http://left-action.de/incipito/text/353.htm Incipito - 17/2005 - Die Antideutschen und die Radikale Linke - Teil II[ <a><a>1</a></a> ]Incipito
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Die Antideutschen und die Radikale Linke - Teil II[ 1 ]

    Referat des BGR Leipzig auf der Veranstaltung am 28.02.2005 in Dresden, welche von der Jungle World folgendermaßen angekündigt wurde: "Wer zieht mit blau-weißen Wimpeln um die Häuser? Wer hat Amerika lieb? Wer versteckt sich auf der Bahamas? Wer hasst Veganer, Deutschland und Hunde?"[ 2 ]


Um uns vorab gleich zu positionieren: Wir sind nicht die Auffassung, dass alle Linken per se antisemitisch und damit Teil der von einigen Antideutschen postulieren "antisemitischen Internationale"[ 3 ] sind. Was wir allerdings erschreckend finden, ist der Hass auf die Antideutschen, der sich quer durch alle politischen Lager der deutschen Linken zieht. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Antideutschen Israelfahnen schwenken oder europäischen Antiamerikanismus kritisieren, die Linke als hoffnungslos abgeschrieben haben oder die Linke aufklären wollen, ob sie sich positiv auf Bomber Harris beziehen oder lediglich den deutschen Opferkult kritisieren (womit keineswegs gesagt werden soll, dass die jeweils eine Alternative hassenswert sei - ganz im Gegenteil). Die Antideutschen sind zum Abschuss freigegeben - und gelegentlich wird die irrationale und argumentationsfreie Hetze gewaltsam in die Tat umgesetzt.[ 4 ]

Antideutsche sind eine Seuche (so Robert Kurz), die mit geheimen Machenschaften die Macht über die deutsche Zeitungslandschaft übernommen hätten.[ 5 ] Den antideutschen Zumutungen könne man eigentlich nur noch gewaltsam begegnen, bzw. gehörten sie alle in der Psychiatrie ruhiggestellt - so steht es im Hanloser-Buch.[ 6 ] Die Antideutschen sind - laut Indymedia und Interim, laut analyse und kritik und Antifaschistischem Infoblatt sowie dem linken Stammtisch - Rassisten, Sexisten, Antisemiten, Bellizisten, Kriegshetzer, Faschisten, Rechtsradikale, völkisch, islamophob, identitär, sehr deutsch, deutscher als alle anderen, und besonders schlimm - es sind hauptsächlich Veganer. Dies sagt nicht nur Hanloser,[ 7 ] sondern war auch im Blatt für die ostdeutschen Kolonalisierungsopfer, dem telegraph aus Ostberlin, zu lesen.[ 8 ] Wenigstens die letzte Behauptung kann ich schon hier in der Einleitung ausräumen: Auf antideutschen Kongressen wird zu meinem persönlichen Leidwesen mehr Fleisch verzehrt als bei anderen linken Events - und der Veganismus ist ausgesprochen verpönt.

Da wir uns im BGR seit Beginn, also ab 1995, als antideutsche Gruppe verstehen und eine antideutsche Haltung für die deutsche Linke für eine Selbstverständlichkeit und unhintergehbare Notwendigkeit halten, sind wir über die grassierenden und z.T. sich gewalttätig ausbrechenden Ressentiments gegen Antideutsche erschrocken. Oft genug sind wir aber auch selbst angepisst von bestimmten antideutschen Polemiken. Deswegen haben wir uns entschlossen, diese Veranstaltungsreihe (mit der wir schon in Chemnitz und Halle waren) durchzuführen.

Im ersten Teil wird es einen Abriß über die Entstehungsgeschichte der Antideutschen geben.[ 9 ] Im zweiten Teil soll auf neuere Entwicklungen ab 2001 eingegangen werden und sich mit unserer Kritik an einigen antideutschen Positionen sowie dem linken Hass auf die Antideutschen auseinandergesetzt werden.

[...]

Beginnen möchte ich mit den Reaktion der deutschen Linken auf die Antideutschen. Schauen wir uns mal an, was da so behauptet wird.

Wer ist Schuld an den Antideutschen?

Bei Gerhard Hanloser sind die Antideutschen eine Folge des orthodoxen Marxismus der K-Gruppen. Dem hält er als positives Bild die 68er-Revolte entgegen. In den 70er und 80er Jahren hätten aber stalinistische und maoistische K-Gruppen die linke Szenerie dominiert, und als diese mit dem Niedergang des Realsozialismus in eine Krise geraten sind, wären eben jene Personen, die bislang die Arbeiterklasse anhimmelten, zu antideutschen Proletariatshassern mutiert. Warum die ehemaligen K-Gruppen ihre eigene Geschichte entsorgt haben, lässt sich laut Hanloser nur psychologisch erklären. In beiden Fällen, der stalinistischen und antideutschen, Variante ginge es nur um Identitätspolitik. Statt Materialismus würden die Antideutschen lediglich eine moralisierende Politik betreiben. Sie hätten wie die orthodoxen Marxisten und die wertkritische Schule Karl Marx nicht richtig verstanden und wären über die ersten 100 Seiten bei Marx nie hinaus gekommen.[ 10 ]

Jürgen Elsässer, ein weiterer Antideutschen-Hasser, der früher selbst einer der wichtigsten Stichwortgeber der Antideutschen war, ist bei der Analyse der Herkunft der Antideutschen jedoch ganz anderer Meinung als Hanloser. Selbst in einer marxistischen Tradition stehend, wirft er den Antideutschen vor, dass sie "kaum Anhänger von traditionskommunistischen Parteien und Gruppen" in ihren Reihen hätten. Antideutsche seien vielmehr "Prosecco-Autonome, Antifa-KunststudentInnen und Schicki-Micki-Bolschewiken."[ 11 ]

Die Schicki-Micki-Bolschewiken haben sich zu diesem Vorwurf bislang nicht geäußert und so recht weiß ich auch nicht, wen ich da fragen soll, seitdem Gisela Elsner tot ist. Die Antifa-KunststudentInnen weisen jedoch jede Schuld weit von sich. Eilfertig und offiziell verkündeten sie in ihrem Zentralorgan, dem Antifaschistischen Infoblatt, dass sie mit den Antideutschen genauso gebrochen hätten wie die Anarchofraktion um Hanloser und die MarxistInnen um Elsässer. Das AIB weiß zu berichten, die Antideutschen seien Geschichtsrevisionisten, Rassisten und Kapitalisten.[ 12 ] Sollen wir unsere Spurensuche also bei der F.A.Z. fortsetzen, auf die die drei Schlagworte zutreffen könnten? Die F.A.Z., die erst unlängst festgestellt hat, dass die Forderung "Frauenkirche abreißen" Volksverhetzung und die deutsche Justiz auf dem linken Auge blind sei, wenn sie diese Parole nicht entsprechend strafrechtlich sanktionieren würde - was die Republikaner dazu animierte, Anzeige gegen die bundesweite Antifa-Internetseite[ 13 ] zum 13.2. in Dresden zu erstatten.[ 14 ] Aber jetzt sind wir auf Abwege geraten.

Machen wir lieber bei den Prosecco-Autonomen weiter, von denen Jürgen Elsässer gesprochen hat. Und siehe da, plötzlich werden wir fündig. Markus Mohr, als Geronimo der Geschichtsschreiber der Autonomen, gibt im Hanloser-Buch selbstkritisch zu, dass die Autonomen anfällig für antideutsche Thesen sind. Er zählt dann im folgenden alle schlechten Eigenschaften der Autonomen auf, um sie auch den Antideutschen anzuhängen.[ 15 ] Auch in der analyse und kritik ist zu lesen, dass "die Neigung zum autoritären Charakter, Mitläufertum und zur Denunzation genuin im autonomen Projekt vorhanden war" und jetzt von den Antideutschen beerbt worden sei.[ 16 ] Die Autonomen von heute, die mensch in der Interim und auf Indymedia trifft, fühlen sich von Markus Mohr und der analyse und kritik aber nicht so richtig repräsentiert und schieben die Schuld den stalinistischen K-Gruppen zu. Womit der Kreis sich eigentlich geschlossen hätte - wenn, ja, wenn nicht die Ex-K-Gruppen sich inzwischen etwas neues ausgeknobelt hätten. Versuchen wir es mal mit dem Veganismus als die Ursache alles Bösen, dachten die sich, wenn der "Schwarze Peter" schon wieder bei uns gelandet ist. Das hatte ich ja schon in der Einleitung erwähnt. Was machen nun die VeganerInnen? Sie halten sich in der Regel vornehm zurück,[ 17 ] da sie nicht so in den linken Diskussion drin stecken, aber machen mit ihren exzessiven Hühner-KZ, "Holocaust auf Ihrem Teller"-Vergleichen und dem permanenten Verweis, dass sie dabei ja Juden zitieren würden, klar, dass sie eher Stichwortgeber für Antisemiten und Geschichtsrevisionisten als für Antideutsche sind.[ 18 ]

Obwohl, vielleicht widerspricht sich das nicht einmal. In der oben schon zitierten analyse und kritik wird Antideutschtum nämlich als "Eskulpationstherapie für ehemalige Antizionisten"[ 19 ] entlarvt. Die aktuellen AntizionistInnen um junge Welt, 10 Euro für den irakischen Widerstand und Co. wollen von den modernen Therapieformen aber nichts wissen und bezeichnen Antideutsche kurz und bündig als Nazis. Bei den Nazis nachzufragen, ob sie wirklich antideutsch sind, dürfte genauso wenig erfolgverbrechend sein, wie eine Nachfrage bei den "allerbesten Deutschen", für die Bernhard Schmid die Antideutschen hält.[ 20 ] Wo sich aber alle einig sind: Antideutsche sind Kriegstreiber. Eine entsprechende Nachfrage von mir beim Bundesverteidigungsministerium blieb bis zum heutige Tage leider unbeantwortet. Der Vollständigkeit halber will ich noch erwähnen, dass ein Autor des telegraph die wahren Hintergründe der Antideutschen aufgeklärt hat. Dabei kommen leider die von Hanloser als antitotalitäres Gegengift so hoch gelobten 68er nicht gut bei weg. Antideutsche rekrutieren, so Dietmar Wolf im telegraph, nämlich ein "junges Potential", welches "offensichtlich Antideutsche Themen bewusst zur Abgrenzung gegen das linke oder linksliberale Elternhaus" nutzt und sich deswegen "anti-autonom und prokapitalistisch" gibt.[ 21 ] Was diese These stützt, ist die bahnbrechende Erkenntnis von Bernhard Schmid, dass die Antideutschen Anfang der 90er Jahre entstanden seien, weil sich junge Antifas rebellisch zu Staat und Gesellschaft verhalten wollten. Die Mehrheit der Bevölkerung wäre aber der gleichen Ansicht wie die Antifas gewesen - wir erinnern uns z.B. an das Pogrom in Rostock, wo dies offensichtlich wurde - und die Antifa hätte nun ein Imageproblem gehabt. Sie mussten Antideutsch werden, um sich vom antifaschistischen Mainstream der Mehrheitsgesellschaft abzugrenzen.[ 22 ] Der verordnete Antifaschismus in Ost und West ist also nicht nur für die vielen Nazis verantwortlich, wie das bürgerliche Feuilleton gern behauptet, sondern auch für die Antideutschen. Was ja, wenn ich die Antideutschen-HasserInnen richtig verstehe, eigentlich eh ein uns dasselbe ist.

Wie einflussreich sind die Antideutschen?

Nachdem wir die Ursachenforschung erfolgreich abgeschlossen haben, widme ich mich jetzt der Analyse des antideutschen Einflusses. Für Robert Kurz sind die Antideutschen eine gefährliche Seuche, die man unter Quarantäne stellen muss, damit man sich nicht ansteckt. Selbst wer sie bekämpfen will, sei vor Ansteckung nicht gefeit - und erkrankt an den Symptomen des Softcore-Bellizismus. Für eine Rettung ist es laut Kurz schon längst zu spät, denn: "Ihr redaktioneller Einfluss in einem Großteil der linksradikalen Presse der BRD [er nennt: Jungle World, konkret, iz3w und Phase 2] steht offensichtlich in keinem Verhältnis zur wirklichen Anzahl ihrer Anhänger."[ 23 ] D.h. mittels geheimer Verschwörungen haben die wenigen Antideutschen (dass es nur so wenige sind, wird immer höhnisch erwähnt) schon längst die Schalthebel der Macht ergriffen und schikanieren den gemeinen linken Parteisoldaten. Und dabei greift das Bedrohungsszenario, welches Kurz hier zeichnet, eindeutig zu kurz. Ein lustiger Leipziger Autor des telegraph weiß zu enthüllen, dass auch die Interim eine durch und durch antideutsche Zeitschrift sei, die "noch immer nicht die Berechtigung der Forderungen der PalästinenserInnen sehen kann."[ 24 ] Das besonders perfide an der Interim übrigens ist, dass sie zwar antideutsch ist, zur Tarnung aber keine antideutschen Texte mehr abdruckt. Selbst das BGR Leipzig, eine der Lieblingsgruppen der alten Interim, hat seit ca. 2 Jahren in der Interim Publikationsverbot - außer es werden Texte aus der Zeitschrift Phase 2 geklaut, die sich mutmaßlich gegen Antideutschen richten.[ 25 ] Fein säuberlich wird bei dem Nachdruck in der Interim jeder Verweis auf die Herkunft der Artikel getilgt, denn auch die Phase 2 ist natürlich antideutsch und böse.

Eine liebevolle Detailstudie zur vermeintlichen Hochburg der Antideutschen, der Stadt Leipzig, erschien ebenfalls im telegraph: "Mitte/Ende der 90er Jahre spaltete sich vom Bündnis gegen Rechts (BgR), das damals tatsächlich noch ein Bündnis war, eine Gruppe ab, die sich vortan 'Antinationale Gruppe (ANG)' nannte. Ihr Ziel war es, bestimmte Diskussionen aus der offenen Runde herauszulösen" - Nichts davon stimmt, bis auf die vage Zeitangabe "Mitte/Ende der 90er Jahre. Interessant ist aber der Verweis auf das geheimnisvolle Agieren im Untergrund, welches folgendes Resultat hatte: "Insgesamt dreht sich alles immer um ein halbes Dutzend Platzhirsche, die die sowieso sehr kleine Leipziger Szenerie dominieren. Besonders die subkulturelle Szene um das Conne Island wird von Antideutschen kontrolliert. Hier spielt keine Band, die sich 'Antiamerikanisch' oder 'Antiisraelisch' positioniert."[ 26 ] Kein Wunder, dass die Reste der kleinen Leipziger Szenerie, die noch nicht vom antideutschen Virus befallen sind, sich prominente Schützenhilfe hohlen müssen, um dagegen anzukämpfen, immer mundtot gemacht zu werden, wie sie behaupten. Dachten sie sich: Was die Antideutschen mit ihrem Bomber Harris können, das können wir schon lange. Und zauberten Adolf Eichmann höchstpersönlich hervor. Adolf Eichmann war nämlich der Meinung, die Zionisten wären ebenso fanatische Nationalisten gewesen wie er selbst und hätten sich dabei die Hände schmutziger gemacht als die Nazis. Im anarchistischen Leipziger Werktätigenblatt namens Feierabend! ist mensch der Meinung, dass man gerade mit Adolf Eichmann dem Zionismus widerlegen und dem Fähnchenschwenken auf Demos Einhalt gebieten könne.[ 27 ] Auf den Hinweis, dass Adolf Eichmann vielleicht nicht so eine überzeugende historische Quelle sei, weil dann könne mensch auch gleich aus "Mein Kampf" und den "Protokollen der Weisen von Zion" zitieren, reagiert die gesamte (wahrnehmbare) anarchistische Szene in Leipzig trotzig: Die Redaktion des Feierabends und der anarchistische Stadtteilladen Libelle stellen sich in öffentlichen Erklärungen hinter den antisemitischen Artikel.[ 28 ] Flankierend lädt die FAU Leipzig (eine anarchistische Gewerkschaft), Hanloser ein, um der eigenen antisemitischen Sprachlosigkeit - man wurde ja mundtot gemacht und weiß auch sonst nichts mehr zu erwidern - die theoretische Grundierung zu verleihen. Hanloser, darauf hingewiesen, von welchem antisemitischem Pack er da eingeladen wird, macht sich nichts draus und kommt erst recht und besonders gern nach Leipzig[ 29 ] - so sieht die linke Volksfrontpolitik aus, die aus der Geschichte gelernt hat. Alle müssen zusammen stehen gegen die größte Gefahr, die droht: Die antideutsche Flut.

Beispiel Dresden: Erst war da ja wirklich die Flut. Dann kommen die Antideutschen, die der Flut gute Seiten abgewinnen können. Kein Wunder, dass da alle rechtschaffenden Antifas am 13. Februar 2005 um Dresden einen großen Bogen gemacht haben, obwohl der bundesweit größte Naziaufmarsch seit 1945 stattfand. Der allgemeine Tenor der Meinungsäußerungen auf Indymedia lautet: "Ohne Antideutsche wären 6000 Antifas nach Dresden gekommen", "Die antideutschen Antifaaktionen halfen den Nazis", "Wegen der Antideutschen steht die Linke schlecht in der Presse da" (verwiesen wird auf den Spiegel, der ja sonst immer so liebe- und verständnisvoll über Antifa-Aktionen berichtet), "Antideutsche hätten eine faschistoide Meinung", "Antideutsche animierten Antifas zu Auseinandersetzungen, hielten sich aber selbst vornehm zurück." Ein sich selbst als "jüdischer Anarchist" bezeichnender Schreiberling zitiert übrigens ausgiebig Adolf Eichmann aus dem Leipziger Feierabend![ 30 ]. Interessant ist übrigens weniger die Unzahl der absurden Beiträge, sondern die Moderationspolitik von Indymedia, die lieber ein Lüge über die Antideutschen als ernstzunehmenden Text klassifiziert als eine sachliche Widerlegung von antideutscher Seite.

Selbst ein Buch wie das von Hanloser kann der geschundenen Seele der deutschen Linken keine Erleichterung bescheren. Einerseits ist die "Absetzbewegung [von den Antideutschen] umfassend", da "viele der AutorInnen [...] in den letzten Jahren selber auf antideutschen Podien gesessen" hätten. Das ist gut. Doch die Rettung kommt zu spät, die Seuche ist ausgebrochen und unheilbar, denn: "Andererseits findet sich 'antideutsches Gedankengut' auf Schritt und Tritt im linken Wortschatz. Antifas, Antirassisten und Antinationale reden von einem 'nationalen' oder 'völkischen' Konsens, von 'den Deutschen' als Volkskörper' usw. [...] Es ist wie am Ende im klassischen Vampirfilm: der Untote ist gepfählt, aber alle sind angesteckt, sie wissen es nur noch nicht."[ 31 ]

Wie kann mensch sich der Antideutschen erwehren?

Antideutsche seien "krank", "verrückt", "nicht zurechnungsfähig", "ein Fall für den Psychiater", "wahnhaft", "infantil", "eine Sekte etc." - ist allerorten zu Lesen. Dabei mögen die Beispiele gezeigt haben, dass es sich er andersherum verhält. Der Hass auf die Antideutschen trägt wahnhafte Züge, gegen die kaum anzukommen ist. Das Ressentiment ist nicht nur resistent gegen Argumente, sondern kann selbst kaum welche hervorbringen (wenn wir mal von Adolf Eichmann absehen). Wenn also dann doch mal einer der Antideutschen-HasserInnen einen halbwegs klaren Satz zu Papier bringen kann, stürzen sich fast alle linken Zeitungen (entgegen der Behauptung von der antideutschen Unterwanderung) wie verrückt darauf. Denn solche Perlen sind rar und kostbar. Eine solche ist z.B. der Text "Antideutsche Kriegsführung" von Wolf Wetzel.[ 32 ] Es gibt keinen Text in den letzten 10 Jahren, der von so vielen linken Zeitschriften nachgedruckt wurde. Er erschien in einem Buch[ 33 ] (jetzt überarbeitet übrigens auch bei Hanloser), und (ich zähle nur die bundesweiten Zeitschriften auf) in der alaska, dem Schwarzen Faden, der interim und in Die Aktion - sowie auf unzähligen Internetseiten.[ 34 ] Wetzel behauptet neben Unmengen anderen Schwachsinn und Lügen, dass die antideutschen Äußerungen von Hermann L. Gremliza und Wolfgang Pohrt aus dem Jahr 1991 in der konkret die Etablierung der rot-grünen Regierung im Jahre 1998 intendiert und verwirklicht hätten. Es wäre 1991 nur darum gegangen, Deutschland kriegstauglich zu machen und den Jugoslawienkrieg vom Zaum zu brechen.[ 35 ] Bekanntlich ist Gremliza ja jetzt als Nachfolger für Joschka Fischer im Gespräch und Pohrt ist (natürlich nur im Dunklen und Verborgenen) der Erfinder der Scharpingschen KZ's im Kosovo.

Nun verhält es sich allerdings so, dass Verschwörungstheorien und Wahnvorstellungen nicht im luftleeren Raum entstehen. Sie besitzen immer einen realen Kern, der in ihnen aber nur verschoben oder fast gar nicht mehr zum Vorschein kommt. Weil es diesen realen Kern bei dem Hass auf die Antideutschen gibt, ist den antideutschen Ressentiments so schwer zu begegnen. Worum handelt es sich dabei?

Warum zanken sich die Antideutschen auch noch untereinander?

Ich denke, dass es viel mit dem Brüchen innerhalb der antideutschen Szene, die 2001 vollzogen wurden, zu tun hat. Nach den islamistischen Anschlägen auf die USA am 11. September gab es nämlich innerhalb der antideutschen heftige Auseinandersetzungen, die zur Spaltung von mehreren Projekten und Diskussionszusammenhängen geführt hat. Zu nennen wäre die Zeitschrift Streifzüge[ 36 ], der Ça ira-Verlag[ 37 ], die Leipziger AKG[ 38 ] löste sich, wenn auch zeitverzögert, auf, die Kreise um die Krisis[ 39 ] distanzierten sich von den Antideutschen. In den Auseinandersetzungen ging es darum, inwieweit durch den Islamismus eine reale Bedrohung für Israel, die Werte der Aufklärung etc. bestehen könnte, die es, analog zur nationalsozialistischen Erfahrung, rechtfertigt, sich auf die Seite der bürgerlichen Gesellschaft zu stellen.[ 40 ] Für antinationale deutsche Linke war es zur Zeit des Nationalsozialismus eine Selbstverständlichkeit auf Seiten der Alliierten zu kämpfen und zu wirken, bei aller Kritik, die KommunistInnen an der USA oder nicht-stalinistische Linke an der Sowjetunion hatten. Als Beispiele möchte ich nur die Albert Einstein, Thomas Mann und Herbert Marcuse nennen. Während nun eine Fraktion der Antideutschen (nämlich die um Bahamas und die Initiative Sozialistisches Forum) der Auffassung war, eine Konstellation zu haben, in der die deutschen und islamistischen Zustände in den Mittelpunkt der Kritik gehören, vertraten andere die Auffassung, dass a) die USA die globale Weltmacht und somit die Hauptgefahr wäre sowie b) der islamistische Terror eine verständliche oder unverständliche, aber auf alle Fälle Reaktion auf den US-Imperialismus oder allgemeiner, die westliche Kolonialgeschichte wäre.[ 41 ]

Am Anfang der Auseinandersetzung gab es einige polemische Schnellschüsse von beiden Seiten, die argumentativ kaum fundiert waren. Inzwischen haben aber beide Seiten mit ausführlichen Studien die Debatte bereichert, auch zu Detailaspekten, z.B. der Frage, inwieweit die Al Qaida nationalsozialistische Wurzeln hat und ob diese heute noch von Belang sind. Welche Seite nun recht hatte oder ob die Wahrheit dazwischen liegt, das zu entscheiden, sehe ich mich weder in der Lage, noch würde die Zeit jetzt dafür ausreichen. Worauf ich aber hinaus will: Es gab diese Debatten, die jede und jeder gern auf den Internetseiten der antideutschen Zeitschriften nachvollziehen kann (z.B. bei der viel geschmähten Bahamas, der Homepage der ISF, in der Phase 2 oder Jungle World[ 42 ]). Der Streit zwischen den verschiedenen Fraktion wurde nun im Lauf der Zeit jedoch nicht beigelegt oder beschwichtigt, man hat sich auch nicht mit den verschiedenen Positionierungen abgefunden. Vielmehr, das ist zumindest mein Eindruck, kam es zu einer Verhärtung der Fronten innerhalb der antideutschen Szene und einer teilweise ätzenden, unsachlichen Abarbeitung an den Positionen der jeweilig anderen Fraktion.

Die Ursachen für diese teilweise unsägliche Streitkultur sind schwer zu erklären und lassen sich nicht nur auf die unversöhnlichen Positionen und den Ernst der Lage zurückzuführen. Sicher gibt es auf allen Seiten auch individuelle, psychologische Gründe: Die eigene Bedeutung, ja generell die Bedeutung der gesamten Linken ist marginal, nur im eigenen Mikrokosmos glaubt man noch Veränderungen bewirken zu können (was ja auch nicht so falsch ist). Aber auch eitle Selbstdarstellung und Freude über die Niederlage des Gegners im Streit mag eine Rolle spielen. Dies ist nun aber nichts, was typisch für die Antideutschen wäre. Ich bin lang genug in linken Zusammenhängen, um sagen zu können, dass diese allzu menschlichen Eigenschaften in der gesamten linken Szene vorkommen.

Die anti-antideutschen Ressentiments docken nun an diese wichtigen und guten Auseinandersetzungen innerhalb der antideutschen Szene an, um sich Munition für die Abwehr basaler antideutscher Erkenntnisse zu holen. Wenn ich wöllte, könnte ich genauso Internas aus der Antira-Szene, z.B. einen sexistischen Vorfall auf dem Grenzcamp in Jena und einen eigenartigen Flüchtlingslager-KZ-Vergleich in der Kampagnen-Zeitung von kein mensch ist illegal heranziehen, um die antirassistische Szene als üblen Sexisten- und Antisemiten-Haufen zu denunzieren. Genau das geschieht nun mit den Antideutschen. (Wobei nicht verschwiegen werden soll, dass auch einige Antideutsche pauschalisierend von Einzelerscheinungen auf das Gesamte zu schließen pflegen.) Die gängige linke Kritik an den Antideutschen ist aus fünf Gründen falsch, um die es im folgenden gehen soll.

Kritik an den Antideutschen, leicht gemacht...

1. Die Antideutschen sind das größte Übel

Die linke Abwehr der Antideutschen wird mit einer solchen Vehemenz, Verbitterung und teilweise gar Brutalität betrieben, dass sich der Eindruck aufdrängt, die Antideutschen seien das größte Übel der Weltgeschichte. Selbst wenn mensch meint, dass die oder einige Antideutsche unrecht haben oder gar Unheil stiften, ist nicht klar, warum sie nicht ähnlich angemessen behandelt werden, wie z.B. die unsägliche Politsekte Linksruck - die wird innerhalb der Linken teils geduldet, teils schief angesehen, aber nicht verbissen bekämpft. Es wäre also an der Zeit, nicht das "antideutsche Phänomen" psychologisch erklären und gewaltsam austreiben zu wollen, sondern das Phänomen der anti-antideutschen Abwehr. Das basiert nämlich auf einem Verdrängungsmechanismus - da mensch die unliebsamen Wahrheiten nicht zur Kenntnis nehmen will, muss mensch die ÜberbringerInnen der Wahrheiten mundtot machen. In diesem Sinne sind für die deutsche Linke nicht die linken AntisemitInnen das Problem, sondern die, die linken Antisemitismus, manchmal auch überspitzt, anprangern. Den Antideutschen wird die Macht zugeschrieben, die gesamte linke Szene kaputt gemacht zu haben, obwohl es doch nur so wenige Antideutsche gibt. Ich frage mich dann immer: Wie machen die das? Warum werden sie nicht einfach von den anderen ignoriert, wenn sie mal wieder über die Stränge schlagen - und ansonsten geschätzt als ambitionierte Teilbereichsbewegung, die neuen Schwung in die Szene bringt?

2. Alle Antideutschen sind gleich

Der zweite Fehler ist das fehlende Differenzierungsvermögen gegenüber den Antideutschen. Einzelne aus dem Zusammenhang gerissene Zitate der Bahamas stehen dann für DIE antideutsche Position. So legitimiert z.B. ein Feierabend!-Autor militante Angriffe auf das Conne Island, weil im CEE IEH Newsflyer auch schon mal ein Bahamas-Text dokumentiert wird.[ 43 ] Dass aber im CEE IEH Newsflyer die meisten Bahamas-kritischen Texte erschienen sind, wird stillschweigend ignoriert. (Im Feierabend! hingegen erschien noch kein einziger Bahamas-kritischer Text, weil dort liest man ja lieber Adolf Eichmann als Justus Wertmüller). Ich möchte ausdrücklich betonen: Es gibt diverse antideutsche Strömungen, die sich gegenseitig kritisieren. Wer DIE Antideutschen verurteilen will, sollte sich in Zukunft wenigstens die Mühe machen, zu sagen, welche er denn überhaupt meint. Ein Teilaspekt dieser Problematik ist, dass - wenn sich überhaupt mal mit Texten auseinandergesetzt wird, was selten genug geschieht[ 44 ] - bestimmte (freie) AutorInnen fast immer für die Redaktionsmeinung stehen sollen. So wird die Jungle World sowohl von Anti-Antideutschen als auch von Antideutschen aufs Übelste angefeindet, antideutsch oder anti-antideutsch zu sein. Als Beleg muss dann ein Satz eines Artikels herhalten. Das ist natürlich nicht ernst zu nehmen, sondern Kindergarten.

3. Lesen und verstehen macht dumm

Der dritte und wohl wichtigste Fehler ist der der Unfähigkeit, antideutsche Positionen angemessen inhaltlich zu kritisieren. In der Regel wird sich nicht die Mühe gemacht, sich überhaupt eine antideutsche Position, sei sie nun von der Bahamas oder vom BGR - und dazwischen liegen Welten -vorzunehmen und am Text zu kritisieren. So schreibt die Interim, als sie den Abdruck unseres Aufrufs für eine europakritische Demo ablehnte, wir würden uns einer anderen Weltmacht, den USA, an den Hals werfen.[ 45 ] Hätten sie den Aufruf gelesen, hätten sie bemerkt, dass wir in unserem Aufruf explizit eine gewisse antideutsche USA-Apologetik kritisiert hatten - und in erster Linie den deutschen Antiamerikanismus.[ 46 ] Sie hätten also abstreiten können, dass es deutschen Antiamerikanismus gibt - und dann wäre eine Debatte in Gang gekommen, an deren Ende die Interim ihre Niederlage hätte eingestehen können. Aber das passierte nicht, einfacher ist es ja, die Lüge, das BGR habe eine neue Lieblingsweltmacht, in Umlauf zu bringen. Übrigens: Für unsere Kritik an der USA-Apologetik wurden wir von etlichen antideutschen Gruppen kritisiert, die sich dann auch nicht an der Demo beteiligten. Ebenso wie der Rest der Linken.

4. Lügen und Fabulieren ist toll

Ein Resultat der Unfähigkeit zur Argumentation ist, dass sich die Wirklichkeit über die Antideutschen zurechtgelogen und herbeihalluziniert werden muss. Selbst ernst zu nehmende Menschen, die sich ausgiebig mit dem Antisemitismus auseinandergesetzt haben und deren diesbezüglichen Publikationen ausdrücklich zu empfehlen sind,[ 47 ] werfen all ihre Erkenntnisse plötzlich über den Haufen, wenn es darum geht, die Antideutschen anzupissen. Da ist dann von den Leipziger WertkritikerInnen zu lesen: "Der Philosemitismus lässt hier [bei den Antideutschen] theoretisch seine antisemitische Fratze erkennen. Wie lange wird es dauern, bis er es auch praktisch tut?"[ 48 ] (Beim Feierabend! wird dann daraus: Philosemitismus ist schlimmer als Antisemitismus[ 49 ]). Antideutsche seien "von tendenziell antisemitischen Denkweisen durchdrungen", was die "Tendenz zum Umschlagen in offenen Antisemitismus" in sich tragen würde. Antideutsche würden "verkappten Antisemiten somit beste Identifikationsmöglichkeiten" bieten. Antideutsche wären schon deswegen fast wie Nazis, weil auch letztere Israel lieben würden.[ 50 ] Die LeipzigerInnen erhalten aus Österreich tatkräftige Unterstützung. Der Wertkritiker-Guru Franz Schandl schreibt: "Der Antisemitismus ist aber nicht nur die inhaltlich inverse Grundlage des Philosemitismus, nein, der Superlativ des Philosemitismus ist wiederum der pure Antisemitismus. Der antisemitische Gehalt des (nicht nur) antideutschen Philosemitismus ist möglicherweise sogar höher als der des Antisemitismus des Durchschnittsdeutschen zu veranschlagen."[ 51 ] In diesen Sätzen spiegelt sich ein dreifacher Reflektionsausfall wieder: Erstens sind Antideutsche keine PhilosemitInnen (sie lieben nicht die Juden ob ihrer tollen Kultur), sondern bekämpfen Antisemitismus und plädieren für Israel-Solidarität. Zweitens kann der deutsche Philosemitismus der bürgerlichen Zivilgesellschaft antisemitische Züge enthalten, er ist damit aber nicht schlimmer als der Antisemitismus - sondern auch ein Gegengift gegen den ordinären Antisemitismus. Drittens kann sich dieses Gerede über den antideutschen Philosemitismus nie entscheiden, ob es sich nun darüber aufregen soll, dass Antideutsche alle Juden gleich machen und damit völkisch homogenisieren würden, oder besser doch darüber, dass die Antideutschen dies nun gerade nicht tun, und antizionistische Juden für ihren Antizionismus kritisieren.

Ein Grund für solche absurden Behauptungen über die Antideutschen könnte sein, dass viele mit Polemik nicht umgehen können und den spezifischen Sinn der antideutschen Polemik nicht verstehen. Allerdings genügt es dann nicht, antideutscher Polemik mit deutscher Polemik zu kontern. Dies ist nämlich nicht subversiv, sondern einfach nur affirmativ. Wer Polemik in kritischer Absicht nicht versteht, sollte statt zurückzupöbeln lieber einen Kurs an einem Literaturinstitut, wahlweise der Volkshochschule besuchen.

5. Wer nicht hören will, muss spüren!

Falsch ist schließlich die Härte der Vorwürfe und der damit provozierten, auch tätlichen Angriffe auf Antideutsche. Robert Kurz schreibt: "Macht kaputt, was die radikale Linke kaputt macht - denunziert die Denunzianten"; ein "Erdbeben" müsse die linke Landschaft erschüttern, um die "nationalste Identität von allen" zu zertrümmern.[ 52 ] Die linke Presse verhängt daraufhin eine Kontaktsperre gegenüber Antideutschen. Antideutsche Gruppen und Einzelpersonen fliegen aus linken Projekten, Menschen mit Israel-Fahnen werden aus vermeintlich antifaschistischen Demos geprügelt, es gibt zuhauf tätliche Angriffe auf Veranstaltungen der Bahamas und antideutsche Demos benötigen Polizeischutz, um nicht vom linken Mob über den Haufen gerannt zu werden. Während die linke Szene in der Lage ist, andere Strömungskämpfe recht zivilisiert auszutragen, reagiert sie auf die "antideutsche Bedrohung" mit lächerlichen Verboten und erschreckenden Gewalttätigkeiten. Einige Linken haben es sich inzwischen gar zu Aufgabe gemacht, Antideutsche in Antifa-Manier zu bekämpfen: Wie Nazis werden Antideutsche überwacht, deren Veranstaltungen gestört, Demos blockiert und Einzelpersonen verprügelt.

Bonustrack[ 53 ]

Schauen wir uns die einzelnen Vorwürfe gegenüber den Antideutschen einmal genauer an. Dass Antideutsche so moralisierend und identitär wären, weil sie größtenteils der veganen Tierrechtsbewegung entstammen würden, habe ich schon am Anfang wiederlegt. Wie verhält es sich aber mit dem vermeintlichen Rassismus, Nationalismus, Bellizismus der Antideutschen, mit der Islamophobie und den völkischen Gedanken, der Apologetik der bürgerlichen und kapitalistischen Gesellschaft, ihrem Deutschsein und ihrem Fahnenfetischismus?

Rassistisch?

Das Antifaschistische Infoblatt enthüllte, dass Antideutsche "MigrantInnen denunzieren" und "gesellschaftliche Verhältnisse lediglich unter dem Gesichtspunkt ethnischer und religiöser Zugehörigkeit analysieren."[ 54 ] Dass ist nun insofern keine wirkliche Enthüllung, weil schon alle wussten, dass Antideutsche die Listen von illegalen AusländerInnen im Kiez einmal wöchentlich bei der Ausländerbehörde abgeben...

Bei genauer Lektüre antideutscher Publikationen findet sich sicher die eine oder andere Passage, die rassistisch ist, rassistisch ausgelegt werden könnte oder zumindest den Rassismus verharmlost und den Antirassismus denunziert.[ 55 ] Die Frage ist nur: Liegt es daran, dass die "antideutsche Ideologie" rassistisch ist, oder eher daran, dass die AutorInnen dieser Passagen nebenberuflich auch Deutsche sind und deswegen nicht antideutsch genug? Es liegt auf der Hand, dass deutsche Linke als Deutsche vor Rassismus nicht gefeit sind - und das betrifft alle politischen Strömungen. Mit einem unvoreingenommenen Blick ließe sich allerdings erkennen, dass es gerade die Antideutschen waren, die sich von der rassistischen Multi-Kulti-Ideologie, die auch innerhalb der Linken populär ist, verabschiedet haben.[ 56 ] Es sind eben die Antideutschen, die sich von der Vorstellung befreiten, dass die Globalisierung die Eigenart der Völker zerstören würde. Eine Vorstellung, die viele Linke mit den alten und neuen Nazis teilen. In den nationalsozialistischen "Richtlinien für die kolonialpolitische Schulung" aus dem Jahre 1939 wurde festgelegt, dass Missionierung und Zivilisierung der Schwarzen nicht nur zu unterbleiben habe, sondern sogar zu bekämpfen sei. Schwarze sollten arbeiten, deutsche Produkte konsumieren und ansonsten so bleiben, wie sie waren, denn "Nigger in Hosen [sind] ... doch nur eine Karikatur der europäischen Kultur."[ 57 ]

Die Bahamas war eine der wenigen linken Zeitschriften, die die Abschiebung des Islampredigers Kaplan in die Türkei zum Anlass für eine antirassistische Intervention nahm: Sie skandalisierte, dass das Problem eines Islamismus deutscher Prägung nicht in Deutschland politisch und strafrechtlich bekämpft, sondern ausländerrechtlich, d.h. rassistisch erledigt wird - und dass die vermeintlich so antirassistische Linke dazu schwieg.[ 58 ] Ganz allgemein lässt sich sagen: Das Eintreten der antideutschen Szene für Individualismus und gegen völkische Kollektive, sei es in Deutschland oder im Trikont, ist schon der Definition nach antirassistisch. Dass es den KritikerInnen der Antideutschen nicht wirklich um Rassismus geht, wird schon daran ersichtlich, dass der Rassismus von Wolfgang Pohrt ignoriert wird. Da Pohrt, früher selbst antideutsch, heute zu einem der wichtigsten Kronzeugen gegen das Antideutschtum konvertiert ist, stößt sich niemand daran, dass er neuerdings im gleichen Atemzug deutschen Rassismus leugnet und sich von türkischen Jugendbanden, die die Macht in Deutschland übernommen hätten, bedroht fühlt.[ 59 ]

Nationalistisch?

"In Wahrheit ist die [...] antideutsche Identität die nationalste von allen, sie repräsentiert den tiefsten deutschen Provinzialismus [...]", weiß Robert Kurz zu berichten.[ 60 ]

Für die Begründung des Nationalismus der Antideutschen gibt es verschiedene Argumentationsstränge: Weil sie Amerika und Israel lieben, weil sie "die Deutschen" hassen oder weil sie den globalen Charakter der Weltgesellschaft verkennen würden, wären sie nationalistisch oder gar nationalistischer als alle anderen. Dazu muss nicht viel gesagt werden: Die Kritik des deutschen, europäischen oder arabischen Nationalismus inklusive Antiamerikanismus und Antizionismus ist das direkte Gegenteil von Nationalismus. Dabei von "den Deutschen" oder "den Palästinensern" zu sprechen, ist gängige Praxis und insofern zulässig, als die kritisierten Wahnvorstellungen von einer großen Mehrheit der Bevölkerung geteilt werden. Wer das bis heute nicht kapiert hat, solle sich auf einen Zettel schreiben "Ausnahmen bestätigen die Regel", diesen neben die entsprechenden antideutschen Texte legen und bei der Lektüre wohlwollend berücksichtigen.

Die Kritik der Antideutschen am "Antinationalismus" bezieht sich hingegen auf ein aktuelles deutsch-europäisches Phänomen. Der klassische Antiamerikanismus und Antisemitismus verkleidete sich (vor allem nach 1945) in ein antinationales Gewand: Den USA und Israel wird vorgeworfen, nationale Interessen zu verfolgen, wohingegen Deutschland und Europa im Dienste der gesamten Menschheit agieren würde.[ 61 ] Kritisiert wird von den Antideutschen nun allerdings nicht der "Antinationalismus" an sich, sondern ein Nationalismus, der sich antinationalistisch gibt, und dadurch gefährlicher ist, als ein "ehrlicher" und offen zu Tage tretender Nationalismus.

Antisemitisch?

Der größte Punkterfolg im Antideutschen-Bashing ist mit dem Nachweis des antisemitischen Charakters der antideutscher Szene zu erlangen. An diesem Spiel beteiligen sich nicht nur ausgiebig die wertkritischen Fraktionen (siehe oben), auch viele andere Linke, die Antisemitismus nicht sowieso heimlich für lobenswert halten, regen sich über die Kritik an antizionistischen Israelis bzw. über angebliche die Eingemeindung linker Juden in Israel, den vermeintlichen Philosemitismus, die angebliche Verharmlosung des Antisemitismus von Theo van Gogh[ 62 ] oder über binäre Vorstellungen von der Welt auf.

Auch hier stimmt wieder nichts: Antideutsche kritisieren nicht die antizionistischen Juden und Jüdinnen oder Michael Moores Filme, solange diese nicht zum Exportschlager werden und in Deutschland über Maßen gefeiert werden, während andere Stimmen aus den USA oder Israel kaum rezipiert werden. Es geht also nicht darum, kritische und weniger kritische Geister im Ausland mundtot zu machen (dass die Antideutschen das könnten, wäre ihnen ja zuzutrauen, wo sie doch schon die deutsche Zeitungslandschaft in der Hand haben), sondern es geht darum, den deutschen Diskurs anzugreifen, der sich der "Alibi-Juden" bedient, um den eigenen Antisemitismus zu kaschieren.

Über den Antisemitismus Theo van Goghs (den die Interim für so schwerwiegend hält, dass das vollstreckte Todesurteil schon so seine Richtigkeit hatte[ 63 ]), kann ich an dieser Stelle nur auf die Bahamas[ 64 ] verweisen.

Bellizistisch?

Weil die Antideutschen die deutsche Friedensbewegung kritisieren und einigen Kriegen auch positive Seiten abgewinnen können, seien sie bellizistisch, sprich: kriegslüstern und kriegstreiberisch.

Nun verhält es sich aber so, dass Antideutsche keine Kriege bejubeln, aber auch nicht vergessen können, wie sich 1943 die pazifistischen Deutschen vor Jubel sich mehr bremsen konnten, als zum "totalen Krieg" gegen die "alliierten und jüdischen Kriegstreiber" aufgerufen wurde.

Die antideutschen Gruppen standen 1999 sehr allein da, als sie gegen den Jugoslawienkrieg auf die Straße gingen - ein deutscher Krieg, gegen den die deutsche Friedensbewegung nicht viel einzuwenden hatte (außer vielleicht, dass die Amis dann das Ruder übernommen hätten).

Der Bellizismusvorwurf an die Antideutschen sollte aber schon deswegen misstrauisch machen, da weite Teile der Linken nie Probleme mit Gewalt und Kriegen hatten: Es wurden Waffen für El Salvador gesammelt und der Befreiungskampf der Kurden unterstützt, die sowjetische Rote Armee und die deutsche Rote Armee Fraktion stehen in dem Ruf, für die richtig Sache gekämpft zu haben. Warum nicht auch zugeben, dass die westlichen Alliierten ebenso ihren Anteil an der Befreiung vom Nationalsozialismus geleistet haben; warum nicht einsehen, dass nach Waffen für El Salvador die Kampagne Waffen für Israel gleichfalls ein löbliches Unternehmen sein könnte?

Als wirklich bellizistisch wären wohl eher die WaffensammlerInnen für den "irakischen Widerstand" und die linken TräumerInnen von einer europäischen Großmacht, die den USA Paroli bieten könnte, zu brandmarken.

Islamophob?

Antideutsche Kritik am Islam wäre islamophob. An diesem Punkt sind sich die Antideutschen selbst noch nicht so richtig einig. Während für die Bahamas der Islam die regressivste Religion darstellt (gern am Beispiel der Frauenunterdrückung und Homophobie erläutert[ 65 ]) und Islamophobie ein Kampfbegriff der Mullahs ist - was beides wohl richtig ist -, greift die antideutsche Zeitschrift Gigi ("Zeitschrift für sexuelle Emanzipation") beharrlich bürgerliche Homosexuellen-Organisationen, die vor der besonderen Gefahr islamistischer schwulenfeindlicher Gewalt warnen, ob ihrer "Islamophobie" an.[ 66 ] Auch das kann berechtigt sein - und beides schließt sich nicht gegenseitig aus. Die Deutschen hassen Moslems, Amis und Juden aus unterschiedlichen Gründen. Gern paktiert mensch mal mit den einen gegen die anderen und andersherum. Zu unterscheiden wäre also bei dem Pauschal-Vorwurf der Islamophobie zwischen dem christlich-rassistischen "Feindbild Islam" in der deutschen Bevölkerung (mit dem die Antideutschen nichts oder kaum zu tun haben) und der notwendigen und berechtigten Kritik jeder Religion - auch des Islams (was die Antideutschen betreiben).

Bei allen polemischen Übertreibungen und Verkürzungen, die sich mitunter in antideutschen Publikationen finden lassen, ist doch zu konstatieren, dass es keine andere Strömung innerhalb der Linken gibt, die ein so fundiertes und differenziertes Bild der islamisch geprägten Gesellschaften gezeichnet hat. Hervorzuheben sind u.a. das Memri-Dossier "Aufbrüche - Gesellschaftskritik in arabischen Medien" in der (antideutschen) Zeitschrift iz3w[ 67 ], die Artikel in der österreichischen Zeitschrift Context XXI[ 68 ] sowie das Buch "Irak. Von der Republik der Angst zur bürgerlichen Demokratie?"[ 69 ], welches im Ça ira-Verlag erschienen ist.

Identitäre Wohlstandskids

Antideutsche seien "kleinbürgerliche Wohlstandskids, die auf Pappis Kosten ihre Karriere vorbereiten. Nebenbei toben sie sich dann total P.C. und absolut vegan durch den linksradikalen Politjungle."[ 70 ]

Sollten Antideutsche (oder deren Eltern) wirklich über mehr Wohlstand verfügen also sonstige Linke, was sicherlich nicht der Fall ist, so wäre ihnen das kaum zu verübeln. Da dies viele auch einsehen, bleibt aber immer noch die angeblich von den Antideutschen betriebene Identitätspolitik als schlagendes Argument gegen sie übrig.

Dabei haben die Antideutschen den Bruch mit der wichtigsten Identität in diesem Land vollzogen - bzw. propagieren diesen Bruch und versuchen, diesen zu vollziehen: den Bruch mit der deutschen Identität. Ob sich nun eine "antideutsche Identität" herausgebildet hat oder nicht, ob diese auch negative Erscheinungen habe oder einfach nur notwendig ist, ist ein Thema für kulturwissenschaftliche Hausarbeiten, taugt aber nicht zur Kritik an den Antideutschen. Über Identitätspolitik, Gegenidentitäten oder die Auflösung aller Identitäten ist in der Linken schon viel gestritten worden - dass nun aber gerade die Antideutschen einer besonderen Form von Identitätspolitik frönen würden, ist beim besten Willen nicht zu erkennen. Wahrheitswidrig behauptet Gazi Caglar, wir hätten es bei den Antideutschen zum "ersten Mal mit einem linken Phänomen zu tun, das Staatsfetischismus [...] betreibt und Staatsfahnen auf Demonstrationen schleppt."[ 71 ] JedeR, die/der schon mal auf einer linken Demo war, weiß, dass die Linke schon immer einen Fahnenkult betrieben hat und diverse Staatsfahnen gern gesehen oder zumindest geduldet wurden.

Solange aber Linke wie Detlef Hartmann der Meinung sind, die USA wöllten mit ihrer Politik das "soziale Gewebe" und "kulturelle, moralische, identitätsbildende" Schichten, ja sogar "Reserven in den Köpfen, Identitäten, die gesamte tradierte Gesellschaftlichkeit und Geschichte" zerstören, um "Widerstandspotentiale" zu brechen und die Subistenzökonomien zu Fall zu bringen[ 72 ], bin ich ganz zufrieden mit Linken, deren Identität darin besteht, auf solche Identitäten verzichten zu können - und dies zur Not auch per Staatsfahne bekunden.

Bürgerlich und prokapitalistisch

Antideutsche bekunden eine "begeisterte Zustimmung zur warenproduzierenden kapitalistischen Gesellschaftsform"[ 73 ], schreibt die Redaktion des AIB, und Hanloser entlarvt die Kritik des Antiamerikanismus durch Dan Diner[ 74 ], der der "Haus- und Hofhistoriker der Grünen" sei, als Versuch, den deutschen Sozialstaat zu amerikanisieren, sprich: zu zerstören. Die Bahamas sei vom gleichen Ziel beseelt, agiere dabei aber vorsichtiger...[ 75 ]

Hier stimmt wiederum nur das Gegenteil: Die Antideutschen bemühen sich im Gegensatz zum Großteil der Linken, der theorielos in Teilbereichsbewegungen herumwurschtelt, um marxistische Kapitalismuskritik, um die theoretische Durchdringung der gesellschaftlichen Verhältnisse, um die schonungslose Kritik der bürgerlichen Gesellschaft sowie um die Negation der materiellen und ideologischen Grundlagen. Dies war der Schwerpunkt aller antideutschen Debatten und Publikationen bis zum 11. September 2001. Seitdem verschob sich der Fokus auf die barbarischen Momente des Weltkapitals, die "zwar kapitalentsprungen" seien (d.h. Produkte der Aufklärung, Zivilisation etc. sind), aber eben auch "kapitalentsprungene Gesellschaftsformen eigener Ordnung" hervorbringen würden.

(d.h. nichts mehr mit Aufklärung, Zivilisation usw. zu tun haben) - wie es Joachim Bruhn[ 76 ] ausdrückt. Der Kritik des Kapitalismus wurde damit aber keine Absage erteilt - sie wird vielmehr radikalisiert. Die Überwindung des Kapitalismus wird aus antideutscher Sicht umso notwendiger, wenn er nicht nur für Ausbeutung und Hunger verantwortlich ist, sondern auch Antisemitismus und religiöse Wahnvorstellungen befördert, die die kapitalistischen Errungenschaften, die es zu verteidigen gilt, in Frage stellen.

Dass sich damit nicht vom Klassenkampf und von der Hoffnung auf die Überwindung kapitalistischer Verhältnisse verabschiedet wird, verdeutlicht die erste Erklärung der Initiative Sozialistisches Forum (Freiburg) nach den Anschlägen auf das World Trade Center: "'Man muß diesen Typen nur ins Gesicht sehen', diesen Westerwelles, Biskys und Merkels, diesen Fischers, Stoibers und Schröders, denen der Stolz, deutsch zu sein, ins Gesicht geschrieben steht, diesen so dreisten wie meist auch feisten Charaktermasken von Herrschaft und Ausbeutung, um ihnen Pest und Cholera an den Hals zu wünschen. [...] Die sind es, die um die Broker des World Trade Center trauern, nicht um die Fahrstuhlführer und Buffetmammsells, nicht um die Sekretärinnen, nicht um die Jobber und Geherdas, denen das islamistische Massaker ein Leben nahm, dessen armselige Freuden in bißchen Joggen und Biken bestanden. [...] Die Gattung bedeutet dem Kapital und seinem Staat nur das Menschenmaterial und den Arbeitskraftbehälter. [...] Inmitten dieses vollendeten Wahnsystems scheint tatsächlich die Tat von Werner Brauener, der im Februar den Direktor des Arbeitsamtes von Verden an der Aller totschlug, eine Insel der Vernunft zu sein. Keiner versteht ihn. [...] Niemand hat in Deutschland eine Chance auf Verständnis und Solidarität, oder einfach nur auf Mitleid, der kein Amokläufer wäre [...] Caritas haben wir nur für den Werwolf und für den Dschihad."[ 77 ]

Verharmlosung des Nationalsozialismus?

Antideutsche würden den Nationalsozialismus verharmlosen und den Antisemitismus-Vorwurf inflationieren - wird ihnen ständig von Linken vorgehalten, die noch nie ein größeres Problem damit hatten, dass die Linke den Faschismusbegriff gegen alles und jeden verwendet hat und dabei vom Antisemitismus nichts wissen wollte.[ 78 ]

Während über einige antideutsche Schlussfolgerungen und Bezeichnungen (Islamfaschismus, Islamnationalismus) gestritten werden kann, so sind die Antideutschen immerhin die einzigen, die sich überhaupt mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten von nationalsozialistischen und islamistischen Vorstellungen auseinandersetzen.[ 79 ] Den Nationalsozialismus ernst nehmen und nicht zu verharmlosen, bedeutet eben auch zu untersuchen, welche Nachwirkungen er bis heute hat - nicht nur in der deutschen Gesellschaft, sondern auch im Nahen Osten - und anzuerkennen, dass er weiterhin für viele ein attraktives Gesellschaftsmodell ist.

Wer genau liest, wird auch erkennen können, dass Antideutsche im Irak nicht den Nationalsozialismus von heute oder in Osama Bin Laden nicht den Wiedergänger von Hitler erkennen, vielmehr betonen, dass z.B. "antisemitischer Vernichtungswille [der Anschläge vom 11.9.2001] mit dem des Nationalsozialismus strukturell vergleichbar ist."[ 80 ]

Antiimps und Antideutsche - Die beiden Seiten einer Medaille?

Viele, selbst moderate Antideutsche, behaupten, "die Antideutschen" seien genauso schlimm und verrückt wie "die Antiimps" - nur andersherum. So schreibt die antideutsche Autonome Antifa [F] aus Frankfurt/Main in der Phase 2, dass sowohl Antideutsche als auch Antiimps sich darin treffen wurden, ihr schlechtes Wohlstandsgewissen als identitäre "Regung zu ideologisieren" anstatt "Widersprüche aufzumachen" und "Zwangsverhältnisse zu sabotieren". Deswegen wäre es für die Linke notwendig, "sich einerseits abzuspalten und andererseits zusammenzufinden. Spalten wäre die Ansage, für alle jene, die bisher mit den Hardlinern von dem einen wie dem anderen 'Lager' - also 'antideutsch' wie 'antiimp' - immer noch gemeinsame Sache gemacht haben."[ 81 ]

Diese Ineinsetzung bedeutet aber nicht nur, Birnen mit Äpfeln vergleichen zu wollen, sondern die Gefahr, die durch einen umfallenden Apfelbaum droht, mit der Gefahr, die eine einzelne herabfallende Birne für Leib und Leben bedeutet, gleichsetzen zu wollen. Denn einerseits sind die Antideutschen im Vergleich zu Attac & Co. marginal, anderseits stimmt es nicht, dass die Antideutschen die Extremismusskala nur in die andere Richtung ausreizen würden. Genauso wie der Verfassungsschutz nicht recht hat, wenn er ein Hochschaukeln von linker und rechter Gewalt konstatiert und sich selbst in die Rolle des nicht extremistischen Beschwichtigers in der Mitte wähnt, kann sich eine Linke nicht irgendwo, möglichst neutral, zwischen den Polen positionieren wollen. Antideutsche Polemik wird solange ihre Berechtigung haben und zuweilen überspitzt klingen, solange sie eine notwendige Reaktion auf drängende Probleme innerhalb der Gesellschaft ist - welche jedoch von der Linken nicht einmal als solche erkannt werden.

Verrat an den eigenen Idealen?

Viele Linken werfen den Antideutschen vor, sich im Laufe der Zeit radikalisiert zu haben. Während die Thesen von vor 10 oder 20 Jahren inzwischen allgemein akzeptiert werden, gingen die "neuen Sachen" einfach zu weit - zumal sie sich mit den "alten" widersprechen würden. Demzufolge ist oft zu lesen, dass die Antinationalen/Antideutschen wahrlich große Verdienste bei der Bekehrung der Linken zum Pfad der politischen Tugend errungen hätten, jetzt aber selbst vom Wege abgekommen seien. So zitiert Bernhard Schmid ausgiebig aus einer ISF-Publikation gegen linken Antizionismus aus dem Jahre 1988, um festzustellen, dass diese heute von der ISF "zweifellos als 'antisemitisch' denunziert" werden würde, weil die ISF damals für eine nicht antizionistische "Solidarität mit dem Aufstand der Palästinenser gegen die Militärdiktatur in den von Israel besetzten Gebieten" eintrat und als internationalistische Notwendigkeit titulierte.[ 82 ]

Für Bernhard Schmid und andere KritikerInnen der Antideutschen ist Politik eine Wissenschaft, die leidenschaftslos wie die Mathematik betrieben werden könne. Wenn gestern 1+1=2 galt, so habe dies auch heute zu gelten - und wer heute etwas anderes behauptet, ist schlichtweg verrückt. Dass sich aber sowohl die Verhältnisse im Nahen Osten (zunehmende Islamisierung des "palästinensischen Befreiungskampfes"), als auch unser Wissen über die Verhältnisse (neue Erkenntnisse über auch schon 1988 problematische Implikationen eines solchen Internationalismusverständnisses) verändern können, dass sich die ISF inhaltlich fortentwickeln kann und die damalige Position der ISF zwar im Vergleich zur gängigen Pali-Solidarität ein Fortschritt, aber trotzdem auch antizionistisch war, gerät dabei völlig aus dem Blick.

Beliebt ist diese Methode besonders bei der sich intellektuellen gebenden Abwehr antideutscher Erkenntnisse, da sie sich mit Insider-Wissen brüsten, auf antideutsche KronzeugInnen berufen und davon ablenken kann, dass mensch schon damals die antideutsche Position, die mensch heute propagandistisch ins Feld führt, nicht gut gefunden hat.[ 83 ]

Vier ausklingende Sätze

Zum Abschluss möchte ich nochmals betonen, dass es natürlich legitim und notwendig ist, antideutsche Positionen zu kritisieren. Wir als BGR tun das ständig - und nicht nur die Phase 2 ist ein Medium, in dem diese Debatten geführt werden. Allerdings sollte dies sachlich geschehen - und unhintergehbare Grundlage und Vorraussetzung einer solchen Kritik muss sein, dass man sich selbst als antideutsch begreift. Genauso wie Debatten innerhalb der Antira-Szene nicht an der Trennlinie pro Rassismus oder kontra Rassismus laufen, sondern sich darüber gestritten wird, welche antirassistische Strategie Erfolgversprechend ist, darf der linke Streit zum Thema Antideutschtum nicht die Ablehnung antideutsche Essentials beinhalten und die Diffamierung anderer Fraktionen nach sich ziehen, sondern muss immer von dem Wunsch durchdrungen sein, antideutschen Positionen zum Durchbruch zu verhelfen.


[ 1 ] Der Text ist eine leicht überarbeitete und erweiterte Fassung des Referats. Teil I erschien in Incipito 11/2004, S. 52-57 (http://left-action.de/incipito/text/216.htm)
[ 2 ] Jungle World 8/2004, S. 11
[ 3 ] Vgl. z.B. http://www.isf-freiburg.org/beitraege/GegendieantisemitischeInternationale.html
[ 4 ] Der bislang letzte Vorfall war der Überfall auf eine Veranstaltung des Café Critique in Wien am 09.03.2005 (http://www.cafecritique.priv.at/zweiteStellungnahme.html, http://www.cafecritique.priv.at/ersteStellungnahme.html)
[ 5 ] Robert Kurz: Das Spiel ist aus (http://www.trend.infopartisan.net/trd0403/t010403.html)
[ 6 ] Gerhard Hanloser (Hrsg.): "Sie warn die Antideutschesten der deutschen Linken". Zu Geschichte, Kritik und Zukunft antideutscher Politik, Unrast: 2004, S. 88 und 104
[ 7 ] Veranstaltungsmitschnitt der Hanloser-Veranstaltung in Leipzig am 09.02.2005
[ 8 ] Dietmar Wolf: "Ich für meinen Teil bin mit den Antideutschen fertig". Robert Kurz und die Antideutsche Ideologie, in: telegraph 110/2004, S. 73-77 (http://www.telegraph.ostbuero.de/110/wolf2.htm)
[ 9 ] Dieser wird hier nicht nochmals dokumentiert. Er erschien bereits - siehe Fussnote 1. Eine gute Zusammenfassung über die Veranstaltung bietet übrigens auch das Radio-Interview von Radio Corax mit einem der BGR-ReferentInnen (http://www.public-ip.org/sendung-20.html)
[ 10 ] "Sie warn die Antideutschesten...", S. 7 ff. sowie der Veranstaltungsmitschnitt
[ 11 ] Jürgen Elsässer: Austronautenkost, in: junge Welt, 06.11.2003 (http://www.juergen-elsaesser.de/de/artikel/home/jw031106kurz.html)
[ 12 ] Redaktion des AIB: Wo endet der Antifaschismus? Zur Auseinandersetzung mit der antideutschen Strömung, in: Antifaschistisches Infoblatt 62/2004, S. 4-7 (http://www.nadir.org/nadir/periodika/aib/archiv/62/4.php)
[ 13 ] http://www.frauenkirche-abreissen.tk/
[ 14 ] Maxim Kammerer: Jäger über Dresden, in: Jungle World 7/2005, S. 3 (http://jungle-world.com/seiten/2005/07/4899.php)
[ 15 ] "Sie warn die Antideutschesten...", S. 65 ff.
[ 16 ] Susann Witt-Stahl: Die allerdeutschesten der deutschen Linken, in: analyse und kritik 490/2004, S. 26 (http://www.unrast-verlag.de/unrast,6,1,147.html)
[ 17 ] Auffallend ist aber schon, dass auf der Seite der Tierrechts Aktion Nord als einziger nicht themenspezifischer Text völlig unvermittelt eine Rezension des Hanloser-Buchs auftaucht (http://www.tan.claranet.de/texte/antideutsch.html)
[ 18 ] Vgl. z.B. KZ? Ja oder Nein?, in: Tierbefreiung aktuell, 43/2004, S. 4-14 (http://www.tierbefreier.de/tierbefreiung/43/tbf43.html)
[ 19 ] Die allerdeutschesten der deutschen Linken
[ 20 ] Bernhard Schmid: Antideutsche Welterklärungen. Realsatire und Schlimmeres: Kriegspropaganda, in: analyse und kritik 488/2004, S. 29-30 (http://www.trend.infopartisan.net/trd1004/t351004.html)
[ 21 ] "Ich für meinen Teil..."
[ 22 ] "Sie warn die Antideutschesten...", S. 91
[ 23 ] Das Spiel ist aus
[ 24 ] Peter Ullrich: Projektionsfläche Naher Osten. Die PalästinenserInnen, der Staat Israel und die (anti)deutsche Linke bei der Selbstzerfleischung, in: telegraph 110/2004, S. 41-54 (http://www.telegraph.ostbuero.de/110/ullrich.htm)
[ 25 ] Heinrich Regius: Wenn Islam- und Postfaschismus die Antwort ist, was war dann die Frage? Wider die antideutsche Begriffsakrobatik - Ein Aufruf zur intellektuellen Redlichkeit, in: interim 610/2005, S. 24-27, sowie in: Phase 2 14/2004, S. 23-26 (http://phase2.nadir.org/rechts.php?artikel=249)
[ 26 ] "Ich für meinen Teil..."
[ 27 ] v.sc.d: Zum antideutschen Kommunismus, in: Feierabend! 14/2004, S. 20-25 (http://www.free.de/feierabend/)
[ 28 ] Falko: Nichts ist unmöglich - Feierabend! Wie die Leipziger Zeitschrift Adolf Eichmann entnazifizierte und sich dann selbst einen Persilschein ausstellte, in: incipito 15/2005, S. 43-53 (http://left-action.de/incipito/rechts.php?artikel=316)
[ 29 ] Veranstaltungsmitschnitt
[ 30 ] Alle Zitate von: http://germany.indymedia.org
[ 31 ] jaa: Absetzbewegungen von der "neoliberalen Formierung des Selbst", in: Wildcat 73/2005, S. 49-51
[ 32 ] http://www.gegeninformationsbuero.de/antidoitsch/antidoitsch.html
[ 33 ] Wolf Wetzel: Krieg ist Frieden. Über Bagdad, Srebrenica, Genua, Kabul nach..., Unrast: 2002
[ 34 ] http://ildb.nadir.org/suche, http://www.google.de/search
[ 35 ] "Sie warn die Antideutschesten...", S. 111
[ 36 ] http://www.streifzuege.org/
[ 37 ] http://www.ca-ira.net/
[ 38 ] http://www.akg-leipzig.info/
[ 39 ] http://www.krisis.org/
[ 40 ] Vgl. Matthias Küntzel: "Es wird das Aussprechen von Erkenntnissen sabotiert...". Die Anschläge des 11.09.2001 zerstörten mit dem WTC gleichzeitig auch den gemeinsamen Nenner, der das unter dem Label "antideutsch" firmierende Lager der deutschsprachigen Linken bis dahin noch zusammenhielt, in: Context XXI 6-7/2004, S. 35-38 (http://www.matthiaskuentzel.de/artikel.php?artikelID=78)
[ 41 ] Vgl. z.B.: Ulrich Enderwitz: Quo vadis Ça ira?, in: Jungle World 14/2002, S. 16 (http://www.isf-freiburg.org/beitraege/Enderwitz_Replik.htm), eine Antwort darauf von Manfred Dahlmann: http://www.isf-freiburg.org/beitraege/Dahlmann_Antikritik.htm
[ 42 ] http://www.jungle-world.com, http://www.redaktion-bahamas.org, http://www.phase-zwei.org, http://www.isf-freiburg.org
[ 43 ] Zum antideutschen Kommunismus
[ 44 ] Texte gegen Antideutsche zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie völlig ohne Quellenangaben auskommen. Ein gutes Beispiel ist die von der Krisis herausgegebene Broschüre "Scharfe Schafe. Geschorenes zum antideutschen Bellizismus" (2003), in der fast keine der aufgestellten Behauptungen belegt wird. (http://www.giga.or.at/others/krisis/gruppe-krisis_scharfe-schafe.html) Dies ist insofern überraschend, als dass die Krisis sonst jede Börsenbewegung aufmerksam registriert, auswertet und verfußnotet.
[ 45 ] Interim 598/2004, S. 2, Kritik daran in Interim 602/2004, S. 31
[ 46 ] Die neue Heimat Europa verraten. Aufruf zur bundesweiten Demonstration am 24.Juli 2004 (http://www.nadir.org/nadir/initiativ/bgr/pages/240704.htm)
[ 47 ] So z.B. die Texte des Leipziger Wertkritikers Martin Dornis im CEE IEH Newsflyer (http://search.nadir.org/cgi-bin/htsearch)
[ 48 ] Martin Dornis, Kenneth Plasa, Micha Böhme: Die Kreuzritter der Aufklärung. Über das Verhältnis von kritischer Gesellschaftstheorie zu antideutschen Kriegshetzern und zur Friedensbewegung, in: Scharfe Schafe, S. 8-13
[ 49 ] "Auch die Leipziger Wertkritiker können sich nicht der antideutschen Ideologie entziehen. Sie teilen den positiven Bezug auf den Staat Israel und damit Teile der zugehörigen Ideen. Zudem behaupten sie indirekt, Philosemitismus sei weniger bedrohlich als Antisemitismus." (in: Zum antideutschen Kommunismus)
[ 50 ] Die Kreuzritter der Aufklärung
[ 51 ] Franz Schandl: Im Endstadium. An Wolfgang Pohrt offenbart sich nichts weniger als das Finale der Antideutschen, in: Junge Welt, 04.10.2004 (http://www.krisis.org/f-schandl_endstadium_junge-welt-10-03.html)
[ 52 ] Das Spiel ist aus
[ 53 ] Aus Zeitgründen wurde dieser Teil während der Veranstaltung nicht vorgetragen.
[ 54 ] Wo endet der Antifaschismus?
[ 55 ] Genüsslich wird des öfteren das Interview mit Sören Pünjer (in: T-34, Januar 2004, http://www.antifa-duisburg.de/s%F6ren.htm) zitiert, was auch meines Erachtens problematische Aussagen über die "Verrücktheiten der Antira-Szene, die jede staatliche Regulierung von Zuwanderung als Rassismus geißelt, oder jeden, der das Wort Neger in den Mund nimmt, standrechtlich zusammenschlagen will" enthält.
[ 56 ] Vgl. z.B.: Manon Tuckfeld, Jens Christian Müller: Zivilgesellschaft und Multikultur. Zwei Rassismen mit Zukunft, in: Bahamas 10/1993, S. 45-48
[ 57 ] Martin Baer, Olaf Schröter: Eine Kopfjagd. Deutsche in Ostafrika, Ch. Links: 2001, S. 166 f.
[ 58 ] Felix Mauser: Hausmacher Art. Ein neues deutsches Exportprodukt: Hassprediger; in: Bahamas 46/2005, S. 34-36
[ 59 ] Wolfgang Pohrt: FAQ, Edition Tiamat: 2004, S. 14
[ 60 ] Das Spiel ist aus.
[ 61 ] Vgl.: Alain Finkielkraut. Im Namen des Anderen. Reflexionen über den kommenden Antisemitismus, in: Doron Rabinovici, Ulrich Speck, Natan Sznaider (Hrsg.): Neuer Antisemitismus? Eine globale Debatte, Suhrkamp: 2004, S. 119-132
[ 62 ] Benjamin Rosendahl: Mit Antisemiten gegen Islamisten? Die ehrenwerten Damen und Herren der Bahamas-Redaktion, in: analyse und kritik 492/2005, S. 30
[ 63 ] Editorial, in: Interim 608/2004, S. 3-5
[ 64 ] Justus Wertmüller: Wir haben es nicht gewußt. Wie die multikulturellen Niederlande ihren schärften Kritiker ins Messer laufen ließen, in: Bahamas 46/2005, S. 21-27
[ 65 ] Vgl. z.B.: Christian Knoop: Eliminatoren und Bezwinger. Die "Hauptopfer der Weltgeschichte" als latent Homosexuelle, die Schwule hassen, in: Bahamas 46/2005, S. 56-59
[ 66 ] Vgl. z.B.: Koray Ali Yýlmaz-Günay: Weiß, aufgeklärt und zivilisiert, in: Gigi 29/2004, S. 22-23; Kolonialistische Manier. Zu einer Kampfansage provozierte das LSVD-Buch "Muslime unter dem Regenbogen" die Gays & Lesbians aus der Türkei Berlin-Brandenburg e.V., in: Gigi 33/2004, S. 39; Mitteilungen des whk, in: Gigi 36/2005, S. 38 (weitere Texte dazu unter: http://www.gigi-online.de)
[ 67 ] iz3w 283/2005, siehe auch: http://www.memri.de
[ 68 ] http://www.contextXXI.at
[ 69 ] Mary Kreutzer, Thomas Schmidinger (Hrsg.): Irak, Ça ira: 2004
[ 70 ] "Ich für meinen Teil..."
[ 71 ] "Sie warn die Antideutschesten...", S. 163
[ 72 ] ebd., S. 137
[ 73 ] Wo endet der Antifaschismus?
[ 74 ] Dan Diner: Feindbild Amerika. Über die Beständigkeit eines Ressentiments, Propyläen: 2002
[ 75 ] Veranstaltungsmitschnitt
[ 76 ] Joachim Bruhn: Derivatenhändler der Kritik. Robert Kurz und das Deutschtum des Marxismus, in: Bahamas 37/2002, S. 62-65 (http://www.isf-freiburg.org/beitraege/Bruhn_Kurz.htm)
[ 77 ] ISF: Dschihad und Werwolf. Die Zerstörung des World Trade Center und der barbarische Untergang der bürgerlichen Gesellschaft, in: Bahamas 37/2002, S. 41-43 (http://www.isf-freiburg.org/beitraege/ISF_Dschihad.htm)
[ 78 ] Vgl. z.B.: Mark Schneider: Der Linken liebste Verschwörungstheorie. In der linken Auseinandersetzung über die Ursachen des Nationalsozialismus und dessen Fortwirken spielte Antisemitismus sehr oft nur eine untergeordnete Rolle, in: Phase 2 14/2004, S. 8-12 (http://phase2.nadir.org/rechts.php?artikel=245)
[ 79 ] Verwiesen sei besonders auf die Arbeiten von Matthias Küntzel, siehe: http://ildb.nadir.org/suche, http://www.matthiaskuentzel.de/
[ 80 ] Martin Janz: Automatik einer Theorie. Flugzeugbomben sind die Kehrseit der Moderne, in: Jungle World 46/2001, S. 5 (http://www.isf-freiburg.org/beitraege/Janz_KurzKritik.htm)
[ 81 ] Autonome Antifa [F]: Wort zum Sonntag - Flaschenpost an die Restvernunft. Identitäre Positionen helfen der radikalen Linken nicht weiter, nur die Negation des Bestehenden bietet eine Perspektive, in: Phase 2 15/2005, S. 48-51
[ 82 ] "Sie warn die Antideutschesten...", S. 42
[ 83 ] Siehe z.B.: Projektionsfläche Naher Osten. Dort zitiert Peter Ullrich fast ausschließlich aus einem Papier der Antinationalen Gruppe Leipzig, in dem die ANG bestimmte antideutsche Positionen kritisch hinterfragt. Peter Ullrich nutzt diese Selbstkritik, um pauschal mit den Antideutschen abzurechnen.

== Mark Schneider (BgR; Phase 2)==
[Nummer:17/2005]
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Datei wurde angelegt am: 24.04.2005