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Krieg den Hütten, Paläste für alle!bearbeitet von derBorst am 04.03.2003 13:38 Uhr
Abdel Kader schreibt: Über den Unterschied zwischen reaktionärem und emanzipatorischem Antikapitalismus und die notwendige Kritik an der Traditionslinken...[schnipp] und der Borst wollte nicht den ganzen (interessanten) Text auf die Startseite packen und verweist die x-berg.de Leser auf "MEHR" :-)
Krieg den Hütten, Paläste für alle!Über den Unterschied zwischen reaktionärem und emanzipatorischem Antikapitalismus und die notwendige Kritik an der Traditionslinken.*Gibt es einen Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Antikapitalismus?Der moderne Antisemitismus ist ein Welterklärungsmodell für den Kapitalismus ( und mehr). Jüdinnen und Juden werden mit Geld, Zirkulationssphäre und Kapitalismus gleichgesetzt. Sie gelten als Handelsvolk, als materiell eingestellt, als Schacherer, sie scheuen körperliche Arbeit, sind raffgierig und sind fiese AusbeuterInnen. Bei ökonomischen Krisen müssen Jüdinnen und Juden als Sündenböcke für diese herhalten. Krisen werden durch Verschwörungen erklärt, die ökonomische Situation wird durch den bösen Willen oder die Raffgier der amerikanischen Ostküste erklärt.Der strukturelle Antisemitismus ist der Antisemitismus ohne Juden. Jüdinnen und Juden werden zwar nicht benannt, doch wird hier ein sehr ähnliches Erklärungsmodell verwendet. Auch hier gilt Geld und die Zirkulationssphäre als das Übel schlecht hin. Das Böse in der Welt wird der Börse, dem Zinskapital, der Wallstreet oder den SpekulantInnen zugeschrieben. Diesen werden die selben Eigenschaften zugeschrieben, die der moderne Antisemitismus Jüdinnen und Juden zuschreibt: Allmacht, Böswilligkeit, Klandestinität. Der moderne Antisemitismus zeichnet sich durch die Darstellung von jüdischen, dickbäuchigen, zylindertragenden, zigarrerauchenden Finanzkapitalisten mit Hakennasen aus. Der strukturelle Antisemitismus verwendet die selben Bilder und Erklärungsmuster, er lässt schlicht die Hakennasen weg. Verkürzte Kapitalismuskritik fasst nicht den Kapitalismus in seiner Totalität, sondern konzentriert sich auf nur auf einige seiner Elemente. Sie begreift ihre Zusammenhänge nicht und setzt bei der Überwindung des Kapitalismus auf systemimmanente Elemente, was die angestrebte Überwindung unmöglich macht. Zentral ist hierbei immer die Unterscheidung zwischen Produktionssphäre und Zirkulationssphäre, wobei deren Zusammenhang nicht erkannt wird. Rechter Antikapitalismus [der von Gesell, von Islamisten, von (Neo-)Nazis] ist immer fetischistischer Antikapitalismus ( d.h.macht einen Fetisch aus der Ware oder der Arbeit) und kann so nur eine verkürzte Kapitalismuskritik sein. Diese selektive Wahrnehmung des Kapitalismus kann niemals zu seiner Abschaffung im positiven Sinne beitragen. Im folgenden wird dies an der Unterscheidung zwischen konkreter Produktion und abstrakter Zirkulation gezeigt. "Ware statt Geld!" vs. "Ende der Warengesellschaft"Oft wird Tauschhandel als Alternative zum Kapitalismus betrachtet. Dies ist die Grundlage der Theorien Pierre-Joseph Proudhons und Silvio Gesells. Für sie entspringt der Wert in der Zirkulationssphäre. Sie erkennen nicht, dass Wert nur durch menschliche Arbeit in der Produktionssphäre geschaffen werden kann. Ausbeutung entsteht diesen Theorien nach aber in der Zirkulationssphäre, nämlich durch den Zins. Dass aber Bank und Börse nur auf der Grundlage von Industrie und Arbeit existieren können, dieser Zusammenhang wird nicht erkannt. Die Menschen erfahren Geld, Zins und Kapital als etwas Abstraktes, etwas nicht erklärbares und nicht fassbares. So neigen sie dazu, diesen Dingen einen Fetischcharakter und ein Eigenleben, das Macht über die Menschen ausübt, zuzuschreiben. Sie verstehen nicht, dass ihre eigene Arbeit das, was als unbegreifbar gilt, schafft. So entsteht der Wunsch der Menschen diesem Abstrakten etwas Konkretes gegenüberzustellen. Deshalb wird die Ware, und ihr Gebrauchswert ( ihre Nützlichkeit), dem Geld und dem Tauschwert einer Ware gegenübergestellt. Einen solchen Ansatz vertreten auch deutsche Neo-Nazis, wie die NPD: „Müssen wir uns nicht endlich fragen, ob es denn sinnvoll und richtig sein, kann, daß sich in der Welt von heute fast ausnahmslos alles um „das liebe Geld“ dreht und die Lebensbedingungen der Menschen, bis in alle Lebensbereiche hinein, weitestgehend von den Interessen übermächtiger Geldkapitalbesitzer bestimmt werden, weil ein Systemfehler ihnen dazu die Möglichkeit gibt?“ ( Deutsche Stimme, April 1998). Diese Ansätze können den Kapitalismus niemals aufheben, da sie seine Grundfesten wie Eigentum und Tausch nicht antasten. Die Ware Geld soll durch Waren ersetzt werden. Diese Gleichung ist zum Scheitern verurteilt.„schmarotzende Bonzenschweine“ vs. „abstrakte Herrschaft des Kapitals“Verkürzte Kapitalismuskritik neigt dazu, den Kapitalismus zu personalisieren. Alles Elend in der Welt geht für sie auf die schlechte Absicht der KapitalistInnen zurück. Karl Marx aber hat KapitalistInnen als bloße Charaktermasken beschrieben. Für seine Wirtschaftstheorie ist es irrelevant, ob der/die KapitalistIn seine ArbeiterInnen nun gut oder schlecht bezahlt, ob er Spaß an Ausbeutung hat, oder nicht. JedeR KapitalistIN ist den Sachzwängen des Kapitalismus ausgeliefert. EinE KapitalistIn muss sich auch als solcheR verhalten, dass heißt nach Mehrwert und Profit streben. Das heißt aus Geld mehr Geld zu machen, so funktioniert die Kapitalbildung. Tut er oder sie das nicht, ist er oder sie zum Scheitern verurteilt und macht bankrott. Der Sachzwang Weltmarkt zwingt auch die KapitalistInnen sich nach ihm zu orientieren. Es ist nicht so, dass die bösen KapitalistInnen mit ihrem Willen den Kapitalismus steuern können, ein derartiger Ansatz öffnet nur die Tore für Verschwörungstheorien."Arbeit statt Kapital" vs. "Arbeit ist Scheiße"„Arbeitet, arbeitet, Proletarier, vermehrt den gesellschaftlichen Reichtum und damit euer persönliches Elend. Arbeitet, arbeitet, um, immer ärmer geworden, noch mehr Ursache zu haben, zu arbeiten und elend zu sein. Das ist das unerbittliche Gesetz der kapitalistischen Produktion.“ (Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit.1883)„Man hat eingewendet, mit der Aufhebung des Privateigentums werde alle Tätigkeit aufhören und eine allgemeine Faulheit einreißen.Hiernach müßte die bürgerliche Gesellschaft längst an der Trägheit zugrunde gegangen sein, denn die in ihr arbeiten, erwerben nicht, und die in ihr erwerben, arbeiten nicht. Das ganze Bedenken läuft auf die Tautologie hinaus, daß es keine Lohnarbeit mehr gibt, sobald es kein Kapital mehr gibt.“ (Karl Marx / Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei.1848 ) „(...) and not only does the worker think, but the fact that he gets no immediate satisfaction from his work and realizes that they are trying to reduce him to a trained gorilla , can lead him into a train of thought that is far from conformist“ ( Antonio Gramsci: Prison notebooks.1929-1935 ) Arbeiterbewegungsmarxismus und Anarchosyndikalismus haben Antikapitalismus als bloßen Verteilungskampf begriffen. Ziel war es möglichst viel von dem, für die KapitalistInnen erarbeiteten Mehrwert, zu erobern. Der Arbeiterbewegungsmarxismus kämpfte gegen die KapitalistInnen, aber nicht gegen den Kapitalismus. Dadurch dass man die KapitalistInnen als personalisierte Form des Kapitalismus begriff, war man der Ansicht, man könne den Kapitalismus dadurch aufheben, in dem man die KapitalistInnen enteignet, sie an der nächsten Laterne aufhängt oder sie zur Umerziehung ins Arbeitslager steckt. Diese identitäre Bewegung, dies sich auf das Bild des weißen, männlichen Industriearbeiters stützte, tastete die elementaren Kategorien des Kapitalismus wie Wert, Ware, Geld und Arbeit niemals an, sondern zielte lediglich auf eine gerechtere Verteilung innerhalb dieser Kategorien ab. Auch hier bezog man sich wieder auf das Konkrete, in Form der „ehrlichen Arbeit“, die dem Abstrakten des Kapitals gegenübergestellt wurde. Abermals wird die Produktionssphäre der Zirkulationssphäre, die traditionell als jüdisch besetzt gilt, entgegengesetzt. Aus der „ehrlichen Arbeit“ wird ein Fetisch gemacht, sie wird verehrt und als Mittel zur Befreiung angesehen. Als Gegensatz zu den fleißigen ArbeiterInnen werden die faulen KapitalistInnen gesehen, die als SchmarotzerInnen und Parasiten gelten. Auch diese Konzept konnte nicht zu einer positiven Aufhebung des Kapitalismus führen, der Arbeiterbewegungsmarxismus musste versagen. Ziel des Proletariats sollte aber seine eigene Abschaffung sein. Anstatt die Arbeit zu verherrlichen sollte man sich ihrer entledigen. Das würde den Sprung vom „bloßen Arbeiter“ zum „vollständigen Menschen“(1) bedeuten. Weiter als die Arbeiterbewegung dachte Karl Marx, der kritisierte „...daß in allen bisherigen Revolutionen die Art der Tätigkeit stets unangetastet blieb und es sich nur um eine andre Distribution dieser Tätigkeit, um eine neue Verteilung der Arbeit an andre Personen handelte, während die kommunistische Revolution sich gegen die bisherige Art der Tätigkeit richtet, die Arbeit beseitigt und die Herrschaft aller Klassen mit den Klassen selbst aufhebt“ ( Marx-Engels-Werke, Band 3, S. 69) "Arbeit zuerst für Deutsche!"In Deutschland hing der Arbeitsbegriff schon immer mit Rassismus und Antisemitismus zusammen. Dies geht unter anderem auf Martin Luther zurück, der „christliche Arbeit“ von „jüdischem Wucher“ unterschied: „Jawohl, sie halten uns Christen in unserem eigenen Land gefangen, sie lassen uns arbeiten in Nasenschweiß, Geld und Gut gewinnen, sitzen sie dieweil hinter dem Ofen, faulenzen, pompen und braten Birnen, fressen, sauffen, leben sanft und wohl von unserm erarbeiteten Gut, haben uns und unsere Güter gefangen durch ihren verfluchten Wucher, spotten dazu und speien uns an, das wir arbeiten und sie faule Juncker lassen sein (...) sind also unsere Herren, wir ihre Knechte“ ( Martin Luther: Von den Juden und ihren Lügen. Geschrieben1542-43.) Der Standpunkt der Christenheit im Antijudaismus wurde im modernen Antisemitismus durch die „arische Rasse“, genauer gesagt „das deutsche Volk“, ersetzt. Hier grenzten sich die deutschen Prolet-Arier vom „jüdischen Finanzkapital“ ab. Bei der Menschenvernichtung während des Nationalsozialismus spielte der Arbeitsbegriff eine zentrale Rolle. „Arbeit macht frei“ stand am Eingangstor von Auschwitz. Der Rassenstaat und die deutsche Volksgemeinschaft strebten nicht nach der Ausbeutung der Arbeitskraft der Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, sondern nach ihrer Vernichtung durch Arbeit. Die konkrete Arbeit sollte Jüdinnen und Juden, in denen das Abstrakte biologisiert und naturalisiert wurde, vernichten: „Die Überwindung des Kapitalismus und seiner negativen Auswirkungen wird mit der Überwindung des Judentums verbunden“ (2).Auch wenn Sinti und Roma nicht mit dem Kapitalismus gleichgesetzt wurden, waren sie genauso von der Vernichtung durch Arbeit betroffen. Diese Gruppen galten als faul, müßiggängig und unzivilisiert, im Gegensatz zu den fleißigen, arbeitsamen Deutschen. Wie Jüdinnen und Juden wurden sie mit Metaphern von Schädlingen und Parasiten, die ausgelöscht werden müssen, beschrieben. Der Arbeitsfetisch spielte auch beim Rassismus nach „innen“, dem eugenischen Rassismus, eine große Rolle. Ziel war die „Gesundung des deutschen Volkskörpers“. Sogenannte „Asoziale“ und „unwertes Leben“ hatten in diesem sozialdarwinistischen Wahn keinen Platz. Wer nicht als fähig zu Arbeit und Leistung gesehen wurde, musste vernichtet werden. Arbeitsverherrlichung und Rassismus bestimmen auch die Politik der deutschen Neo-Nazis. Beim NPD-Aufmarsch der deutschen ArbeiterInnen am 1.Mai ´98 lauteten die Parolen: „Arbeit zuerst für Deutsche“, „Arbeit für Millionen, statt Profite für Millionäre“ „Wir schaffen Arbeit – Bonn schafft nichts“, „Der erste Mai gehört dem DEUTSCHEN Arbeiter“. Beim sogenannten Sozialrassismus ( ein beschönigender und verharmlosender Ausdruck) werden oft Gruppen getroffen, die als faul und als SchmarotzerInnen gelten. Die eigenen unterdrückten Wünschen, faul zu sein und unbekümmert zu leben, werden auf Sündenböcke projiziert. Dieser Arbeitswahn äußert sich dann in brutaler Gewalt. „Faule Penner“(3) und „nichtsnutzige Punker“(3) oder „Asylanten, die auf unsere Kosten leben“ oder „faule Zigeuner, die uns Deutsche beklauen“ werden Opfer von gewalttätigen Übergriffen und Morden. Deutsch sein, heißt arbeitsverherrlichend und rassistisch zu sein. Nach diesem Motto handelten die Deutschen Prolet-Arier in Rostock-Lichtenhagen und in all den anderen Orten des menschenverachtenden Angriffs gegen vermeintliche „Volksschädlinge“. "Verzicht und Regression" vs. "Luxus und Fortschritt"Manche Bewegungen sind der Ansicht, man könne den Kapitalismus durch Verzicht und Askese stürzen. Man boykottiert eifrig: trägt keine Markenklamotten, trinkt keine Coca-Cola ( Imperialistenbrause), isst nicht bei McDonalds und so weiter. „Niemand kommt auf die Idee, daß McDonalds nur die erfolgreichere Variante von Schnitzelhaus, Pizza Hut und dem Würstelstand um die Ecke darstellt“(4) Auch wenn ein Boykott noch so konsequent geführt wird, so bleibt man immer im „Irrsinn des warenproduzierenden Systems“ ( Deniz Yücel) verhaftet. Derartiger Askese und Verzichtslogik setzen Antifagruppen sehr sympathische, hedonistische Parolen wie „Luxus, Lust und Intellekt“ ( Antifa X Recklinghausen) oder „Luxus für alle, und zwar umsonst! Für den kosmopolitischen Kommunismus!“ ( Aufruf Antifa-Aktionswochen) entgegen. Zur Schau gestellter Hedonismus ändert zunächst gar nichts, doch ohne diesem Bezug wäre die Aufhebung des Kapitalismus nichts erstrebenswertes. Gegenentwürfe zum Kapitalismus können nicht in Subsistenzwirtschaft, als selbstverwaltetem Elend, oder gar in der Rückkehr zur JägerInnen- und SammlerInnen- Gesellschaft bestehen. Stattdessen muss die Überwindung des Kapitalismus in etwas besserem, fortschrittlicherem resultieren. Marx formulierte, ab welchem Zeitpunkt die Entwicklungsstufe der Produktivkraft einer Gesellschaft zu den Fesseln ihrer eigenen Produktionsverhältnisse wird: "Auf einer gewissen Stufe ihrer Entwicklung geraten die materiellen Produktivkräfte der Gesellschaft in Widerspruch mit den vorhandenen Produktionsverhältnissen oder, was nur ein juristischer Ausdruck dafür ist, mit den Eigentumsverhältnissen, innerhalb deren sie sich bisher bewegt hatten. Aus Entwicklungsformen der Produktivkräfte schlagen diese Verhältnisse in Fesseln derselben um." (K.Marx, Vorwort zur Kritik der Politischen Ökonomie, MEW 13, S.8)So ist Georg Büchners sozialrevolutionärer Aufruf „Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“ längst nicht mehr zeitgemäß und muss heute der Forderung nach Luxus und Überfluss weichen: „Krieg den Hütten, Paläste für alle!“ Was ist dann ein emanzipatorischer Antikapitalismus?Ein progressiver Antikapitalismus strebt nach der „Befreiung vom Staat, statt durch den Staat“, nach der „Abschaffung von Arbeit, Geld und Kapital, von Warentausch und repressiver Gleichheit“(5) und dadurch nach der Befreiung von Volk, Staat und Nation. Somit auch nach dem Triumph des Kosmopolitismus und nach der größtmöglichen Emanzipation des Individuums in der herrschaftsfreien Gesellschaft. Sein Ziel ist nicht „eine Diktatur von Menschen über Menschen“, sondern „eine Diktatur des Willens und der Wünsche der Menschen über die sachlich-materiellen Bedingungen ihres Daseins“ (5). Letztendlich als fortschrittlich könnte nur der Antikapitalismus bezeichnet werden, der auch die beiden folgenden kategorischen Imperative erfüllen könnte:„Hitler hat den Menschen im Stande ihrer Unfreiheit einen neuen kategorischen Imperativ aufgezwungen: ihr Denken und Handeln so einzurichten, daß Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts Ähnliches geschehe.“ (Theodor W. Adorno: Negative Dialektik. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1982, S. 358.) "Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, daß der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist, Verhältnisse, die man nicht besser schildern kann als durch den Ausruf eines Franzosen bei einer projektierten Hundesteuer: Arme Hunde! Man will euch wie Menschen behandeln!" (Karl Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, MEW Band 1, S. 384) Für diese Verwirklichung gäbe es noch so einiges zu tun...* Die hier geübte Kritik an der Traditionslinken soll nicht als Gleichsetzung von Rechts und Links missverstanden werden. Wenn heute sowohl Neo-Nazis, als auch KommunistInnen die Arbeit verherrlichen, so sind Neo-Nazis und KommunistInnen noch lange nicht dasselbe, sondern grundverschieden. Auch wenn sowohl Zapatismus, als auch Nationalsozialismus die bäuerliche Gemeinschaft loben, wird Chiapas nicht zu Nazideutschland. Die verkürzte Kapitalismuskritik in der Linken geht auf andere politische Ansätze zurück, als die antisemitische Welterklärung der extremen Rechten.Zum Weiterlesen einige Texte über Arbeitsfetisch, Antisemitismus und Kapitalismuskritik (Dort finden sich auch die Fußnoten): "Arbeit" und Antisemitismus http://tatblatt.mediaweb.at/174/174arbeit.htm oder hier hören: http://contextxxi.mediaweb.at/radio/Radio04.html Rezension von 'Freiheit und Wahn deutscher Arbeit' (Buch zu Arbeit & Antisemitismus von Andrea Woeldike und Holger Schatz) http://www.infoladen.de/mat/b_akt09_01.htm (5)Stephan Grigat: Die Gesellschaft der Ware –Zur Marxschen Wert- und Fetischkritik http://www.trend.partisan.net/trd0202/t100202.html Gruppe Krisis: Manifest gegen die Arbeit http://www.krisis.org/diverse_manifest-gegen-die-arbeit_1999.html Abdel Kader: Gegen den Antikapitalismus von Rechts http://de.indymedia.org/2002/12/37327.shtml (4)Thomas Schmidinger: Verkürzte Kapitalismuskritik und Struktureller Antisemitismus http://home.pages.at/lobotnic/oekoli/archiv/rad000319.html Moishe Postone: Nationalsozialismus und Antisemitismus http://www.krisis.org/m-postone_nationalsozialismus-und-antisemitismus.html (2)Moishe Postone: Antisemitismus und Nationalsozialismus (die Texte sind nicht identisch !) http://www.labandavaga.antifa.net/php/klassiker/postone.php (1) Moishe Postone: Vom bloßen Arbeiter zum vollständigen Menschen (zweiter Text) http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2000/29/15a.htm (3)Recht auf Faulheit ( + Interview mit J. Elsässer) http://www.puk.de/wahrschauer/36/faul.htm Phase2: White Men at Work. Die Rolle der Arbeit im Verhältnis von Rassismus und Kapitalismus http://phase2.nadir.org/rechts.php?artikel=63&print a:ka: Faschistischer Antikapitalismus http://www.puk.de/aka/hauptseite.php?fahrenheit=nr3#antikap Clandestino: Der Kapitalismus hat kein Gesicht http://www.germany.indymedia.org (die Indy-Suchmaschine funktioniert nicht, den Link müsst ihr suchen, wenn sie wieder funktioniert) Mausebär: Arbeit ist Scheiße – immer und überall http://www.nadir.org/nadir/initiativ/ci/nf/89/22.html" < Junge Linke über Irakkrieg und Friedensbewegung | Sich fügen, heißt lügen: Erich-Mühsam-Preis verliehen >
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