http://www.jungewelt.de/2005/07-27/003.php junge welt vom 27.07.2005 - Der Aufstieg der Skins in Rußland
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27.07.2005
 
Thema
Alexander N. Tarasow
 
Der Aufstieg der Skins in Rußland
 
Soziale, wirtschaftliche und politische Gründe eines Erfolgs
 
Die Skinheads sind eine der jüngsten Subkulturen in Rußland, keine zehn Jahre alt. Waren sie anfangs noch ein kaum bemerktes Randphänomen – einige Dutzend in Moskau, wenige in Petersburg –, stellen sie heute eine der dynamischsten Bewegungen im Lande dar.

Als öffentlich wahrgenommene Erscheinung formierten sich die Skinheads Anfang 1994, nachdem Präsident Jelzin im September und Oktober 1993 die geltende Verfassung außer Kraft setzte, das Parlament aufgelöst hatte und es mit Panzern beschießen ließ. Jelzin und seine Anhänger benutzten bereits vor dem Beschuß des Parlaments im Laufe der politischen Krise aktiv eine rassistische und nationalistische Rhetorik. Dem Staatsstreich folgte die »Periode des Ausnahmezustands« in Moskau. In den Straßen herrschte Polizeiterror, der schnell einen rassistischen Charakter annahm. Bürgermeister Juri Lushkow organisierte eine »ethnische Säuberung« des Stadtbildes. Er erklärte Straßenhändler aus Südrußland zu dem Sicherheitsproblem der Hauptstadt. Außergerichtliche Durchsuchungen, Verhaftungen, Plünderungen, Prügel und Folter seitens der Polizei und ihrer Spezialeinheiten (OMON) waren an der Tagesordnung. Tausende Menschen wurden verhaftet, verprügelt, ausgeraubt und als »Personen kaukasischer Nationalität« aus Moskau deportiert. Unter den Betroffenen befanden sich neben »Kaukasiern« auch Migranten aus dem Balkan, aus Mittelasien, Inder, Pakistaner, Iraner, Araber und Juden.

Einen noch größeren Einfluß auf das Wachstum der Skinheads hatten der Krieg in Tschetschenien und die ihn begleitende nationalistische Propaganda. Dabei wurden Plakate verbreitet, die den Stil des »Kampfes gegen den Kosmopolitismus« unter Stalin kopierten oder auffällige Ähnlichkeiten zu den antisemitischen Karikaturen des »Stürmer« aufwiesen. Die Jugendlichen erhielten offiziellen Anschauungsunterricht in Rassismus. Ihnen wurde zugleich vorgeführt, daß in Rußland trotz anderslautender offizieller Erklärungen Gewalt gegenüber Menschen mit »nichtslawischem« Äußeren nicht strafbar ist. Das Verhalten der Polizei und der OMON-Truppen wurde zum direkten Vorbild der Moskauer Skinheadszene.


Soziale Hintergründe

Zwei weitere Faktoren waren für das schnelle Anwachsen einer rassistischen Skinheadszene in Rußland von entscheidender Bedeutung: die Wirtschaftskrise und der Zerfall des Ausbildungssystems.

Der katastrophale wirtschaftliche Zerfall seit 1991 hat Millionen Menschen in Rußland arbeitslos gemacht. Viel größer noch war die »versteckte Arbeitslosigkeit«: Zahlreiche Betriebe arbeiteten nur ein bis zwei Tage in der Woche oder zwei bis drei Monate im Jahr, und die Beschäftigten mußten mitunter ein ganzes Jahr auf ihren Lohn warten. Die Karriere zum »doppelt freien Lohnarbeiter« geriet zur umfassenden Enteignung der Massen von ihren bisherigen Lebensgrundlagen. Dies hat auch zu einer psychologischen Krise geführt – nach dem Verlust der gewohnten Reproduktionsgrundlagen begannen die Menschen zu verrohen. Vielen Eltern, ganz vom Überlebenskampf beansprucht, stand nicht der Sinn nach Kindeserziehung. Gewalt wurde in der Familie zum Alltag. Die Flucht von Kindern von zu Hause, vor Hunger, Prügel und unerträglichen Lebensbedingungen, ist eine Massenerscheinung. Heute gibt es in Rußland mindestens vier Millionen verwahrloste Kinder.

Parallel zum ökonomischen Niedergang zerfiel auch das Ausbildungs- und Erziehungssystem. Jährlich wurden im Lande 400 bis 450 Schulen aus finanziellen Gründen geschlossen. Überdies galt in den ersten Jahren des postsowjetischen Rußland Erziehung nicht mehr als »politisch korrekt«. Pädagogik wurde auf Wissensvermittlung beschränkt. Zunächst freuten sich die Lehrer: Ihnen wurde die Hälfte der Belastung abgenommen. Nur wenige bedachten, daß der überwiegende Teil der Erziehung in den sowjetischen Schulen weder mit der Sowjetmacht noch mit der kommunistischen Ideologie irgend etwas zu tun hatte, sondern schlicht Bestandteil der traditionellen europäischen Zivilisation war.

Parallel zur Katastrophe der »Bildungsreform« wurde in Rußland die Auflösung des in den sowjetischen Zeiten geschaffenen verzweigten Ausbildungs- und Erziehungssystems außerhalb der Schule – etwa der »Kulturhäuser«, »Kulturpaläste«, »Pionierpaläste« – betrieben. Die Gebäude der »Kulturpaläste« wurden von den »neuen Russen« gekauft, die Tanz-, Chor-, Theater- oder Flugmodellbauzirkel aber auf die Straße gesetzt.

So ist im Laufe des vergangenen Jahrzehnts in Rußland eine Generation aufgewachsen, für die ein vollständiger Bruch mit sozialen Traditionen, Werten und Einstellungen charakteristisch ist. Bei diesen »Kindern der Reformen« dominieren oft Verbitterung, Gier und das Gesetz des Stärkeren. Es entstanden massenhaft kleinere Jugendbanden, die strikt gegen »Fremde« (auch schon die von der Nachbarschaft) gerichtet sind, und aus denen sich später häufig Skinheadgruppen rekrutierten.


Treibhaus rechter Ideologie

In Rußland fand zudem ein Prozeß statt, den man nicht anders denn als Rehabilitierung des Faschismus bezeichnen kann. Für diese Rehabilitierung zeichnen Staat und neoliberale Massenmedien verantwortlich. In ihrem Kampf gegen die kommunistische Ideologie priesen die Neoliberalen unablässig konservative und ultrakonservative Anschauungen samt ihrer Vordenker an – die oft direkte ideologische Vorläufer des Faschismus waren.

Neoliberale Veröffentlichungen begannen, beispielsweise Michail Menschikow anzupreisen, einen Publizisten des frühen 20. Jahrhunderts, der von den Bolschewiki 1918 erschossen worden war. Die liberalen Verlage publizieren seine Bücher, stellen ihn als großen russischen Philosophen des 20. Jahrhunderts und schuldloses Opfer des Bolschewismus dar. Dabei war Menschikow, der Ideologe der »Schwarzhunderter«, ein ausgesprochener Faschist, Rassist und Antisemit. Faschistische Bücher erscheinen in großen Auflagen – »Mein Kampf« und Rosenbergs »Mythos des Jahrhunderts« werden auf der Straße verkauft.

Antifaschistische, also »linke« Literatur hingegen wird indessen kaum mehr verlegt; ebenso wie in den Lehrplänen und Schulbüchern Themen des Kampfes gegen den Faschismus und der Große Vaterländische Krieg vernachlässigt werden. In einem der am meisten verbreiteten Geschichtsbücher der russischen Schule – im Lehrbuch von A. Kreder – liest man beispielsweise, daß der Sieg der Roten Armee über den Faschismus ein Unglück war, da er zur Errichtung prosowjetischer Regime in Osteuropa führte. Entsprechend der antikommunistischen Propaganda waren alle Gegner Stalins und der Kommunisten im Recht – darunter eben auch Hitler und die Faschisten. So kommt ein Teil der Jugendlichen dann zu dem Schluß, daß »Hitler besser als Stalin war«, und »Hitler recht hatte«.

Noch in den späten 90er Jahren ignorierten die Staatsorgane und die Presse den Terror der Skins fast gänzlich. Erst nach einem internationalen Skandal im Frühjahr 1998, als Skinheads den Schwarzen Wilhelm Jefferson, Wachmann der US-Botschaft, verprügelt hatten und die internationalen Medien darüber berichteten, schrieb auch die englischsprachige Zeitung The Moscow Times über den Terror der rassistischen Skinheads. Zugleich weigerte sich die Zeitschrift »Oktober«, einen Artikel über Skins zu publizieren, da der Autor nicht bereit war, die Skinheads als »Sturmabteilung der Kommunistischen Partei« darzustellen.


Staatliche Rückendeckung

Polizei und Staatsmacht sympathisieren mehr oder weniger unverhohlen mit ihnen. Nach Angaben der Moskauer Vereinigung ausländischer Studenten und der Vereinigung südkoreanischer Studenten in Rußland verweigerten beispielsweise Polizei und Staatsanwaltschaft hundertfach ausländischen Studenten, die den Überfällen von Skinheads zum Opfer gefallen waren, die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens.

In dieser Atmosphäre hat die Skinheadbewegung eine bemerkenswerte Größe angenommen. Die Zahl der Skinheads beträgt heute in Rußland ca. 40000 Menschen. In Moskau gibt es knapp 5500 Skinheads, in Petersburg mehr als 3500 und in Nishni Nowgorod über 2000. Die Skinheadbanden sind vor allem in den großen Städten präsent, wo die soziale Spaltung Rußlands am deutlichsten zu spüren ist. In kleinen Arbeiterstädten dagegen, die üblicherweise um ein bis zwei große Industriebetriebe herum gebaut wurden, und die in Folge der Ruinierung dieser Betriebe besonders hart von der Krise getroffen wurden, sind rassistische Skinheads eher eine Ausnahmeerscheinung, obwohl es dort eine Vielzahl von Jugendbanden gibt.

Die meisten Skinheads sind Jugendliche; Schüler, Auszubildende, Arbeitslose, aber auch Studenten. Meistens treten sie in kleinen Straßenbanden von drei bis zehn Personen auf, es gibt aber auch größere organisierte Strukturen. So etwa in Moskau die »Skinlegion« und »Blood & Honour – Russische Sektion« (B & H), in der etwa 200 bis 250 Personen vereinigt sind. Hier herrscht eine strikte Disziplin und eine hierarchisch organisierte Arbeitsteilung. 1998 gründete sich eine dritte größere Organisation, die »Vereinigung der Brigade-88«. Später trat die Gruppierung »Hammerskin Nation« hervor. In St. Petersburg sind circa 200 Skinheads in der Organisation »Russische Faust« und mehr als 80 Personen in der Gruppe »Kolowrat« vereinigt; in Nishni Nowgorod umfaßt die Gruppierung »Norden« mehr als 300 Personen, und in Jaroslawl gibt es die »White Bears« mit etwa 200 Mitgliedern.

Zu ihren Publikationen gehören Zeitschriften wie Ganz kahl, Der Weiße Widerstand, Der Schraubenzieher, Stop, Ich bin ein Weißer, Streetfighter. Momentan ist die Zeitung Ich bin ein Russe die im Milieu am meisten gelesene. Zudem gibt es neonazistische Internetseiten der Szene, darunter die auf Russisch erscheinende Website »Sturmfront« von US-amerikanischen Neonazis.

Wie im übrigen Europa sind auch die russischen Skinheads vor allem Anhänger der »Oi!«-Musik. Die meisten dieser Bands gibt es in Moskau: »Sturm«, »Russisches Ghetto« (seit 1997: »Kolowrat«), »Weiße Bulldoggen«, »Terror« oder »Radagast«, »Division«, und »Crack« nennen sie sich.


Vernetzung mit Neonazis

Viele rechtsradikale und neofaschistische Parteien und Organisationen betrachten die Skins als ihre Reserve und »soziale Basis«. In Moskau gelten die »Russische Nationalistische Sozialistische Partei« (RNSP) und die »Russische Nationalistische Union« (RNU) unter der Führung von Konstantin Kasimowski als Pioniere dieser Politik. In der RNU wurde eine spezielle Abteilung geschaffen, die für die Arbeit mit den Skinheads zuständig ist.

Eine andere Organisation, die aktiv mit den Moskauer Skins zusammenarbeitet, ist die rechtsradikale Organisation »Nationale Front« unter der Führung von Ilja Lazarenko. In St. Petersburg kooperiert die »Freiheitspartei« unter ihrem Führer Juri Beljajew mit den Skins. In der letzten Zeit hat außerdem die »Volksnationalistische Partei« (NNP) unter der Führung von Aleksander Iwanow-Sucharewski, dem Erfinder des »Russismus«, unter den Skinheads Erfolge erzielt. Diese rechtsradikale Ideologie schlägt eine Brücke von der orthodoxen Monarchie zum sogenannten Nationalsozialismus. Für sie hat es im 20. Jahrhundert »zwei große arische Helden« gegeben – den russischen Zaren Nikolai II. und Adolf Hitler, »wobei Hitler in ihren Augen der Rächer für den von den Bolschewiken und Juden ermordeten« Nikolai II. war. Im Februar 1999 wurde Iwanow-Sucharewski wegen Schürens nationaler Feindseligkeit verhaftet, jedoch nach neun Monaten Untersuchungshaft auf Bitten einer Reihe von Abgeordneten der Staatsduma wieder entlassen.

Russische Skins arbeiten eng mit ihren westlichen Gesinnungsgenossen zusammen. Seit 1997 kommen Vertreter neonazistischer Gruppen aus den USA, Österreich, Deutschland und Tschechien regelmäßig nach Rußland. Im einzelnen waren das aus den USA »Spezialisten für die Zusammenarbeit mit Skinheads« aus dem Ku-Klux-Clan und der NSDAP/AO, aus Deutschland kamen entsprechende »Fachleute« von der »Wiking-Jugend«, dem »Deutschen Volksverein«, dem »Stahlhelm« oder der »Deutsch-Russischen Gemeinschaft«.


Organisierte Übergriffe

Bis zum Frühjahr 1998 handelten Neonazi-Skinheads eher vereinzelt; seit April 1998 werden häufiger koordinierte Aktionen durchgeführt. Beispielsweise gingen in Redaktionen von Moskauer Zeitungen in jenem Jahr Faxe ein, in denen mitgeteilt wurde, daß zum Jahrestag von Hitlers Geburtstag »jeden Tag ein Neger umgebracht werden soll«. Die meisten Zeitungen ignorierten diese Vorwarnungen. Nach Angaben der Vereinigung ausländischer Studenten kam es jedoch in Moskau allein gegenüber schwarzen Studenten im Laufe eines Monats nach dem 20. April täglich zu durchschnittlich vier Gewaltakten. Ein Afrikaner wurde ermordet. Die Polizei glänzte im Verlauf der Ermittlungen dadurch, daß sie versuchte, die rassistischen Motive der Tat zu verschleiern.

1998 begannen die Skinheads, bei ihren Überfällen dann vermehrt Waffen einzusetzen. Skinheads aus der Gruppe »Himmelsarien« sprengten eine Synagoge im Moskauer Bezirk Marjina Rostscha, 1999 zündeten sie die Synagoge in Odinzowo an. In den Jahren 1999 und 2000 verübte die Skinheadgruppe »Berkut« mehrere Morde in Moskau. Im Oktober 2000 organisierten Skins zwei Überfälle auf Anarchisten und Umweltschützer in Moskau. Unter den Bedingungen demonstrativer Passivität des Staates und des Schweigens der Presse rissen die Gewalttaten der Skins nicht ab. Im Oktober 2000 verübten sie in Moskau ein Pogrom im vietnamesischen Wohnheim in der Nähe der Metrostation »Sokol«. Behörden und Medien verschwiegen dieses Ereignis, die eingeräumte Straffreiheit ermunterte die Horden zu ihrem nächsten Angriff – auf eine armenische Schule in Moskau im März 2001. Obwohl dieser Überfall von der Polizei gestoppt wurde, verhaftete sie keinen der Anstifter. Das nächste Pogrom auf einem Markt im Moskauer Bezirk Jasenewo im April 2001 erreichte eine neue Dimension des Terrors: An ihm nahmen etwa 300 Naziskinheads teil, bis zu 50 Verkaufsstände und Buden wurden ausgeraubt, zehn Verletzte wurden in die Krankenhäuser eingeliefert. Dieses Mal erreichten die Ausschreitungen ein Ausmaß, daß die Ordnungskräfte 50 Personen verhaften mußten. Den Behörden gelang es nicht, den Fall zu verschweigen. Auch die Presse berichtete ausführlich. Das alles hatte zur Folge, daß sechs Täter vor Gericht gestellt wurden, allerdings wurde bisher keiner von ihnen verurteilt.

Ein weiteres Pogrom in Moskau im Oktober 2001 begann auf einem Markt nahe der Metrostation »Zarizino«, setzte sich in einigen Metrostationen und in den Wagen der Metrozüge fort und endete am Hotel »Sewastopol«, in dem viele Flüchtlinge aus Afghanistan wohnen. An diesem Pogrom nahmen mindesten 300 Skinheads teil. Die Bilanz: Vier Menschen wurden getötet, 22 Personen. Anklage wurden gegen zwei Skinheads und den Drahtzieher Michail Wolkow erhoben. Wolkow fungierte als Vermittler zwischen den Auftraggebern und dem ausführenden Straßenmob. Die Ermittlungen verliefen aber wieder im Sand: Weder die Hintermänner noch die Beteiligten wurden zur Rechenschaft gezogen. So verwundert es nicht, daß die Pogrome von Jasenewo und Zarizino als Beispiel dienten. Im Februar 2002 organisierten 150 bis 200 Skinheads ein Pogrom in Petersburg, und es folgten zwei weitere Pogrome im Mai und Juni 2002 in Moskau.

Häufig gibt es Hinweise darauf, daß nach Übergriffen Naziskins von regionalen Behörden geschützt werden. Darüber hinaus mehren sich die Indizien dafür, daß diese Banden durch Regierungskreise Rußlands instrumentalisiert werden. Nach den Pogromen in Moskau und St. Petersburg kam ans Licht, daß Neonazigruppen im Ausbildungszentrum der Spezialeinheiten der OMON in Moskau trainiert hatten und sogar von OMON-Ausbildern geschult wurden. Es ist höchst unwahrscheinlich, daß derartige Übungen ohne die Erlaubnis bedeutender Personen im Innenministerium hätten durchgeführt werden können. Journalisten enthüllten schließlich, daß das Pogrom in der Metrostation »Zarizino« von der Organisation »Die Zusammengehenden« (der Jugendorganisation zur Unterstützung des Präsidenten Putin) in Auftrag gegeben und organisiert worden war. Ferner stellte sich heraus, daß eine Reihe von personellen Überschneidungen zwischen den »Zusammengehenden« und der neofaschistischen Organisation »Vereinigte Brigaden-88« besteht. Ebenso gibt es Berichte über Verbindungen zwischen der Skinhead-Vereinigung »Korporation des schweren Rocks« und Alexander Woloschin, dem Chefs der Verwaltung des Präsidenten.

Während staatliche Stellen Skins für ihre Zwecke einzusetzen geneigt sind, wird antifaschistische Arbeit nicht unterstützt. Die offizielle Bekämpfung von Naziskinheads in Rußland ist aufgesetzt und wirkungslos. Es ist davon ausszugehen, daß die Subkultur der Skinheads in Rußland unter den heutigen Bedingungen weiterhin anwachsen und sich verfestigen wird.

* Alexander N. Tarasow arbeitet als freier Publizist, Verleger und Soziologe in Moskau
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