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Team | Peter Heilbronn |
Thema | Was ist Dialektik ( original ) |
Status | Vortrags-Skript |
Letzte Bearbeitung | 07/2003 |
Home | www.mxks.de |
2.1. Beginn3. Die Dialektik
2.2. Kant
2.3. Dont mess with Hegel
2.4. Marx/Engels
2.5. Engster's Kritik zu Adorno 'Negative Dialektik'
3.1. Der Dreischritt: These - Antithese - Synthese
3.2. Forschungs- und Darstellungsprozess bei Marx
3.3. Kategorien im Lauf des Forschungsprozess3.3.1. Schein
3.3.2. Bestimmung
1. Vorwort
- Stichwortgabe, Titel zur vertiefenden Beschäftigung geben - sprengt den Rahmen bei weitem- Verweis auf Clabauter (Danke für die Vorlage), Vorträge und Webseiten (Hegel-Werkstatt.de, www.thur.de/philo/hegel; Anette)
- nur das abstrakteste Gerüst, was in seiner Unvollständigkeit fast falsch ist
- dies kann man nur dialektisch verstehen
2. Jüngere Geschichte der Dialektik in Europa
2.1. Beginn
2.2. Kant
Verstand | er ordnet die Sinneseindrücke nach den Anschauungsformen Raum und Zeit |
danach ordnet er nach den Verstandeskategorien wie Qualität, Quantität, Ursache, Wirkung,... | |
Vernunft | bringt die nichtsinnlich zu fassenden Ideen hervor: Gott, Freiheit, Unsterblichkeit |
2.3. Dont mess with Hegel
"
Es ist dies ein Unterschied, der nur der dialektischen Entwicklung angehört, den
das metaphysische Philosophieren, worunter auch das kritische gehört, nicht
kennt; die Definitionen der Metaphysik
wie ihre Voraussetzungen, Unterscheidungen und Folgerungen wollen nur
Seiendes und zwar Ansichseiendes behaupten und hervorbringen. Das Sein-für-Anderes
ist in der Einheit des Etwas mit sich, identisch mit seinem An-Sich; das
Sein-für-Anderes ist so am Etwas. Die so in sich reflektierte Bestimmtheit ist
damit wieder einfache seiende, somit wieder eine Qualität, - die Bestimmung.
"
(WdL, Surkamp, S. 131)
| [Definition und Dialektik] |
"
Die Auflösung dieses Widerspruches ist nicht die Anerkennung der gleichen
Richtigkeit und der gleichen Unrichtigkeit beider Behauptungen - dies ist nur
eine andere Gestalt des bleibenden Widerspruches -, sondern die Idealität beider,
als in welcher sie in ihrem Unterschiede, als gegenseitige Negationen, nur
Momente sind; jene eintönige Abwechslung ist faktisch sowohl die Negation der
Einheit als der Trennung derselben. In ihr ist ebenso faktisch das oben
Aufgezeigte vorhanden, daß das Endliche über sich hinaus in das Unendliche
fällt, aber ebenso über dasselbe hinaus sich selbst wieder erzeugt findet,
hiermit darin nur mit sich zusammengeht wie das Unendliche gleichfalls; so daß
dieselbe Negation der Negation sich zur Affirmation resultiert, welches Resultat
sich damit als ihre Wahrheit und Ursprünglichkeit erweist. In diesem Sein
hiermit als der Idealität der Unterschiedenen ist der Widerspruch nicht abstrakt
verschwunden, sondern aufgelöst und versöhnt, und die Gedanken sind nicht nur
vollständig, sondern sie sind auch zusammengebracht. Die Natur des spekulativen
Denkens zeigt sich hieran als einem ausgeführten Beispiele in ihrer bestimmten
Weise; sie besteht
allein in dem Auffassen der entgegengesetzten Momente in ihrer Einheit. Indem
jedes, und zwar faktisch, sich an ihm zeigt, sein Gegenteil an ihm selbst zu
haben und in diesem mit sich zusammenzugehen, so ist die affirmative Wahrheit
diese sich in sich bewegende Einheit, das Zusammenfassen beider Gedanken, ihre
Unendlichkeit, - die Beziehung auf sich selbst, nicht die unmittelbare, sondern
die unendliche.
"
(WdL, Surkamp, S. 168)
| [Spekulative Methode] |
"
Das angeführte Räsonement, das die falsche Voraussetzung der absoluten
Getrenntheit des Seins und Nichtseins macht und bei derselben stehenbleibt, ist
nicht Dialektik, sondern Sophisterei zu nennen. Denn Sophisterei ist ein
Räsonnement aus einer grundlosen Voraussetzung, die man ohne Kritik und
unbesonnen gelten lässt; Dialektik aber nennen wir die höhere vernünftige
Bewegung, in welche solche schlechthin getrennt Scheinende durch sich selbst,
durch das, was sie sind, ineinander übergehen, die Voraussetzung [ihrer
Getrenntheit] sich aufhebt. Es ist die dialektische immanente Natur des Seins
und Nichts selbst, daß sie ihre Einheit, das Werden, als ihre Wahrheit zeigen.
"
(WdL, Surkamp, S. 111)
| [Dialektik] |
- für die westliche Welt formuliert
- Dialektik des Denkens -> Wissenschaft der Logik (nichts schwierigeres je gelesen, was so gut war)
- Gesetze des Denkens, wie wird vom Sein und Nichts bis zum Begriff entwickelt, zum Wesen
- Kategorien, Begriffe stehen immer in einer Beziehung zu allen anderen, wie im Sein alles mit allem in Verbindung steht
- sie sind so streng relativ, es gibt keine starren Definitionen oder Axiome, Prinzipien, Dogmen (Problem des Anfangs WdL)
- die Begriffe sind selbst in Bewegung sind Resultat menschlichen Tuns (materialistisches Moment der Praxis, der Arbeit, zumindest des begreifenden Denkens)
- die Hegelsche Dialektik ist selbst tätiger Prozeß der nie endet
- Widersprüche sind das treibende Moment, das Identische des Nicht-Identischen
- es wird ständig über das Erreichte mit der Negation und dem Aufheben hinausgegangen
- Aufheben wird zum Fortgang der (begrifflichen) Entwicklung und bei Engels dann als Bewegung gefasst
- Begriffe sind bei Hegel objektive Begriffe der Dinge, sie entsprechen ihnen in bestimmter Weise (Identitätsphilosophie) (materialistisches Moment, wenn auch gebrochen über die Idee)- Ziel der Logik
- die Begriffe liegen in den Dingen selbst (materialistische Moment)
- Denken und Sein sind nicht zu trennen, Seins- und Denklogik wird durch die Wesenslogik vermittelt (objektive und subjektive Logik)
- Aufhebung der klassischen Trennung formaler Logik (Denklogik) // Metaphysik (Logik des Seins, Gesamtzusammenhang, Totalität)
(hier entsteht später auch das Problem des Zusammenhanges von Logischem und "historischen", insbesondere dann bei M/E)
2.4. Marx/Engels
"
"
(Marx 'Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie', S. 381)
| [Aufgabe] |
1. Positiv vermerkt Marx, das Hegel der erste ist, der die menschliche
Arbeit in das Zentrum seiner Betrachtung rückt. Negativ dazu
ist bei Hegel im Endeffekt Arbeit nur das abstrakte Denken. Entwicklung
ist die verschiedener Bewußtseinsstufen. Hegel geht nicht
auf die materielle Seite der Arbeit ein.
| [Materielle Seite] |
3. Das letztendliche Subjekt der Geschichte der absolute Geist, die
einzelnen Idividuen. Für Marx sind es die wirklichen Menschen in ihrer
alltäglichen Praxis.
Es sind die tätigen Individuen im Zusammenhang, die ihre materiellen Bedingungen
selbst produzieren, also auch ihre eigene Entfremdung.
| [Subjekt der Geschichte] |
Die Dialektik ist so nur eine der Begriffe und des Begreifens. Wobei wie gesagt
diese Begriffe in Absetzung zu Kant objektive Gedankenformen sind.
Aber für Hegel ist die Dialektik trotzdessen eine des Rechts, der Moralität und
der Sittlichkeit. Das Gegenständliche ist gerade das zu
entfernende. Für Marx hingegen sind die Menschen tätige, ihrer Natur nach
gegenständliche Wesen, welche sich also auch ihre Arbeit in Gegenständen
darstellen müssen, welches ihre gesellschaftliche Praxis ist.
| [Vergesellschaftung und Gegenstand] |
Marx hingegen sagt, dass die Menschen ihre eigenen
Bedingungen selbst produzieren, diese also ein geschichtliches Produkt sind. Sie
schaffen so ihre eigene materielle, gesellschaftlichen Realität, machen ihre
eigene
Geschichte. Damit ist dieses aber bewusst veränderbar! Philosophie ist
eingreifendes Denken. (auch 11.Feuerbachthese)
Damit haben aber auch die Kategorien als Auffassungsformen von dieser Realität
eine eigenen Geschichte.
| [Historisierung] |
- sogenannte materialistische Umstülpung Hegels , besser Transformation des Ausgangspunktes, Abstreifen des Idealismus
- nicht im einzelnen, aber 2 Dinge Historisierung + Materialismus (Streit wie zum frz. Mat. steht)
(bestand im wesentlichen darin, das Idealistische der Deduktion aus der Idee, dem Absoluten beiseite zu legen und nur noch die logischen Strukturen im real-historischen Prozeß zu betrachten)
- Materialismus haben wir in einem der vorherigen Seminare näher bestimmt
- die Begriffe kommen von der Welt in den Kopf wieder in die Welt
Hat man nun einerseits eine realhistorische Bewegung und den Erkennnisprozeß in ihr so entsteht das Problem des Zusammenhanges von Logischem und historischem
- keines von beiden Seiten bestimmt die andere Vollständig, relative Eigengesetzlichkeit, Eigenbewegung
- das Sein hat seine Geschichte, wie auch die Kategorien selbst
(-> Volosinov 'Marxismus und Sprachphilosophie')
- hier scheiden sich die Geister (ist noch Arbeitsfeld)
- stehe im Gegensatz zu kritischen Theorie auf Engels Seite
(- Dialektik bezieht sich nur auf ein erkennendes Subjekt, ist also eine Denkweise
-) für Engels hingegen ist mit der Dialektik eine Struktur, eine Gesetzmäßigkeit erkannt, die 'in den Dingen liegt'
- Gesetzmäßigkeit in Natur und Gesellschaft
+ dazu wäre die positive Kritik Lukacs zu lesen
+ Totalitätsproblem, Problem der Philosophie als erster Wissenschaft, Grundfrage der Philosophie, Materiebegriff
2.5. Engster's Kritik zu Adorno 'Negative Dialektik'
"
auch der Kritischen Theorie gelang es nicht, die Marxsche Kritik der Politischen
Ökonomie (KdPÖ) als grundsätzliche Erkenntnis- und Methodenkritik anzusetzen.
Allein dieser Weg aber ist noch offen.
"
(ebenda)
"
Gesellschaftskritik ist zuletzt Selbstkritik des Kapitals, der Fetischismus sein
negativer Standpunkt; er ist durch keine positive Erkenntnis hintergehbar, da er
sich, indem er sich selbst einholt, zugleich unterminiert.
"
(ebenda)
| [Engster selbst] |
3.1. Der Dreischritt: These - Antithese - Synthese
Erste schematische Näherung der dialektischen Methode | ||||
---|---|---|---|---|
Schritt | Hegels Bezeichnung | Philosophische Kategorie | Abstraktionsebene | Beschreibung |
wir wollen den Schein durchdringen und zum Wesentlichen kommen | ||||
These | An Sich | Schein, das noch nicht Bestimmte, Einheit, das Unmittelbar Gegebene, das mit sich Identische, real Möglich | Abstrakt, weil unbestimmt, nur mit elementaren Bestimmungen | was
uns unmittelbar berührt, was noch nicht begriffen ist, was scheinbar so ist setzt schon elementare Bestimmungen voraus |
nun muß etwas getan werden, ein Erkenntnisprozeß beginnt,
ein Untersuchungsprozeß, es muß gefasst werden,
charakterisiert, identifiziert es wird hier begonnen den Gegenstand zu identifizieren, d.h. er muß bestimmt werden, also gleichzeitig von anderem unterschieden werden also muß er bestimmbar, unterscheidbar, also erkennbar sein also muß das Andere negiert werden, um den Gegenstand selbst zu bejahen also ist Bestimmen (Erkennen) gleichzeitig immer auch Negation |
||||
Antithese | Für-Sich | Vielheit, Widersprüche, das mit sich Nicht-Identische | es wird konkreter, erste verschiedenste Bestimmungen (Sichten) | Aneignungs-, Untersuchungsprozess |
wir vollziehen also die Bestimmung in Negation von anderem, es sind immer bestimmte Negationen gleichzeitig abstrahiert man von allem nicht notwendigem das kann auf viele Weisen geschehen, es gibt viele verschiedene bestimmte Abstraktionen, je nach Zwecksetzung er wird so ein Gegenstand Für-Uns wir eignen uns den Gegenstand jeweils speziell an er offenbart die in ihm selbst liegenden Widersprüchlichkeiten und Verschiedenheiten |
||||
Synthese | An und Für-Sich | Wesen - Grund - Begriff, Wissen, das wieder Identische, Notwendigkeit | bestimmte, weil zweckgerichtete, wesentliche Abstraktion und bestimmte Konkretion | nun geht es darum das Anderssein, die Vielheit, das Nicht-Identische im Identischen zu erklären |
der Gegenstand ist nun vorläufig bestimmt wir hoffen, das Wesentliche für uns gefunden zu haben wir suchen nun die Gründe für das Andersein, welche selbst nicht anders sein können dieses nicht anders sein können ist dann eine Notwendigkeit das Resultat der Reflexion über diesen Prozess ist dann ein Begriff, Resultat des Begreifens, er ist ein Vermittler |
||||
das nun erlangte Wissen wird zum Ausgangspunkt eines neuen
Untersuchungsprozesses
das An und Für-Sich, welches schon bestimmungsreicher wird ein neues An-Sich es ist also gleichzeitig widersprüchlich und ist zwei Anfang und Ende und doch eines an sich es ist Bewegung, weil man mit dem Fragen nach dem Grund nie stehen bleiben kann, die Begründungsbewegung endet nicht |
3.2. Forschungs- und Darstellungsprozess bei Marx
Schematische Darstellung von Forschungs- und Darstellungsprozess | |||
---|---|---|---|
Prozess | Kategorie | Gegenstand | Erkenntnis |
Forschung
|
Schein
|
das gegebene, real konkrete ist abstrakt, abstrakt Allgemeines, reale
Möglichkeit
|
ohne Bestimmung, noch nicht angeeignet
|
"Ende" der Forschung ist "Beginn" der Darstellung und umgekehrt
|
Wesen
|
abstrakte, Begriff, Kategorie
objektive Gedankenform !
|
das wesentliche erkannt, ein Grund gefunden
|
Darstellung
|
Erscheinung
|
konkret, konkret Allgemeines
|
in seinem Reichtum erkannt
Aufstieg vom Abstrakten zu Konkreten, Konkret Allgemeinen
|
3.3. Kategorien im Lauf des Forschungsprozess
3.3.1. Schein
3.3.2. Bestimmung