http://blog.handelsblatt.de/oekonomie/eintrag.php?id=46 Die Welt-Finanzkrise: was ist los mit Commerzbank, Dresdner Bank, UBS und Fortis? Ein Update. [Makro und mehr]

Sonntag, 02.11.2008

Die Welt-Finanzkrise: was ist los mit Commerzbank, Dresdner Bank, UBS und Fortis? Ein Update.

So hieß die Überschrift meines Blogs vom 28. September dieses Jahres, den die Handelsblatt-Redaktion gelöscht hatte.  Aber dieser “update” hier darf wohl sein.  Alle vier Banken sind inzwischen schon auf staatlicher Intensiv-Station oder werden es sehr bald sein.  Für Fortis hat es dazu den Eingriff von gleich drei Landesregierungen gebraucht, wenige Tage nach meinem Blog-Eintrag. 

Die Furcht, daß Belgien es allein nicht machen wurde, war möglicherweise berechtigt, und wurde – zum Glück! – durch den gemeinsamen Eingriff von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg gelöst.   Für die UBS hat die Schweizer Regierung am 16. Oktober einen Bailout-Plan beschlossen: hoffen wir mal, daß er reicht.  Und schließlich: die Commerzbank (und damit auch die Dresdner Bank, die demnächst komplett zur Commerzbank gehört) wird Anfang November die Bundeshilfe in Anspruch nehmen, wie am Freitag, den 30. Oktober bekannt wurde.  Es ist erst die zweite Bank, nach der offensichtlich-zu-rettenden HRE.  Und wie in meinem Blog vom 21.10. versprochen, hat das unmittelbar zu einem weiteren Kursrutsch der Commerzbank geführt.  Kein Wunder, daß sich die anderen Banken zieren!

Allerdings – und das ist ja auch eine gute Nachricht – sind bisher bloß die Banken in Island “too big to rescue” gewesen, d.h., der Rettungsplan in Island hat dort auch den Staatshaushalt in Bankrott-Gefahr gebracht.  Island hat daher am 24. Oktober einen Kredit des Internationalen Währungsfond in Höhe von 2 Milliarden Dollar in Anspruch genommen.   Nicht wenig für ein Land mit 320 169 Einwohnern – also etwa so groß wie Bielefeld.  Hoffen wir einmal, daß sich dieses Szenario bei anderen Ländern (Ost-Europa, zum Beispiel?) nicht wiederholen wird.

Kommentare und Trackbacks

Christian Jäger kommentiert:

Für alle interessierten empfehle ich einmal den neuen Zeitgeist-Film anzuschauen. Ist zwar fernab des Mainstream, dennoch ganz interessant.
Christian Jäger | 03.11.2008 - 00:58

Martin B. kommentiert:

Also ich tippe, dass die großen Banken jetzt eine nach der anderen das Rettungspaket akzeptieren, und zwar im Prinizp freiwillig!

Das Rettungspaket ist ein deutlicher backbone für die Finanzierungsbasis und erheblicher Wettbewerbsvorteil. Die akzeptierende Bank wird von der schlechten zur "sicheren Bank".

Eine Einschränkung: Die Banken - allen voran die Deutsche - werden zögern, um den politischen Druck groß genug werden zu lassen, damit die Akzeptanz des Hilfspakets nicht allzu freiwillig aussieht (sonst müsste man sich ja schämen). Vor allem ist das Abwarten dadurch attraktiv, dass später vielleicht doch noch die Gehaltsdeckelung gekappt wird.
Martin B. | 03.11.2008 - 12:30

dakra kommentiert:

Welche Gehaltsstruktur die Bundesregierung vorschreiben sollte...

Die bis jetzt von der Bundesregierung angestrebte Gehaltsdeckelung macht einfach keinen Sinn. Die Manager verdienen zuwenig und geben damit gleichzeitig ein negatives Signal an die Börse ab. Dadurch sind weder die Bank als Institution noch deren Manager zu diesem Geschäft bereit.

Ich verstehe zwar, dass die hohen Gehälter von vielen Menschen als ungerecht empfunden werden. Leider lässt sich nichts daran ändern, dass die hohen Gehälter durch eine entsprechende Gegenleistung gerechtfertigt werden können. Werden sie nicht bezahlt, wandern die hochbegabten Manager in vielen Fällen nun mal ab bzw. wenden sich nicht an den Staat. Das ist die Realität, nur an dieser kann man Lösungen erarbeiten.

Die Bundesregierung sollte die durch Kaufoptionen geschaffenen Fehlanreize vielmehr beheben. Kaufoptionen erhöhen den Anreiz zu erhöhtem Risikoverhalten, weil der Manager im Falle einer Entwicklung der Aktie unter dem Basispreis der Option immer einen gleich hohen "Verlust" trägt. Der Basispreis ist der Preis, zu dem der Manager die Aktie innerhalb eines festgelegt Zeitraums oder eines festgelegten Zeitpunkts erwerben kann.

Sinnvoll wären Aktien statt Optionen. Nur diese sollten den variablen Anteil der Managementvergütung (neben einer relativ geringen fixen Vergütung) ausmachen. Sinkt der Kurs, verdient der Manager entsprechend weniger. Steigt er, verdient er gerechterweise mehr. Der Manager hat nun keinen Anreiz mehr, unnötig hohe Risiken einzugehen.

Der zusätzliche Vorteil einer solchen Vergütungsstruktur ist nicht nur seine größere Einfachheit gegenüber den Optionen, sondern auch die Signalwirkung an der Börse. Denn eine solche Gehaltsstruktur gleicht die Interessen der Aktionäre und der Manager stärker an. Es stärkt die Corporate Governance. Ein Umstieg von Aktienoptionen auf Aktien, würde damit positive Signale an die Börse senden und somit den Kurs der Bank steigern. Das von Herrn Uhlig beschriebene Anreizproblem kann durch diese Maßnahme verringert werden.
dakra | 03.11.2008 - 14:20

Martin B. kommentiert:

Dass schlecht bezahlte gute Manager abwandern ist empirisch noch gar nicht bewiesen. Es ist zwar zunächst plausibel, aber nur bei einigen neoklassischen Annahmen. Schließlich werden Manager in den USA bereits lange besser bezahlt als in Deutschland und dort geht es den Unternehmen trotzdem nicht unbedingt besser, im Gegenteil. Man muss die nichtmonetären Anreize mit einrechnen und zudem unterscheiden sich die individuellen Nutzenfunktionen.

Außerdem: Möglicherweise sind gute Managementpositionen ein noch knapperes Gut als gute Managerpersönlichkeiten. Stimmt dann die Regel mit den hohen Gehältern und guten Managern?

Bankenmanager, die die Finanzhilfen nicht annehmen und deren Bank dadurch bankrott geht, wären schon ab jetzt in der persönlichen Haftung mit ihrem Privatvermögen. Sie hätten die Finanzhilfen ja nutzen können. Reicht das nicht als Anreiz?
Martin B. | 03.11.2008 - 16:35

dakra kommentiert:

Hm, ich vermute, dann hat der Manager eher einen Anreiz die Finanzhilfe anzunehmen. Das bad Signalling gegenüber der Börse aber bleibt. Insofern bin ich da etwas zwiespältig bei der Beantwortung dieser Frage.

Kennen Sie ein Modell, dass die neoklassischen Annahme realitätsnah so modifiziert, dass die Gehaltskappung keine signifikanten Auswirkungen auf die Qualität der Manager hat?

Dass die Manager in den USA zwar mehr verdienen, aber die Unternehmen trotzdem angeblich nicht besser dastehen kann doch auch zahlreiche andere Gründe haben. Solange da keiner das Gegenteil beweisen kann, bleibe ich bei den für mich plausibleren Annahem...

Dass das bad signalling für die Börse durch eine Gehaltskappung in Bezug auf diesen Punkt wahrscheinlich ist, da sind Sie aber schon der gleichen Meinung, oder?
dakra | 03.11.2008 - 19:16

dakra kommentiert:

Verzeihen Sie, folgendes habe ich nicht aufmerksam genug gelesen:

"Außerdem: Möglicherweise sind gute Managementpositionen ein noch knapperes Gut als gute Managerpersönlichkeiten. Stimmt dann die Regel mit den hohen Gehältern und guten Managern?"

Das wäre natürlich eine Erweiterung des neoklassischen Modells. Dies könnte tatsächlich ein Grund dafür sein, dass eine Gehaltskappung keine signifikanten Auswirkungen auf die Managementqualität hat.

Obwohl ich nicht daran glaube, dass dieser Effekt stark genug ist...
dakra | 03.11.2008 - 19:37

Martin B. kommentiert:

Sie haben natürlich recht, dass die Managementqualität allein nicht die Performance einer Firma bestimmt. Die Ermittlung der tatsächlichen Erfolgsfaktoren hatte sich die PIMS-Studie zur Aufgabe gemacht.

Ich würde übrigens gar nicht mit Neoklassik argumentieren, da abgeleitete Modelle zu oft empirisch widerlegt werden. Ich denke, dass Mechanism Design und Spieltheorie schon das richtige Werkzeug sind, um mit Informationsasymmetrien fertig zu werden und die Interessen der Marktteilnehmer mit denen des Staates zu "harmonisieren".
Martin B. | 03.11.2008 - 20:24

Max Munter kommentiert:

Bei den hohen Management-gehältern geht es doch nicht um einen Markt! Die Gehälter sind so hoch, weil die Manager diese weitgehend selbst bestimmen dürfen. Die Eigentümer - die Aktionäre - haben dank Aktienrecht und Mitbestimmungsrechten kaum eine Kontrolle über das Management. Zudem haben Studien doch längst gezeigt, dass die großen deutschen Firmen von einer kleinen, bestens untereinander vernetzten Manager-"Elite" regiert werden, die sich formal gegenseitig kontrollieren, de facto aber miteinander paktieren. Eine Gehaltsschranke wird daher kaum dazu führen, dass irgend ein toller Manager abwandert, so gut sind die nämlich nicht, dass sie mit Handkuss woanders genommen würden. Die Gehaltsschranke hat aber das andere Problem, wie sie überhaupt durchgesetzt wird. Die Manager werden das schon zu Umgehen wissen.
Max Munter | 05.11.2008 - 09:53

Daniel kommentiert:

Operativ belief sich der Verlust der bisherigen Allianz-Tochter im dritten Quartal auf 834 Mio. Euro nach einem Mini-Gewinn von 87 Mio. Euro vor einem Jahr.

Und diese „lahme Ente“ wird – so der Deal von vor zwei Monaten - für knapp 10 Mrd. Euro übernommen. Längst ist die Transaktion vor allem wegen des stark gesunkenen Commerzbank-Aktienkurses keine 8 Mrd. Euro mehr wert.....
Wieviel wird bezahlt werden?
Mehr auch hier:
http://www.sharewise.com/news_articles/1993-Automobilbranch-Commerzbank

Gruß Daniel
Daniel | 11.11.2008 - 12:29

mariana mayer kommentiert:

Bevor Sie es vergessen:

Es gilt weiterhin: Frauen erhalten in Deutschland keine Arbeitsplatz, werden finanziell ausgegrenzt und haben keine Rechte.

Mariana Mayer
mariana mayer | 13.11.2008 - 22:57

dakra kommentiert:

Ein Auszug aus Spiegel Online:

"Zahlreiche Verbesserungsvorschläge befassen sich mit der Arbeit der Rating-Agenturen. Ihnen wird eine erhebliche Mitschuld an der gegenwärtigen Misere zugeschrieben, weil sie für viele Finanzprodukte, die sich im Nahhinein als unsolide herausstellten, zu gute Bonitätsnoten vergaben. Ursache war ein klassischer Interessenkonflikt: Banken, die komplizierte Finanzprodukte anboten, bezahlten die Agenturen für deren Bewertung. Viele Rating-Experten schreckten davor zurück, dem Angebot ihrer Kunden ein schlechtes Zeugnis auszustellen."

Diesen Interessenskonflikt kann man doch nur beheben, indem nicht diejenigen, die bewertet werden, die Ratingagentur bezahlen. Oder sehe ich das etwa falsch?

Der Artikel geht folgendermaßen weiter:

"Im einzelnen sehen die Vorschläge vor, dass künftig auch Rating-Agenturen von den Regulierungsbehörden beobachtet werden. Eine neue zentrale Aufsichtsbehörde soll in einem jährlichen Report Arbeit und Praktiken der Agenturen beurteilen. Die Maßnahme werde Qualität und Integrität der Risikoeinschätzungen erhöhen, hoffen die Experten."

Ich glaube ja schon daran, dass eine Aufsicht über die Ratingagenturen deren Risikobewertung verbessern könnte. Ich frage mich aber, ob das nicht auch einfacher ginge. Immerhin bleibt der grundlegende Konflikt, dass der Bewertete den Bewerter bezahlt weiterhin bestehen.

Das beste wären doch irgendwelche Mechanismen, die die Ratingagentur dazu bewegen eine wahrheitsgemäße Bewertung vorzunehmen. Ich denke, eine Abgabe der Kunden an eine Ratingagentur-Aufsicht, die wiederum die Ratingagenturen beauftragt, eine Bewertung vorzunehmen, könnte schon mehr helfen.

Abschließend folgt im Artikel

"Darüber hinaus sollen die Gebühren der Rating-Agenturen abhängig sein von deren Erfolg beim Einschätzen von Risiken"

Diese Aufgabe könnte dann die von mir vorgeschlagene Ratingagentur-Aufsicht übernehmen. Dadurch treten auch die Ratingagenturen untereinander in einen Wettbewerb, der die Qualität der Risikobewertungen steigern dürfte.

Ich freue mich über eure Meinung zu diesem Thema und meinem Vorschlag

Mfg
dakra | 13.11.2008 - 23:07

maze kommentiert:

Volltreffer dakra, sage ich schon die ganze Zeit, dass die Ratingagenturen einer der Hauptauslöser der momentanen Krise sind. Da gehören deutlich gesagt ein paar Staatsanwälte reingeschickt um die entsprechenden Bänker und CEOs der rating agencies, die kriminell waren, einzubuchten.

Entweder verstaatlichen oder gescheite Aufsicht, wobei die Frage ist, welche Regeln verhindern können, dass Ratingagenturen falsche Bewertungen ausführen.
Ein ähnliches Problem existiert übrigens bei Wirtschaftprüfern, die ja auch vom Unternehmen, welches sie durchchecken, bezahlt werden. Was da bei rauskommt kann bei bei Siemens sehen. Da helfen auch die strengsten Transparenzregeln nichts, wenn die Räuber die Polizisten bezahlen :D
maze | 14.11.2008 - 23:34

peter kommentiert:

In vielen Unternehmen liegt der Wert bei Experten, die irgendwo in der Mitte der Hierarchie angesiedelt sind. Bei Bayer oder BASF sind es Chemiker, bei BMW oder Daimler Entwicklungsingenieure und Physiker und bei der Deutschen Bank und Allianz Mathematiker, die massgeblich den Erfolg des Unternehmens bestimmen. Das Management verwaltet, repraesentiert und trifft Entscheidungen auf der Grundlage von Ratschlaegen, die sie von den Experten bekommen. In einem Grosskonzern kann ein einzelner doch gar nicht den Ueberblick behalten, die Maerkte und Technologien kennen. Daher trifft die Bankmanager tatsaechlich nicht die Hauptschuld an der momentanen Krise. Vielmehr Anreizsysteme und das Versagen Risiken richtig zu quantifizieren. Auf der anderen Seite solte man auch aufhoeren Manager als DIE Experten und Eliten schlechthin zu betrachten und auch zu bezahlen. Ein Herr Ackermann ist ersetzbar, ohne weiteres. Auch dann wenn sein Nachfolger nur 2 Mio im Jahr verdient. Der Kampf der Banken dreht sich vielmehr um Experten im Investment Banking, daher auch diese irrsinnigen Bonisysteme, die uebrigens wider besseren Wissens beibehalten wurden.
peter | 19.11.2008 - 00:00

maze kommentiert:

So ein Blödsinn, Sie glauben doch nicht ernsthaft dass ein paar Financial Engineers in Banken zusammen mit ihren Freunden aus Ratingagenturen ohne ausdrückliche Anweisung des Managements beider Unternehmen Risikoverschleierung betrieben haben.
Und falls sie etwas tatsächlich betrieben haben hat immer noch der CEO die Verantwortung für seinen Laden. Sehr traurig dass man momentan nur mit Schadenbegrenzung sowie internationaler Koordination der zukünftigen Regulierung der Finanzmärkte beschäftigt ist und keiner die Verantwortlichen aus Ratingagenturen und Banken zur Rechenschaft zieht. Abgesehen davon, dass dieser Interessenskonflikt weiterhin besteht und die rechten Medien nur Fanny und Freddie Mae sowie die böse Niedrigzinspolitik des Herrn Greenspans verantwortlich machen, anstatt den Interessenskonflikt zwischen Ratingagenturen und Banken sowie die mangelnde Eigenakpitalunterlegungspflicht für verbrirefte Kredite, die auf einmal wieder in der Bilanz auftauchen, als wahre Ursachen dieser Krise aufzuzeigen.
maze | 21.11.2008 - 09:11

q___j kommentiert:

"Too big to rescue" könnte in Deutschland aber auch eintreten. Die Deutsche Bank hat eine Bilanzsumme von €~2.500 Mrd.. Momentan sind wohl Abschreibungen in Höhe von €2 Mrd. geplant (also ca. 0.1%), was in Anbetracht der Entwicklung auf fast allen Asset Märkten nach sehr wenig klingt. Lehmans Assets hatten einen Wert von $650 Mrd. am Tag vor dem Zusammenbruch, am Tag danach waren es noch $340 Mrd. (1). D.h. ca. 50% Wertverlust. Die Deutsche Bank ist nicht Lehman. Bei einem angenommenen Wertverlust von 20% (blind geschossen) hätten wir einen Wertverlust der DB von €500 Mrd.. Dem stehen €10 Mrd. Eigenkapital gegenüber. Würde nun der Staat die DB retten wollen würde das €490 Mrd. kosten. €490 Mrd. verteilt auf 82 Mio Bürger ergibt ca 6.000 €/Kopf. In Island: 6.700€/Kopf.

Nochmal: ich habe keinen Informationen über die Wertentwicklung der Assets der DB.

(1) Quelle: http://ftalphaville.ft.com/blog/2008/10/20/17216/time-for-the-darwinian-flush/
q___j | 23.11.2008 - 12:11

q___j kommentiert:

Brad DeLong (1) hat einen guten und aktuellen Artikel zur Bewertung von Citi. Er reduziert den Wert der Citi-Assets um mehr als 30%, hauptsaechlich da Kapital teurer geworden ist.

Die 20% fuer die DB wirken daher gar nicht so unrealistisch.Frage ist nur, was davon jetzt schon eingepreist ist. Die Aktie hat ja schon einiges verloren.

(1) http://delong.typepad.com/sdj/2008/11/le-citi-toujour.html
q___j | 24.11.2008 - 01:56

Claus the mouse kommentiert:

Ok, q___j, ich helfe Herrn Ackermann mit 6 Riesen, wenn Herr Ziesemer für seinen Freund den Hut rumgehen lässt und jeder in der HB Redaktion auch 6 Riesen reinwirft.
Alle Diskussionen um Regulierungen nützen und bringen nichts. Wir sehen hier die Wirren einer zu Ende gehenden Zeit oder die Geburtswehen einer neuen. Der Maya Kalender endet mit dem Jahr 2012.
Vielleicht ist es so, dass das, was bisher als besonders klug und intelligent galt, sich so in in seinen Widersprüchen blossstellen MUSS, dass es nicht mehr tragbar ist. Das Bankensystem als solches wäre ein solches Beispiel in der aktuellen Situation . Das was die Wirtschaft beatmen soll würgt sie systembedingt ab. Da hilft es auch nicht, wenn Herr Ziesemer besonders tiefe Schützengräben zur Verteidigung der sogenannten Finanzindustrie aushebt, die eben jene "Massenvernichtungsmittel" produzierte, um deren Folgen es jetzt geht.
Bei den "Gehältern" stellt sich doch daher überhaupt nicht mehr die Frage, wieviel gerecht ist als Gehalt oder gut sondern ganz ketzerisch, ob überhaupt noch etwas gerechtfertigt ist.
Aber das hier ist nicht allein ein Problem der sogenannten Finanzindustrie. Es wuchert in der Wissenschaft genauso.
Es gibt Messergebnisse in der Physik, die genau das Gegenteil von dem beweisen, was zu erwarten wäre und dann gibt es dort wie hier eine Zensur durch die Meinungsmache der sogenannten Grossen. Die Frage ist immer nur, wie lange so etwas hält.
Frau Merkel mit ihren ungehaltenen Bemerkungen zur Kreditvergabe der Banken hat offensichtlich gemerkt, dass man sich das in der Wissenschaft wohl eine gewisse Zeit ohne grossen Schaden erlauben mag, in der Wirtschaft aber eben nicht.
Claus the mouse | 26.11.2008 - 00:44

otti kommentiert:

Liebe Banker, darf's noch ein bisschen mehr sein? Die Regierungen machen doch, was Ihr wollt und der Steuerzahler wird schließlich nicht gefragt, der zahlt halt am Schluss für das bisherige Versagen von Regierung und Wirtschaft, als geniert Euch nicht!
Wirtschaft hat doch nichts mit Anstand zu tun!
otti | 26.11.2008 - 09:09

Claus the mouse kommentiert:

@ otti
In Zukunft wird nichts mehr gehen oder Bestand haben ohne denselben. Und wenn man innerbetrieblich bemerkt, dass sich das auch finanziell auszahlt, weil man so gut wie alle mit innerer Kündigung durch gute Behandlung aus ihrer Ecke zur Kreativität und Produktivität oder schlicht von innen heraus motivierten Arbeitsfleiss führen kann und es spricht sich herum, dann wird alles gut. Nicht so negativ. Und es gibt in der Wirtschaftstheorie bereits Ansätze, die das berücksichtigen.
Das Geldzählen allerdings ist per se eine andere Arbeitswelt. Ich bin gespannt, wie lange die Regierungen noch den Kotau vor dem "Rückgrat unserer Wirtschaft" in der Form, wie wir es heute haben, machen und was das den Steuerzahler noch kosten wird. Frau Merkel hat zumindest schon einmal eine parallele Bankenwelt angedacht. Das ist schon was, allein den Gedanken zu fassen und auch auszusprechen. Unmöglich in den Staaten. Es steht also gar nicht so schlimm mit der Politik in D.
Und die Vorschläge jenes Wirtschaftsprofessors, der Barroso in Bezug auf die Regulierung der Banken berät läge wohl richtig im ersten Schritt: auf den Kapitalmärkten haben die Banken nix zu suchen. Das brächte in Kürze jene Transparenz, die jetzt alle für die Zukunft einfordern.
Claus the mouse | 26.11.2008 - 14:12

Claus the mouse kommentiert:

Sorry, bin ein wenig zu weit gegangen. Berichtige mich in Bezug auf Banken und Kapitalmärkte mit der Nachricht wie folgt:
http://nachrichten.finanztreff.de/news_news,awert,ticker,bwert,,id,28082793,quelle,,r,0,sektion,uebersicht.html

"FTD: Was Ökonomen vom Finanzgipfel erwarten
14.11.2008 - 15:32 und da
Paul de Grauwe: Banken vom Kapitalmarktgeschäft fernhalten

"Blasen und Zusammenbrüche gehören seit Jahrhunderten zur Geschichte der Kapitalmärkte dazu. Den Banken zu erlauben, sich stark an den Finanzmärkten zu engagieren, ist ein sicheres Rezept für die Katastrophe. Die Lösung besteht darin, die Banken auf ihre traditionelles Kerngeschäft mit zu beschränken. Bei Unternehmen, die stark an den Kapitalmärkten partizipieren, muss darauf geachtet werden, dass Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ähnliche Fristigkeiten aufweisen."

Paul De Grauwe ist Professor für internationale Wirtschaft an der Universität von Leuven in Belgien. Er berät Manuel Barroso, den Präsidenten der EU-Kommission."

Beim Kerngeschäft müsste man mal nachfragen, wie er das definiert oder meint, was da dazu gehört. Wie ist das mit einer Fristigkeit ohne klare Risikoregulierung, wenn die Bank shorted wie Adolf Merckle oder ein noch grösseres Rad dreht und vielleicht nicht nur eines??
Claus the mouse | 26.11.2008 - 15:49

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