http://www.adoptions-forum.com/DasTabu.htm Das Tabu
 
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Das Tabu ist aus soziologischer und sozialpsychologischer Sicht von besonderer Bedeutung für eine Gruppe oder eine Gesellschaft. Das Tabu schützt ein moralisches  Thema vor der öffentlichen Diskussion. Gemeinsame Tabus stabilisieren die Bezugssysteme von Menschen. Die Zugehörigkeit des einzelnen Menschen zu einer Gruppe oder Gesellschaft geht einher mit der Akzeptanz der hier vorherrschenden moralischen Werte, deren tragende Elemente Tabus sind.

Dem Tabuthema wird kein Platz, kein „Ort“ im öffentlichen „Raum“ gewährt. Die Existenz eines Tabus ist den meisten Menschen nicht bewusst, es wird totgeschwiegen. Je mehr Menschen sich an dieser Form der Ausgrenzung eines Themas beteiligen, desto ohnmächtiger wird der Einzelne ihm gegenüber. Kollektive Verdrängungsmechanismen werden wirksam, die zu einer starken emotionalen Aufheizung führen, sobald ein Tabuthema hinterfragt wird.

 

„Das !… „Tabu“ …! darfst Du noch nicht einmal denken!“

„Darüber !… „Tabu“ …! spricht man nicht!“

 

Ihre Moral und die dazu gehörigen Tabus bestimmt jede Gesellschaft aufs Neue. Manche Werte sind dauerhafter, andere, modisch bestimmt, schneller vergänglich. Der Wertewandel in einer Gesellschaft setzt den Tabubruch voraus. Erst wenn ein Tabu gebrochen wird, ist die Frage möglich, ob es bestehen bleibt oder künftig keines mehr ist. Die Entstehung von Tabus und deren Fortbestand dient häufig dem Interessenschutz privilegierter Gesellschaftsgruppen. Den Tabubruch versuchen die Nutznießer durch Sanktionen zu verhindern, um die Vorteile, welche das Tabu ihnen verschafft, aufrecht zu erhalten.

Tabus verbergen häufig wunde Punkte einer Gesellschaft und verschleiern ihre Doppelmoral.

 

Mörder werden geächtet und bestraft. Soldaten töten legal.

 

Prostituierte werden diskriminiert und abgewertet – ihre Kunden sind

geachtete Bürger.

 

Am Beispiel des „christlichen Abendlandes“ wird der Zusammenhang zwischen Tabubruch und Wertewandel besonders deutlich: Die Säkularisierung, also die Abkehr von der patriarchalischen Religion als gesellschaftlichem Normgeber, geht einher mit der Auflösung religiös motivierter Tabus. Besonders davon betroffen ist die Sexualmoral der christlichen Kirchen. Je mehr die in diesem Kontext errichteten Tabus aufbrechen, desto deutlicher werden die Kirchen und das Christentum kritisch hinterfragt.

 

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Siegmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, fand zu Beginn seiner Forschungstätigkeit heraus, dass die „hysterischen Symptome“ seiner Patientinnen nahezu ausschließlich auf sexuellen Missbrauch während ihrer Kindheit und Jugend zurückzuführen waren. In seiner Veröffentlichung „Zur Ätiologie der Hysterie“ beschrieb er die Ergebnisse seiner Forschungstätigkeit. Knapp ein Jahr später zweifelte Freud selbst jedoch seine eigene Theorie über die Ursache der „Hysterie“ seiner Patientinnen und deren Traumatisierung durch sexuellen Missbrauch immer mehr an.

 

Im Jahr 1910 kam er endgültig zu dem Schluss, dass die Berichte seiner hysterischen Patientinnen nicht der Wahrheit entsprechen konnten. Aus den Trümmern seiner Theorie schuf Freud die Psychoanalyse. Diese maßgebliche psychologische Theorie des 20. Jahrhunderts basiert auf der Verleugnung der tatsächlichen gesellschaftlichen  Lebensbedingungen der Frauen dieser Zeit. Die Sexualität stand weiterhin im Mittel­punkt seiner Forschungen, doch das ausbeuterische soziale Umfeld, in dem sexuelle Beziehungen letztlich stattfanden verschwand völlig aus seinem Blickfeld.

 

Die Psychoanalyse beschäftigte sich von nun an mit den Phantasien und Sehnsüchten. Die Hysterie seiner Patientinnen war nicht mehr das Ergebnis ihrer traumatischen Erlebnisse sondern auf den Penisneid zurückzuführen, den jedes weibliche Wesen von Geburt an in sich trägt!

 

Aus Freuds Briefen geht hervor, dass ihn die drastischen sozialen Konsequenzen, die seine Hypothese zur Hysterie nahe legten, zunehmend beunruhigten. Wenn seine Patientinnen die Wahrheit gesagt hatten und seine Theorie stimmte, blieb nur die Folgerung, dass das, was er „Perversion gegen Kinder“ nannte, weit verbreitet war. Solche Dinge kamen demnach nicht nur im Pariser Proletariat vor, wo er die Hysterie zuerst erforschte, sondern auch in den geachteten bürgerlichen Familien. Dieser Gedanke war schlichtweg unannehmbar. Er überstieg jegliches Vorstellungsvermögen. Freud beugte sich dem gesellschaftlichen Druck. Die Täter wurden entlastet, die Opfer litten nur an Einbildungen. Freud war auf ein gesellschaftliches Tabu seiner Zeit gestoßen.

 

 

 

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Das  Adoptionstabu

 

 

Die moralischen Wertvorstellungen der heutigen Gesellschaft

 

  • Mütter, deren Kinder adoptiert werden, wollen ihre Kinder nicht oder können sie nicht selbst versorgen.
  • Adoptiveltern sind selbstlose Menschen, die ungewollte / unversorgte Kinder in ihre Familie aufnehmen.

 

basieren auf der These

 

  • Adoption ist eine soziale Maßnahme der Jugendhilfe zum Wohle des Kindes.

 

Hinter „Adoption“ verbergen sich völlig unterschiedliche Konstellationen, die nach außen hin durch diese Sammelbezeichnung ein einheitliches Bild ergeben. Jeder, der das Wort „Adoption“ hört „weiß“ sofort Bescheid.

 

Die Jugendämter und sonstigen Adoptionsvermittlungsstellen haben es bis heute geschafft, unter dem Begriff Adoption alles zusammenzufassen, was zu dieser Maßnahme zum angeblichen „Wohle des Kindes“ führen soll.

 

  • Adoption wegen Tod oder schwerer Krankheit der Eltern
  • Adoption wegen krimineller Behandlung der Kinder durch die Eltern (Missbrauch, Gewalttätigkeit, Verwahrlosung)
  • Adoption wegen unterlassener Hilfeleistung, Ausnutzung psychosozialer Notlagen oder Irreführung der leiblichen Mütter durch die „Väter“, die eigene Familie und die Jugendämter oder Adoptionsvermittlungsstellen

 

Liest man sich durch die Fachliteratur hindurch stellt man fest, dass vorgenannte Unterscheidungen anfangs zwar teilweise getroffen werden, aber im Verlaufe eines Buches oder einer Abhandlung verschwimmen und im Weiteren meist zunehmend schwammig über alle möglichen Adoptionsbedingungen berichtet wird.

 

In ihrem Buch „Adoptierte auf der Suche …“ (2001) schreibt Christine Swientek, die lt. Klappentext die Gefühle aller Betroffenen ernst nimmt, auf Seite 104:

 

„Mütter haben die geringsten Chancen in diesem ganzen Adoptionsspiel. Die weitere Entwicklung dieser sozialen Maßnahme wird zeigen, ob sie nur durchführbar ist, wenn mindestens eine Beteiligtengruppe „auf der Strecke“ bleibt. Mit vorsichtiger „Öffnung“ haben wir indes gute Erfahrungen gemacht. Betrachten wir die derzeitige Diskussion um Babyklappen und anonyme Geburt, die auf den unterschiedlichsten Ebenen – nur nicht auf der Ebene „Adoption“ – geführt wird, werden wir drei Verlierergruppen haben: die abgebenden Mütter, die Findel- bzw. Adoptivkinder und die Adoptiveltern!“

 

Betrachte ich nun diese Aussagen von Frau Swientek komme ich zu folgenden Fragen bzw. Ergebnissen:

 

„Mütter haben die geringsten Chancen in diesem ganzen Adoptionsspiel.“

 

Richtig, Frau Swientek, sofern man die Adoptierten ausnimmt!

 

„Die weitere Entwicklung dieser sozialen Maßnahme wird zeigen, ob sie nur durchführbar ist, wenn mindestens eine Beteiligtengruppe „auf der Strecke“ bleibt.“

 

Meine Fragen Frau Swientek: „Wie viele Jahre brauchen Sie noch, bis die Entwicklung Ihnen zeigt, ob eine Beteiligtengruppe „auf der Strecke“ bleibt? Wie viel Tausende von Müttern und Adoptierten muss es noch geben, ehe die Statistik aussagefähig ist? Gibt es andere „soziale Maßnahmen“ bei welchen ebenfalls impliziert ist, dass jemand auf der Strecke bleibt?“

 

„Mit vorsichtiger „Öffnung“ haben wir indes gute Erfahrungen gemacht.“

 

Frage: „Wer ist wir?“

 

Bei der heutigen „Adoptionsöffnung“ sind alle Rechte auf Seiten der Adoptiveltern, die jede mündlich oder schriftlich vereinbarte Öffnung jederzeit wieder rückgängig machen können, ohne irgendeinen Rechtsanspruch der abgebenden Mütter.

 

„Betrachten wir die derzeitige Diskussion um Babyklappen und anonyme Geburt, die auf den unterschiedlichsten Ebenen – nur nicht auf der Ebene „Adoption“ – geführt wird, werden wir drei Verlierergruppen haben: die abgebenden Mütter, die Findel- bzw. Adoptivkinder und die Adoptiveltern!“

 

Ja, das geht dann doch zu weit. Drei Verlierergruppen! Eine wäre ja völlig ausreichend. Die zweite nehmen wir noch stillschweigend in Kauf. Aber, dass jetzt auch noch die Adoptiveltern zur Verlierergruppe gehören sollen, da hört das Vergnügen des „sozialen Maßnahmespiels“ aber endgültig auf.

 

 

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Einem Adoptivkind stehen lt. Statistischem Bundesamt 14 Adoptivelternbewerberpaare gegenüber, wovon zwischen 70 bis 90 % aller Fälle (je nach Quelle) mindestens ein Partner infertil (unfruchtbar) ist. Aussagen von Jugendamtsmitarbeitern schwanken zwischen 40 und 100 Bewerberpaaren, vor Durchlaufen des Auswahlverfahrens. Adoptiveltern stammen fast ausschließlich aus der mittleren und gehobenen Gesellschaftsschicht. Klar bevorzugt bei der Adoptionsvermittlung werden Akademiker, wobei es günstig ist, wenn ein Elternteil eine pädagogische Qualifikation hat. Deutlich überrepräsentiert sind Adoptiveltern in der Berufsgruppe der Lehrer. Die meisten Adoptiveltern haben jahrelange Versuche eigene Kinder zu zeugen, bis hin zur künstlichen Befruchtung hinter sich, ehe sie ihren Kinderwunsch über Adoption zu erfüllen suchen.

 

Die Kindergewinnung für den Adoptionsmarkt erfolgt durch die Regularien der sozialen Maßnahmen der Adoptionsvermittlungsstellen. Ohne zu vermittelnde Kinder wären Adoptionsvermittler arbeitslos und unfruchtbare Paare blieben kinderlos. Seit das Angebot auf dem heimischen Markt zurückgeht, versorgt man sich über das Ausland, vornehmlich aus Drittweltländern.

 

 

Adoption

ist eine behördlich sanktionierte Maßnahme

zum Wohle unfruchtbarer Ehepaare des gehobenen Mittelstandes

unserer christlich zivilisierten demokratischen Gesellschaft.

 

 

Adoption

ist die verschleiertste Maßnahme der systemstabilisierenden Arbeit

von Jugendämtern und sonstigen Sozialarbeitern

zum Unwohl von Frauen und Kindern

unserer christlich zivilisierten demokratischen Gesellschaft.

    

Adoption

ist die maskierteste Ausformung einer Frauen und Kinder diskriminierenden Rechtsordnung

unserer christlich zivilisierten demokratischen Gesellschaft.