognosen auch Glück. Es gibt Zufallsbewegungen. Aber sie sind nicht so zufällig, dass es Leute wie mich nicht mehr brauchen würde. Aber wenn ich falsch liege, frage ich mich manchmal: Was soll der Blödsinn? Dann leide ich wie ein Hund. Das macht mich fertig. Denn ich habe einen Anspruch an mich.
Ich finde es gefährlich, wenn man jetzt das ganze Finanzsystem verurteilt. Nachher weiss man es immer besser. Globales Wachstum braucht Innovation. Ich fand das Subprime-Geschäft ethisch vertretbar, weil man die Leute, die nichts hatten, am Immobilienboom teilhaben liess. Die Subprime-Wertpapiere waren ein Motor des Wirtschaftswachstums. Es läuft ins Leere, wenn man jemandem die Schuld für die Finanzkrise zuschieben will. Wen soll man beschuldigen? Einen Analysten, der total falsche Prognosen lieferte, oder einen Harvard-Abgänger, der ein funky Produkt generierte? Meine Kollegen aus der Schweiz sagen mir, dass alle nur von der UBS und SNB sprechen. Die UBS für die globale Situation verantwortlich zu machen, ist einfach lächerlich. Es ist schlimm, wo wir jetzt stehen. Die Herren Wuffli, Ospel & Co. hätten es aber sicher besser gemacht, wenn sie das Debakel vorausgeahnt hätten. Man vergisst, dass viele Jahre alle vom Erfolg der Credit Suisse und UBS profitiert haben, den Jobs, die sie geschaffen haben, den Steuern, die sie zahlten. Jedes Geschäft in der Bahnhofstrasse hängt irgendwie von ihnen ab. Ich habe früher in der Schweiz bei den zwei Grossbanken gearbeitet. Sie waren immer faire Arbeitgeber. Wenn du deine Leistung bringst und Loyalität zeigst, unterstützen sie dich. Sie zahlen gute Löhne, Kinderzulagen — alles. Als erwachsener, mündiger Mensch weisst du, das ist ein Deal: Ich habe mehr verdient als anderswo. Meine Bank liess sich auf die Äste raus und kriegt nun aufs Dach. Genauso kommt jetzt die Rechnung für mich zurück, nachdem ich lange mehr verdient habe als meine Kollegen beim Bund. Maximale Rendite mit null Risiko, das geht einfach nicht. Wenn wir ehrlich sind: Das wissen wir alle. ›
Nur wenige Ökonomen haben die Dynamik des Ganzen abschätzen können. Man hätte dafür schon lange sehr pessimistisch sein müssen. Ich fand immer, man solle das Risiko sauber managen, aber auch profitieren können. Hinter dem Crash steht nicht böse Absicht, sondern es gibt verhaltenspsychologische Gründe dafür. Alle akzeptierten das neue Paradigma, als es gut lief: tiefere Zinsen, mehr Geld, aber auch mehr Risiko, um dieselben Renditen wie früher zu erzielen. Man kann es mit dem Unterwegssein auf einer Autobahn vergleichen. Ausgangs Zürich fährt man 120 und denkt, läck, das ist unheimlich schnell. Spätestens ab Baden fährt man schneller, weil alle so schnell fahren. Noch extremer ist es in Deutschland, wo ich mich mal ertappte, dass ich mit zwei schlafenden Kindern auf dem Rücksitz 160 fuhr. Wenn du zu langsam fährst, wirst du zur Gefährdung. Mit der Zeit fahren alle nebeneinander 160, das gibt eine kollektive Sicherheit. Dasselbe passierte in der Finanzwelt. Es entwickelte sich eine Eigendynamik, bis einer auf die Klötze ging.
In meinem Geschäftsumfeld sind Bankgeheimnis und Schwarzgeldkonti kein Thema. Ja, es ist als Schweizer Banker in New York eine Art loyales Desinteresse. Es ist besser, nicht darüber nachzudenken. Ich will nur mein Geld verdienen. Es ist wie in der Armee. Ich war Grenadier und wurde zum Pazifisten. Viele Kollegen sagten damals: Hör doch auf, nachzudenken und alles zu hinterfragen. Jetzt bist du hier und morgen bist du wieder daheim. Wenn du immer alles hinterfragst, machst du dich kaputt. Heute denke ich, es ist okay, nicht alles wissen zu wollen. Bei der Empörung bezüglich Schwarzkonti soll man nicht vergessen, dass viele Kunden erwarten, dass ihre Bank nur zu ihrem Vorteil handelt. Der Abgang von Steuersubstrat ist für die betroffenen Volkswirtschaften ein Problem. Aber ich habe schon Leute getroffen, die jährlich Abermillionen Steuern zahlen. Wenn es jetzt halt ein paar Millionen weniger sind — ihre Entscheidung. Ich hatte kürzlich ein Gespräch mit jemandem, der Panik hatte, weil all die Steueroasen unter Druck kommen. Ich sagte ihm: Du schläfst besser, wenn du Steuern zahlst. Wir haben schon genug Grund, nicht gut zu schlafen.
Vor der Krise arbeitete ich regelmässig zwölf bis vierzehn Stunden am Tag. Ich muss viel recherchieren und reisen. Obwohl es viel schwieriger geworden ist, geht es immer noch täglich darum, einen Handel zu kriegen. Wenn ich es nicht bringe, stellt die Bank mich längerfristig kalt. Man wird sehr marketingorientiert in diesem Business. Ich bin ein Marketingprodukt der Bank, in deren Namen ich Kunden zu gewinnen versuche. Wenn man hart für die Kunden arbeitet, zahlt sich das meistens aus. Gewinnst du einen Kunden irgendwo auf der Welt, so weisst du, dass die Bank, bevor du wieder auf deinem Stuhl sitzt, ein X-faches deines Flugtickets verdient hat. Monatliche Spesen von 7000 Dollar sind so gerechtfertigt.
Der Konkurrenzdruck ist gross, unter Händlern wie Marktstrategen. Nicht die Innovativen kommen jetzt zum Zug, sondern jene, die sich oft geduckt haben, nur nicken und wie verrückt arbeiten — sehr generalisiert gesagt. Was mir aufs Gemüt schlägt, ist das in die Händeklatschen am Arbeitsplatz. In den USA erhält jemand, dem gekündigt wurde oder der freiwillig geht, einen Applaus. Als Form der Anerkennung. Die Leute stehen auf und klatschen, wenn einer rausläuft. Das ist ein berührender Moment. Anfangs kamen mir die Tränen, wenn der ganze Handelsraum sich erhob. Inzwischen wird fünfmal am Tag geklatscht. Ich arbeite mit vielen tollen, normalen, einfachen Leuten zusammen. Eine Kollegin hat mir gerade erzählt, dass sie zu ihrer Tante ziehen muss, weil sie sich ihre Wohnung nicht mehr leisten kann. Viele Junge in meiner Bank gehen zurück zu ihren Eltern und pendeln dann halt eine Stunde zur Arbeit.
Wir wissen alle: So viel wie bisher wird man lange nicht mehr verdienen. Das ist nicht mal das Schlimmste. Sondern die Aussicht, dass die Zeit vorbei ist, in der man immer mal wieder einen neuen Job hat und immer mehr verdient, was ja im Alter zwischen dreissig und fünfzig normal wäre. Plötzlich aber verdient man weniger, und man kann es nicht beeinflussen. Man muss mit weniger Geld auskommen. Damit wird der Handlungsspielraum eingeschränkt. Man muss aus dem eigenen Haus ausziehen, die Kinder werden in Zukunft das Zimmer teilen müssen. Auch gehst du dann halt wieder ins Hudson Valley oder nach Virginia in die Ferien und nicht nach Colorado, wovon du seit Jahren träumst. Man muss sich umgewöhnen. Als mein erstes Kind auf die Welt kam, musste ich in meinem damaligen Job freinehmen. Die Bank hingegen gab mir zwei bezahlte Tage frei, als ich erneut Vater wurde. Dieses Zurückgehen in frühere Phasen ist nie schön. Es ist nicht wirklich etwas Schlechtes, dass ich mir gewisse Dinge nicht mehr leisten kann. Aber die Anpassung auf tieferem Niveau tut trotzdem weh. Ich würde zum Beispiel gerne öfters meine achtzigjährige Mutter in der Schweiz besuchen. Das geht jetzt halt nicht, weil das Geld fehlt.
Manchmal geht es mir wirklich mies. Ich habe schlaflose Nächte, in denen ich mich frage, wie es weitergehen soll. An derArbeit kannst du dich noch so sehr anstrengen, du weisst, wenn es so weiterläuft, braucht es in einem Jahr ein Drittel Leute weniger. Jeder kämpft für sich. Man darf sich nicht mehr viele Ausrutscher erlauben. Du hast Beziehungsstress, weil es auchda immer nur ums Geld geht. Wird es reichen? Die ganze Zeit redet man über die Scheissknete. Wie soll man so das Leben geniessen? Ich erwache oft mitten in der Nacht. Dann mache ich Yoga, um runterzukommen. Oder ich rede mit meiner Frau, falls sie wach ist. Das ist wichtig, aber wenn möglich reden wir nicht über Geld. Um mich zu beruhigen, trinke ich mehr Wein und Bier als früher und rauche Pfeife. Aber dann muss nur wieder eine Nachsteuerrechnung ins Haus flattern, und ich denke, jetzt ist es wirklich fertig. Wir sind ausgebrannt. Ich fantasiere schon, wie man mich eines Tages betreiben muss. Was haben wir uns denn geleistet, ausser Karate und Cellostunden für die Kinder? Aber ich muss aufpassen, dass ich mich nicht als Banker hinstelle, der fürs Volk leidet.
Freunde in der Schweiz, die im Kreativbereich tätig sind oder unterrichten, haben bedingt Verständnis für die Geldsorgen von Bankern. Sie verstehen nicht, dass Leute, deren Vermögen schrumpfte, in einen psychischen Stress geraten können. Dass der Verlust diese Leute fast umbringt. Spinnst du, sagen sie, die sollen sich einfach zufriedengeben. Manche Kollegen in meinem Fussballklub fanden schon immer, dass ich einen Scheissjob habe. Ich entgegne jeweils: Es können halt nicht alle coole Designer sein. Und eigentlich ist auch das, was ich tue, eine Art Kunst. Man muss den Markt richtig interpretieren und so bescheiden sein, zuzugeben, dass Glück damit verbunden ist. Weil ich viele Freunde habe, die nichts mit der Finanzwelt zu tun haben, würde es mich sogar befreien, wenn ich den Job verliere. Ich hörte auch schon von einem Kollegen, der schmaler durch muss: Wir haben doch zusammen studiert, ich habe auch Kinder, warum verdienst du so viel mehr als ich? Das weckt ungute Gefühle. Dieser Kollege fühlt sich jetzt entsprechend besser, da sein Geld relativ zu meinem plötzlich viel mehr wert ist. Es macht es sozial verträglicher, wenn die Löhne bei der Bank bescheidener werden.
Die Akkumulierung von Stress führt zu groteskem Verhalten. Wie bei meinem Arbeitskollegen, der froh wäre, wenn man ihn endlich rausschmeisst. Mir geht es genau so. Ich wäre irgendwie erleichtert. Selber macht man den Schritt nicht, weil man doch noch ein Verantwortungsgefühl hat. Aber ich überlege mir, was ich tun würde, wenn ich die Kugel kriege. Man braucht Exit-Strategien. Etwas, um sich abzuseilen. Ein entlassener Freund schreibt ein Buch. Ich selber bin ein Fantast. Es gäbe verschiedene Möglichkeiten. Vor Kurzem stand in einem chinesischen Cookie der Spruch: «Halte die Zeit an, der Erfolg wird kommen.» Das widerspiegelt unsere Situation: bleiben und weiterhin den Job machen oder rausgehen und etwas Neues aufziehen. Im Moment bin ich eher in der Laune, den Cookie-Spruch wegzuschmeissen und mich neu zu erfinden. Ich beginne, mich in den Kern zurückzuziehen: Was mache ich am liebsten, was kann ich am besten? Ich weiss ja, jede Krise ist auch eine Chance. Man wird gezwungen, sein Schicksal in die Hand zu nehmen und gewinnt ein Stück Kontrolle zurück. Der Mensch ist anpassungsfähig. Es ist für mich auch nicht das erste Mal, dass ich mit geringerer Lebensqualität auskommen muss. Ich zügelte schon mal von einer Jugendstilwohnung in ein Haus an einer stark befahrenen Strasse. Das war hart. Es stinkt, du machst dir Sorgen wegen dem Abgas, fragst dich, gopf, was habe ich da gemacht? Dann merkst du, hier leben ja auch Menschen, die ähnlich sind wie du oder auch anders, und plötzlich siehst du die guten Seiten. Alles ist eine Gewohnheitssache.
Das beruhigt mich im Moment aber nur bedingt. Vielmehr entwickelt man einen eigenen Humor, um es sich leichter zu machen. Während der Arbeit im Handelsraum chatte ich manchmal mit einem Freund, der bei der UBS in der Schweiz arbeitet. Ich fragte ihn heute, ob er die Zigarettenkippe ins Grab werfe, wenn er schaufelt. Wir stellen uns nämlich vor, dass wir Gräber schaufeln, unsere Gräber und jene von andern Leuten. Wir tun so, als ob wir nachts auf ein Feld pilgern, auf dem ein paar Holzkreuze stehen, und Gräber ausheben. Am andern Morgen kommen wir völlig ausgezehrt ins Geschäft, wo wir uns darüber unterhalten, ob Dreck gleich Dreck und Staub gleich Staub ist. Wir sind verdreckt und stinken und werden von unseren Arbeitskollegen unsicher beäugt, während wir wieder unsere normale Arbeit als Banker verrichten.
Ja, er schmeisse die Kippe ins Grab, antwortete der Kollege und schrieb: «Du hast mich ertappt.»»

Zwecks Anonymisierung wurden biografische Details verändert.

Fotografische Studie für die Serie «Men in the Cities» von Robert Longo | Robert Luongo
Fotografische Studie für die Serie «Men in the Cities» von Robert Longo | Robert Luongo
Als träfe sie ein Schlag aus heiterem Himmel, das Wirken einer unsichtbaren Macht | Robert Luongo
Als träfe sie ein Schlag aus heiterem Himmel, das Wirken einer unsichtbaren Macht | Robert Luongo
Straucheln nach Jahren der Hybris | Robert Luongo
Straucheln nach Jahren der Hybris | Robert Luongo
Das Buch: Mit Blick auf die Finanzkrise muss man die Arbeit «Men in the Cities» des amerikanischen Künstlers Robert Longo als geradezu prophetisch bezeichnen. Geschäftsmänner- und -frauen, die sich wie unter dem Einfluss von unsichtbaren, gewalttätigen Kräften winden, wenden und verrenken. Eine Art Totentanz des modernen Menschen. Als Vorlage für diese überlebensgrossen Kohlezeichnungen dienten dem Künstler selbst hergestellte Fotografien. Longo versammelte Freunde auf dem Dach seines Lofts und liess sie geworfenen oder schwingenden Gegenständen ausweichen, um sie dann zu fotografieren. Die Bilder sind alle zwischen 1977 und 1983 entstanden, also noch ein paar Jahre vor den ersten Jahren der Gier, der Michael Douglas als Gordon Gecko im Film «Wall Street» ein Denkmal setzte. 25 Jahre sind Longos «Man in the Cities» wieder ungeheuer aktuell. Eine ganze Klasse von Bankern und Finanzangestellten steht in der Dauerkritik, windet und wendet sich, um gerade mal selbst zu verstehen, was in den letzten Jahren eigentlich gelaufen ist. Das fotografische Ausgangsmaterial für «Men in the Cities» ist soeben im Verlag Schirmer/Mosel erschienen. Der Band zeigt eine Auswahl von 94 Fotografien (vier davon sind in diesem «Magazin» zu sehen), begleitet werden die Bilder von einem Vorwort der Künstlerin Cindy Sherman sowie einem Interview mit dem Schriftsteller Richard Price.
Das Buch: Mit Blick auf die Finanzkrise muss man die Arbeit «Men in the Cities» des amerikanischen Künstlers Robert Longo als geradezu prophetisch bezeichnen. Geschäftsmänner- und -frauen, die sich wie unter dem Einfluss von unsichtbaren, gewalttätigen Kräften winden, wenden und verrenken. Eine Art Totentanz des modernen Menschen. Als Vorlage für diese überlebensgrossen Kohlezeichnungen dienten dem Künstler selbst hergestellte Fotografien. Longo versammelte Freunde auf dem Dach seines Lofts und liess sie geworfenen oder schwingenden Gegenständen ausweichen, um sie dann zu fotografieren. Die Bilder sind alle zwischen 1977 und 1983 entstanden, also noch ein paar Jahre vor den ersten Jahren der Gier, der Michael Douglas als Gordon Gecko im Film «Wall Street» ein Denkmal setzte. 25 Jahre sind Longos «Man in the Cities» wieder ungeheuer aktuell. Eine ganze Klasse von Bankern und Finanzangestellten steht in der Dauerkritik, windet und wendet sich, um gerade mal selbst zu verstehen, was in den letzten Jahren eigentlich gelaufen ist. Das fotografische Ausgangsmaterial für «Men in the Cities» ist soeben im Verlag Schirmer/Mosel erschienen. Der Band zeigt eine Auswahl von 94 Fotografien (vier davon sind in diesem «Magazin» zu sehen), begleitet werden die Bilder von einem Vorwort der Künstlerin Cindy Sherman sowie einem Interview mit dem Schriftsteller Richard Price.

Die Diskussion

11 Reaktionen

  1. Paul Jud

    Mit den Bankern muss man kein Bedauern haben, aber sie zu Sündenböcken der gegenwärtigen Krise zu machen ist völlig verfehlt. Im Gegenteil, man muss ihnen dankbar sein, dass sie die Absurdität des Kapitalismus so gut auf den Punkt gebracht haben. Denn nur sie haben es vermocht, Produkte zu verkaufen, von denen niemand - auch sie selbst nicht! - wusste, was sie sind und wozu man sie gebrauchen könnte. Produkte sollen ja auch nicht Bedürfnisse von Konsumenten befriedigen, sondern als Waren auf einem globalisierten Markt Profite generieren. Das ist die obszöne Perversion des Kapitalismus, die eine Milliarde Menschen hungern lässt.

  2. Laurenz Huesler

    Private Banking und die Krise sind 2 verschiedene Themen. Das scheint der Journalistin nicht aufgefallen zu sein.

  3. Claudia Meier

    Sorry, liebe Banker - ich persönlich habe Sie nie für überdurchschnittlich intelligent oder kreativ gehalten. Ein Vergleich zu einem Ingenieur oder Hirnchirurgen wäre mir nie in den Sinn gekommen. Und die Finanzindustrie ist mir, seitdem ich denken kann, immer suspekt und parasitär vorgekommen. Die Milliarden-Gewinne der Banken und Ihre (vielfach immer noch) Luxuslöhne und Boni muss jemand erarbeiten. Das Geld fällt weder vom Himmel noch geht es arbeiten, da können Sie darüber dozieren soviel Sie wollen. Auch ein Massanzug und eine Rolex am Handgelenk macht das Geschwätz nicht glaubwürdiger. Man wundert sich vielmehr, dass diese Abzocke und diese Casinos immer noch legal sind. Und falls es sich um eine Blase handelt, dann zahlt die Realwirtschaft und die ganze Gesellschaft erst recht die Zeche für Ihre Exzesse.

  4. Martin Gerber

    Was bitte hat die weltweite Finanzkrise mit Banker Nr 1 zu tun? NICHTS rein nichts. Liebes Magazin, fanden sie CDS Händler oder was war los? :-)

  5. Armin Scherer

    Der Banker No 2 wird gegen Schluss so richtig menschlich. Er sei “getröstet” nicht nur Banker haben diese Sorgen. Auch jene denen der Casino-Kapitalismus den Job als Ingenieur, Buchhalter oder Verkäuferin genommen hat, haben ähnlich Sorgen. Wahrscheinlich auf jedoch auf viel tieferem Niveau als No 2.
    In seinem Rechtfertigungsteil “… ich fand das Subprime-Geschäft ethisch vertretbar”, werde ich an einen MAGAZIN-Artikel erinnert, der die Praktiken des Geschäftes darlegte. Was daran ethisch vertretbar gewesen sein soll, ist mir ein Rätsel. Das war organisierter Betrug. Das ist, als wolle man ein Schneeball-System mit seiner Startphase rechtfertigen: Alle haben verdient und alle wollten mitmachen. Oder: Einer will fliegen, springt von höchsten Wolkenkratzer; nach 50 Stockwerken “Flug” klopft er sich auf die Schulter und jubelt: Na, wer sagt’s denn!, 50 Stockwerke ging es doch schon ganz gut.”

  6. Laurenz Huesler

    “2006, als der Aktienkurs der Bank mit seinem Sinkflug begann”

    Der UBS - Aktienkurs erreichte seinen Höchtstand 2007. Soviel zur Qualität des Berichtes

  7. Angelo Ciaramella

    Als ehemaliger Versicherungsaussendienstler hab ich kein Mitleid, weder mit den Banker um deren Ruf, noch mit den Kunden. Seit langem kämpfen Versicherungen mit dem Ruf der Abzocker, wenn aber dem Kunden am Bankschalter ein neues Produkt gezeigt wird, hat man selten hinterfragt; die Bank meints ja gut, nur die Versicherungen wollen einem ständig was verkaufen.

    Genau wie Herr Jud sagt, wegen der Gier und dem System hungern viele Millionen Menschen zu Tode! Wieso sollte einem ein Banker der jetzt “nur” noch ein kleineres Gschenkli für den Goof kaufen kann, leid tun? Auch ihr werdets überleben mit weniger.
    Danke den zweien trotzdem für die Ausführungen!

  8. Roman

    Wenn ich lese, was Banker No1 zu sagen hat, bekomme ich fast ein bisschen Angst! Der hat nichts, und wirklich gar nichts aus der Krise gelernt und ist sich nur selber am bemitleiden. Kaum geht es dann wieder aufwärts, wird er der Erste sein, der wieder voll im Geschäft ist und irgendwelche unmöglichen Pakete seinen Kunden andreht.

    Nach dem Lesen von Banker No2 bleibt aber doch irgendwie ein schaler Nachgeschmack hängen. Er hat voll begriffen was abläuft und sieht sich auch nicht als alleiniges Opfer. Ihm kann man nur raten, dass er wirklich künden sollte!

  9. Aeschlimann

    Typ Banker 1 und 2. Sie bewegen sich in einem Umfeld von Kriminalität, Betrug, Diebstahl etc….Natürlich staatlich geschützt, mitten im Bauch der heiligen Kuh “Bankgeheimnis”
    Unschuldig beteuern die Leser. Aber man wundert sich über Steinbrücks Indianer….
    Unsere Politik hat in der Tat ein Problem. Haben wir den Grossbanken “nur” Ramschkonfetti abgenommen oder sind die Grossbanken an sich ungeahnt schwarze Moloche des Verbrechens.
    Ich frage mich warum hat Ackermann in Deutschland immer noch ein Lächeln drauf, während sich hier das Figurenkarussel munter dreht. Werden bei der deutschen Bank kein Typus 1 und 2 gezüchtet ???

  10. Profile Pic
    Tobias Michael Frey

    1. geld verdirbt definitiv den charakter!

    2. kollektives handeln rechtfertigt jegliches fehlen persönlicher moral!

    3. banker 1 und speziell 2 bewirkten schon fast sympathie, bis …

    4. … zur aussage ‘So viel wie bisher wird man LANGE nicht mehr verdienen.’

    5. the story (will revival and) go on!

    6. noch fragen?

  11. Profile Pic
    Max Dauch

    ‘Geld ermöglicht es dir, dein Selbstverwirklichungspotential zu entfalten’ meint Banker 2. Dabei beschäftigt er sich doch mit nichts anderem, als dem Geldverdienen.
    Die Phantasie zu einer Veränderung fehlt ihm vollkommen. Vielleicht ist ja doch etwas dran an seiner vermutunt, dass die Kravatten die Durchblutung nach oben hemmen…?

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