Der kapitalistische Reichtum und seine Produktion
Zusammenfassung der wesentlichen Argumente aus:
"Das Kapital" von Karl Marx, Erster Band (MEW 23)
13. Kapitel: Maschinerie und große Industrie
Wichtig zu Übergang: Von welchem Standpunkt aus "Abhängigkeit"
(!) von Fähigkeit der Arbeiter ein Problem, Schranke und Gegenstand
der (Selbst-)Kritik durchs Kapital?! - Damit klar wird: Drehen an Produktionsmitteln
wegen m/v! (Vgl. Punkt 4)
1. Maschinerie - Leistung & Zweck
Emanzipation von den Schranken menschlicher Naturkraft und individuellen
Geschicks durch Aufhebung der engen technischen Basis der Manufaktur: Revolutionierung
der Arbeitsmittel bis hin zum automatischen System der Maschinerie, dem
die Arbeitskräfte als Handlanger „nachhelfen". Arbeit und ihren gesellschaftlichen
Zusammenhang gibt's in der kapitalistischen Industrie nur als dem objektiven
Zwang des materiellen Produktionsmechanismus unterworfene technische Notwendigkeit;
Einheit und Zweck des Prozesses existiert der lebendigen Arbeit gegenüber
als Diktat der in der Maschinerie verkörperten Anforderungen. ("Arbeitsplatz"
als vorausgesetzte Leistungsanforderung.)
Technisch: ersetzt die Maschine den Arbeiter, der ein einzelnes Werkzeug
handhabt ... Ehemals menschliche Tätigkeiten gehen auf Mechanismus
über. Ersetzung von Menschenkraft durch Naturkräfte; von Kenntnissen,
Fähigkeiten und Erfahrung durch Anwendung der Naturwissenschaft.
Zweck der Sache ist nicht: wachsende Bequemlichkeit der Produktion
des Reichtums für Produzenten; Freiheit durch Organisierung gegenständlicher
Produktivkräfte; Erleichterung bzw. Ersetzung von Mühe durch
universelle Naturbeherrschung, d. h. Gratis-Nutzung der Naturgesetze und
des Wissens. Sondern Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit, um Mehrarbeitszeit
zu verlängern -d. h. ein relativer Mehrwert, der die potentielle Freiheit
als eine des Kapitals dem Arbeiter entgegensetzt und zur Erpressung stets
vermehrter unbezahlter Arbeit verwendet. So werden die Mittel der großen
Industrie mit Systemnotwendigkeit zu lauter Entscheidungen gegen die Lebensbedürfnisse
und Gesundheit der Lohnarbeitenden.
2. Wertabgabe der Produktionsmittel:
Mobilgemachte Naturkräfte und Wissenschaft kosten nichts. Ihre produktive
Nutzbarmachung ist jedoch ohne entsprechende Produktionsmitteln nicht zu
haben. Ihr Wert verteuert das Produkt, das durch Produktivkraftsteigerung
billiger werden sollte, durch Wertübertragung. Lohnt sich die Sache
dennoch?
-
Aus Differenz zwischen Maschine als produktbildendem Element und wertbildendem
Beitrag, zwischen Benutzung und Abtnutzung - bedingt durch Dauerhaftigkeit,
riesiges Wirkungsfeld; sprich große Ökonomie ihrer Anwendung
als wissenschaftlich kontrollierte Naturkraft - ergibt sich begrenzter
Umfang, in welchem C/Maschine wertmäßig ins einzelne Produkt
eingeht.
-
Ferner verringert die Produktion der Maschinerie durch Maschinen deren
Wert im Verhältnis zu ihrer Ausdehnung & Wirkung. Je weniger Wert
die Maschine hat, um so weniger gibt sie ab. Je mehr lebendige Arbeit ihr
Einsatz dabei spart, desto mehr erspart sie dem Kapital Lohnkosten, also
bezahlte Arbeit.
Der dem Arbeitsmittel geschuldete Wertbestandteil des Produkts wächst
also relativ, sinkt absolut.
Die Produktivität der Maschinerie überhaupt bemißt
sich an dem Grad, worin sie menschliche Arbeitskraft ersetzt. Die Grenze
ihres lohnenden Einsatzes besteht darin, daß ihre Produktion weniger
Arbeit kostet als ihre Anwendung Arbeit ersetzt.
Im Kapitalismus ist Produktivitätssteigerung nicht Zweck, sondern
Mittel des Mehrwerts. Also ist die Schranke für Einsatz produktivitätsfördernder
Maschinen enger gezogen. Ihr Wert mißt sich nicht an der "realen"
Produktionskost,
sondern an den Kosten für v, deren Senkung mithin die Bedingung
ihrer Einführung ist. Arbeiter werden immer dann, aber auch nur dann,
durch Maschinerie ersetzt, wenn diese den Kapitalisten weniger kostet als
die Anzahl der durch sie überflüssig gemachten Arbeitskräfte.
Weil die Verminderung der bezahlten Arbeit, nicht der angewandten, Zweck
des Kapitals ist, werden Arbeiter freigesetzt, was für diese ein spezielles
Pech ist, da sie auf diese Weise von Lebensrnitteln freigesetzt werden.
3. Wirkungen auf Arbeiter
a) Da Schranken auf seiten der Arbeitskraft (Muskelkraft) entfallen: Aneignung
weiterer Bevölkerungsteile durch Verwandlung in Lohnarbeiter (Weiber,
Kinder). Familie statt Mann dient, und verdient wenig mehr als jener (Wertbestimmung!):
Lohnsenkung pro Arbeitskraft = Erhöhung der Mehrwertrate mit zuschüssigem
Ausbeutungsmaterial. Billiglöhner bewirken Lohnsenkung!
b) Schafft neue Motive für Produktion absoluten Mehrwerts, d.
h. Verlängerung des Arbeitstages.
-
Ausdehnung der Maschinennutzungszeit bedingt schnellere Reproduktion ihres
Werts incl. mehr eingesaugter Arbeitszeit = vergrößertem Neuwert.
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Vermindert Verschleiß durch Nicht-Gebrauch = Vermehrung des Warenquantums,
auf welches sich Maschinenwert verteilt (—> Senkung der Stückkost;
verallgemeinert: der Warenwerte, d. h. Senkung von v).
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Verhindert moralischen Verschleiß, d. h. Entwertung vorgeschossenen
Werts.
-
Relative Senkung von c, das insgesamt ständig mehr Kapital bindet
(vgl. auch Schichtarbeit!). Brachliegen erscheint als Widerspruch zum Zweck
und Nutzen seiner Auslage. Stichwort: „Betriebsnutzungszeit"!
-
Extramehrwert dank neuer Maschinerie schreit nach maximaler Ausnutzung
der (zeitlich beschränkten) Gelegenheit.
Mit Verallgemeinerung der Maschinerie rächt sich der Ersatz von wertbildender
Arbeitskraft durch nicht-wertbildende Maschinerie: In der Senkung des gesellschaftlichen
Werts des Maschinenprodukts macht sich der Widerspruch geltend, daß
Erhöhung der Mehrwertrate der verbleibenden Arbeiter nur durch Verminderung
der Anzahl (mehr)wertbildender Arbeitskräfte erfolgt. Was durch absolute
Mehrarbeit zu kompensieren ist! Der absolute Mehrwert als Notwendigkeit
resultiert hier aus c als Mittel des relativen. Dessen Vollzug (erkauft
durch wachsende organische Zusammensetzung) erheischt Ökonomisierung
von c/Maschine durch deren kontinuierliche Anwendung (—> absoluter Mehrwert,
oder Schicht).
Die kapitalistische Anwendung der Maschinerie produziert eine überflüssige
Arbeiterbevölkerung, teils durch Zuwachs dank neu erschlossener Schichten
der Arbeiterklasse, teils durch Freisetzung infolge von Maschineneinsatz
(welcher mit Lohn von v konkurriert).
c) Die staatliche Beschränkung des Arbeitstages bedingt Intensivierung
der Arbeit, wie sie überhaupt den Stachel zur Produktion relativen
Mehrwerts durch Entwicklung der Maschinerie abgab. Als Ersatz für
Schranke des absoluten Mehrwerts füngiert relative Senkung von v ohne
Erhöhung von c bzw. Verwohl-feilerung der Waren.
Differenz Produktivkrafterhöhung/Intensifikation: Letztere verlangt
vermehrte Arbeitskraftverausgabung pro bestimmte Zeit - und ist selbst
nur möglich und erreichbar bei verkürzter Arbeitszeit. (Steigende
Belastbarkeit des subjektiven
Faktors!) Zum Maß der Arbeitszeit als extensiver Größe
tritt das Maß (und der Grad) ihrer Verdichtung. 10 Stunden produzieren
ggf. so viel Wert wie bisher 12 Stunden von "poröser" Dichte der Verausgabung.
Also: Von wegen - 35-Stunden-Woche = 40 minus 5 Stunden, entziehe
also dem Kapital 5 Stunden Arbeitszeit, die somit disponibel und entsprechende
Nachfrage nach Zusatzarbeitskräften schaffe! (DGB)
Namentlich die Maschine, also das Mittel der Produktivitätssteigerung,
wird zum Erpressungsmittel von mehr Arbeit in derselben Zeit: erhöhte
Geschwindigkeit bzw. erweitertes Überwachungs- oder Betätigungsfeld
für einzelnen Arbeiter. Jede Verkürzung der Arbeitszeit wird
zum Test auf die enorme Elastizität der (entsprechend verbesserten/konstruierten)
Maschinerie und der menschlichen Arbeitskraft. So schafft Auspowerung der
Arbeitskraft nach Verkürzung der Arbeitszeit Gründe für
die nächste!
4. Die Fabrik
Für welche Leistung und damit "Qualifikation" wird der moderne
"Arbeitsplatzbesitzer" bezahlt?
Im modernen Fabriksystem existiert der Zweck des Kapitals als Diktat
des Arbeitsmittels, dem die Arbeiter als bewußte Organe unterworfen
sind. Herrschaft der vergegenständlichten Arbeit über die lebendige,
deren Träger bloße Anhängsel einer außer ihnen existierenden,
im Apparat versammelten Wissenskraft und Zweckmäßigkeit der
Naturumwandlung sind. Emanzipation des Werkzeugs von den persönlichen
Fähigkeiten und Schranken der Arbeitskraft. Nivellierung der Glieder
des durch die Maschinerie kombinierten Gesamtarbeiters und Reduktion derselben
auf Identität abstrakter Tätigkeit als Handlanger. Damit reelle
Subsumtion der Arbeit unter das Kapital.
Anstelle der Fixierung auf ein und dieselbe Spezialfunktion (Manufaktur)
tritt allseitige Anwendbarkeit, Austauschbarkeit der aufs bloße Aushalten
der von der kontinuierlichen Bewegung der Maschinerie vorgeschriebenen
Leistung in der festgelegten Geschwindigkeit reduzierten Arbeitskraft.
Die geforderte "Qualifikation" heißt also Anpassung. (Vgl. beliebige
Herumschieberei der Arbeiter durch die Abteilungen, ihr Einsatz mal an
dieser, mal an jener Stelle. Mobilität der abstrakten Arbeit(er) praktiziert.
Ausbildung auf minimale Anlernzeit beschränkbar.)
Mit dem modernen Fabrikarbeitsplatz ist das kapitalistische Erpressungsverhältnis
im Produktionsprozeß entsprechend verwirklicht: Abhängigkeit
des anonymen Ausbeutungsmaterials vom Kapital, das sämtliche Mittel
(materiell und geistig) auf sich vereinigt hat, vollendet. Verkehrung,
daß Arbeitsbedingung die Arbeiter anwendet ist technische Wirklichkeit.
Die inhaltsleere Tätigkeit im Rhythmus des toten Mechanismus absorbiert
alle freie körperliche und intellektuelle Tätigkeit, strapaziert
in ihrer Einseitigkeit das ganze Individuum und entwickelt jede (potentielle)
Erleichterung der Arbeit zur Tortur mit notwendig ruinöser Wirkung
auf Physis wie Geist. Maschinerie befreit nicht von Arbeit, sondern die
Arbeit vom Inhalt. Vollendung der Trennung der geistigen Potenzen von der
Handarbeit, Verwandlung in Mächte des Kapitals über diese.
Solch technische Unterordnung schafft kasernenmäßige Disziplin
unter ein Fabrikregime, das von Oberaufsicht verkörpert und bewacht
wird.
5. Kampf zwischen Arbeiter und Maschine
Wie gibt's den Wahnsinn, daß Arbeitsmittel (!) als Feind der Arbeiter
fungieren?/
Maschinenstürmerei - Revolte gegen das Arbeitsmittel. Wirkung
der Anwendung dieses Mittels wird gegen das Mittel selbst gewandt. Grund:
in der Maschine tritt es dem Arbeiter als Konkurrent entgegen: schafft
(1.) überflüssige Bevölkerung als (2.) Konkurrenz, mit der
Wirkung der Senkung von v. Freisetzung von Mühe also kein Glück,
sondern doppeltes Pech. Ersetzbarkeit menschlicher Arbeitskraft durch Maschinerie
in der Hand des Kapitals als Mittel der Erpressung zu Bescheidenheit und
Botmäßigkeit.
Gegen Mißverständnis, wonach Ersetzung aus politischem
Motiv erfolgt, zur Niederhaltung der Arbeiter. Vgl. moderne Gewerkschaftsideologie:
„Ein Roboter wehrt sich nicht" - weshalb sich das Kapital vom menschlichen
Risikofaktor trennen wolle!
Der Witz ist vielmehr, daß der ökonomisch begründete
Einsatz der Technik auch als politisches Erpressungsmittel wirkt, sofern
er einen Teil der disponiblen Arbeiterbevölkerung - die "Arbeitslosen"
- zur bedingungslosen Nachfrage nach Arbeit überhaupt verdammt. Unbotmäßigkeit
birgt Gefahr der Kündigung und Ersetzung durch anstehende Reserve.
Deshalb auch als "politisches" Kampfmittel "handhabbar"!
Vgl. die entsprechende Lüge und Drohung von heute: "Hohe Lohnkosten
erzwingen Rationalisierung."
Dazu: a) wird die abhängige Variable zum Subjekt erklärt,
und die zweckgemäße Kalkulation des Kapitals zur sachzwangmäßigen
Re-aktion. (Wie hoch soll/darf er denn sein, der Lohn, daß Arbeiter
vor "Rationalisierung" sicher sind?); b) als ob absolute Höhe des
Lohns der Maßstab, und nicht sein Verhältnis zur Maschinenkost,
deren Höhe (dank des Interesses der Produktionsmittel-Kapitalisten)
selbst nach unten variabel ist, im Verhältnis zu ihrem Wirkungsumfang;
c) die Perfidie: Arbeiter sollen Wirkungen des Einsatzes der Maschinerie
freiwillig antizipieren, um von ihm/ihnen verschont zu bleiben.
Gewerkschaft heute: „Wir sind keine Maschinenstürmer!" Das
heißt, Technik muß sein wg. Konkurrenzfähigkeit, Entlassungen
(als Wirkung der Technik!) als Mittel der Verhinderung von (noch mehr)
Arbeitslosen, d. h. zur "Arbeitsplatzsicherung". So wird - unter Ausschlachtung
des falschen Ausgangspunkts der Maschinenkritik -jeder Gegensatz zum Kapital
konstruktiv überwunden!
Gegen (Marx'schen) Optimismus der These von der Maschinenstürmerei
als "Kinderkrankheit" der Arbeiterbewegung, die mit "Zeit und Erfahrung"
dem Bewußtsein vom richtigen Gegner weicht.
6. Kompensationstheorie
Die Ideologie, wonach Ersatz von Arbeitskraft durch Maschinerie, also
Freisetzung von Arbeitern bzw. diese von ihren Lebensmitteln, durch Beschäftigung
an anderer Stelle (Maschinenproduktion etc.) kompensiert werde.
Heutzutage als: „Modernisierung" durch Arbeitsplatzabbau schafft
Wirtschaftswachstum und erhält damit (alle nicht abgeschafften) Arbeitsplätze
und schafft neue - je erfolgreicher (rationalisiert!), desto mehr!
Dasselbe Gesetz der kapitalistischen Anwendung von Maschinerie (muß
weniger kosten als verdrängtes v) widerlegt auch Kompensationsideologie
(die ansonsten ja empirisch ständig blamiert wird). Der Wert der Maschinerie,
der kleiner sein muß als die Summe Arbeitslohn der ersetzten Arbeiter,
besteht selber nur zu einem Teil aus v (zum anderen aus übertragenem
c und aus m)!
Falls "Wieder"beschäftigung freigesetzter Arbeitskräfte stattfindet,
so durch zuschüssiges Kapital, das rentable Anlage sucht und findet,
und nicht mittels des früher als v fungierenden, jetzt in Maschinerie
verwandelten Kapitals.
Auch jene uralte Variante von beschworenen „Ersatzarbeitsplätzen"
ist also Unfug, weder bezüglich Wirkung, noch gar bezüglich (unterstelltem)
Zweck ist etwas Wahres dran!
7. Repulsion und Attraktion
Die mittels und auf Basis des Einsatzes von Maschinerie - d. h. der Freisetzung
von Arbeitskräften - stattfindende Ausdehnung der kapitalistischen
Produktion bedingt ihrerseits steigende Nachfrage nach Arbeitern. Relative
Abnahme der beschäftigten Arbeiterzahl und absolute Zunahme, Repulsion
und Attraktion, sind als gegensätzliche Tendenzen der kapitalistischen
Produktion, Mittel desselben Interesses an maximalem relativem Mehrwert.
Gegen die moderne Ideologie von Entlassungen als Krisenindikator!
Die Akkumulation mittels großer Industrie schafft die ihr entsprechenden
allgemeinen Produktionsbedingungen (Transport- und Kommunikationswesen).
Ihre schrankenlose Expansionsfähigkeit stößt auf Schranken
in ihren Voraussetzungen und Realisierungsbedingungen: Rohstoffe und Absatz.
Schaffung des Weltmarkts per Kolonisation: Verdrängung einheimischer
Produkte in Kolonien und Zurichtung auf Rohstoffzuliefergebiete - wobei
die Produkte der großen Industrie (Billige Waren; überzählige
Arbeiterbevölkerung, die aus Mutterländern in Kolonien auswandert;
Transport- und Militärwesen ...) die Waffen der Eroberung sind. (So
Überwindung der Schranken der Ausdehnung!)
Die Klage über mangelnde Absatzmöglichkeiten: unterstellt
Produktion, um der (Profit-)Produktion willen. Absatz Mittel = Schranke
dafür. Widerlegt, daß für Bedürfnisse, wie auch immer,
produziert wird.
Das Wachstum der absorbierten Arbeiter unterstellt proportionell rascheres
Wachstum des Gesamtkapitals C. Der Prozeß vollzieht sich als industrieller
Zyklus, den das in seinen Mitteln (Maschinerie und Arbeitskraft) freie
Kapital selbst produziert: die maßlose Produktion = Überfüllung
der Märkte sorgt für die Krise = Kontraktion der Realisierungsmittel
und damit des Geschäfts. Konkurrenz dabei, beim Kampf um beschränkte
Märkte, weiterer Stachel zur Einführung verbesserter Maschinerie!
8. Revolutionierung von Manufaktur & Hausarbeit
Brutalisierung der Ausbeutung in mit der industriellen Fabrik konkurrierenden
Handwerks- und Hausarbeitsbereichen. Erst wo Ruinierung der Arbeitskraft
sich nicht mehr rentiert und damit zur Schranke wird, welche auch hier
Einführung von Maschinerie bedingt, ist das Ende überkommener
Produktionsweisen gekommen. Beschleunigt durch Fabrikgesetze und ihre Anwendung
auf alle Bereiche der Produktion. Arbeitstagszwangsbestimmungen revolutionieren
„technische Hindernisse" für Ablösung handwerklicher durch maschinelle
Produktion überall.
9. Fabrikgesetze
Planmäßige Rückwirkung der "Gesellschaft" auf naturwüchsige
Gestalt ihrer Produktion, die ihre eigenen Mittel untergräbt. Noch
die primitivsten Hygiene-und Gesundheitsregeln müssen den Agenten
der Produktion mit Gewalt aufge-
zwungen werden. Umgekehrt werden mit gesetzlich erlaubten Schädigungen
der Gesundheit (vgl. heutige Grenzwerte und Auflagen) dieselben zur normalen
Le-bensbedingung der Wirtschaft - und damit der Arbeitskraft - erklärt.
Der Staat als Kompensator. Sachwalter zweckmäßigen Verschleißes
der Volksgesundheit. Politische Schranken als Garantie der ökonomischen
Verwertung!
Elementarunterricht: (gegen Revi-Schlag bei Marx!) Zurichtung
für kapitalistische Funktion. Individualität als Grundlage ihrer
Ausbeutung. Produktion als systematische Anwendung von Naturwissenschaft
und Technologie - beständig revolutioniert unter dem Zweck und Zwang
relativen Mehrwerts. Damit werden Arbeitsfunktion, -teilung und -kombination
im Inneren der Fabrik sowie in der Gesellschaft zur (ebenso beständig
geänderten) abhängigen Variable der Erfordernisse kapitalistisch
betriebener Industrie. Dialektik von Mobilität der Arbeit (mit der
des Kapitals) und einseitiger Fixierung derselben auf Teilfunktion bewirkt
dauernde Existenzunsicherheit der partikularen Arbeitskraft ebenso wie
Anerkennung ständigen Wechsels als "Naturgesetz" der Produktion durch
die vom Dienst Abhängigen.
Daß Arbeiter im "technischen Zeitalter" alles Mögliche
"können" müssen ("polytechnische Bildung"), ist ein Märchen,
nämlich die Ideologie für's Gegenteil.
Neues Verhältnis der Geschlechter: Ökonomische Funktionalität
erheischt Freiheit der Personen. Die moderne Familie hat staatlich-ökonomischen
Grund in Produktions- und Reproduktionsfunktion der Mitglieder.
Insgesamt Verallgemeinerung des gültigen ökonomischen Verhältnisses
und funktionale Umgestaltung aller Lebensverhältnisse dank staatsgewaltiger
Beihilfe. Konzentration des Kapitals, Monopol des modernen Fabrikregimes.
Damit wird aber auch alle Welt unmittelbar in Gegensatz zum Kapital gestellt,
und damit vor die Wahl des Dienstes an seinem Reichtum, oder Revolution
...
10. Agrikultur
Subsumtion derselben unter maschinelle Industrie. Auflösung des Bauertums,
Verwandlung in ländliche Lohnarbeiter bzw. Reservearmee als städtische
Anbieter von Arbeitskraft. Dabei Ruinierung von Arbeitskraft und des Bodens
(künstlich gesteigerte Fruchtbarkeit untergräbt die Quelle derselben),
also der Springquellen allen Reichtums.
Von wegen Ökologie! „Umweltzerstörung" ist Form von Armut:
Ruinierung der elementaren Lebensmittel und Reproduktionsbedingungen.