Der kapitalistische Reichtum und seine Produktion
Zusammenfassung der wesentlichen Argumente aus:
"Das Kapital" von Karl Marx, Erster Band (MEW 23)
17. Kapitel: Verwandlung von Wert der Arbeitskraft in Arbeitslohn
Über den Widerspruch eines Werts der Arbeit gegen das Wertgesetz
bzw. warum die Bezahlung des Werts der Arbeit (= ihrer wertmäßigen
Leistung) die Aufhebung der kapitalistischen Produktion wäre ...
Die Form des Arbeitslohnes löscht Trennung des Arbeitstages in
bezahlten und Mehrarbeitsteil zugunsten Fiktion aus, daß alle Arbeit
bezahlt sei. Demnach arbeitet der Arbeiter die ganze Zeit für sich,
während er für den Kapitalisten arbeitet. Die Arbeitslohn-Formen
machen das Lebensinteresse des Proletariats zum Mittel des kapitalistischen
Bereicherungsinteresses! (S. u.) Die Zahlung von Lohn für Arbeit ist
Basis für "entsprechende" Rechtsvorstellungen:
"Dieser Lohn steht mir zu für so und soviel Arbeit!" Wieviel?
- Weil kein objektives Maß an der Arbeit existiert, mündet Gerechtigkeitsvorstellung
konsequent in Vergleich zu dem Geld, was andere für ihre Arbeit bekommen:
Konkurrenzstandpunkt, moralisch, dem jeder Materialismus untergeordnet
wird. (Doppelsinn des "Wer verdient wieviel"!) Theoretisches Verhältnis
zur Arbeit als Weise der Versöhnung mit der Tatsache, daß man
mit seiner Arbeit in keiner Weise das Subjekt der "Lohnfindung" ist. Neid
als Betätigung der Freiheit von Leuten, die nicht daran denken, sich
per Klassenkampf zu holen, was sie brauchen.
Über die moralische Betrachtung des Lohnarbeitverhältnisses:
Vorstellung des Arbeiters von einem persönlichen Recht auf "seinen"
Arbeitsplatz incl. Einkommen. Er mit seiner Besonderheit (Qualifikation,
Leistung, Bereitschaft, Erfahrung etc.) sei der Grund seiner Einstellung.
Entsprechend versteht er bei Entlassung (seiner Person!) die Welt und den
Kapitalisten nicht mehr. Es setzt die Logik des „obwohl (ich)" ein. „Womit
hab' ich das verdient, wo ich doch jahrelang so brauchbar war ...?" Als
ob ausgerechnet das reine Geschäftsverhältnis, in welchem Individuum
bloß Träger und Charaktermaske von Arbeitskraft - die als tauglich
unterstellt wird -, eine Gerechtigkeitsveranstaltung wäre, in der
es darum ginge, den besonderen Persönchen gerecht zu werden.
Das Individuum als Arbeiter hat überhaupt kein Recht, das er
einklagen könnte. Außer das prinzipielle Recht, seine Arbeitskraft
frei zu verkaufen, sofern es einen Käufer findet. Ihm bleibt nur die
ökonomische Macht der Klasse als Erpressungsmittel für sein Interesse.
Eingeständnis der Rechtlosigkeit, wenn Arbeiter höhere Kollektivrechte
(Standort, Region, Nation, sozialer Friede etc.) bemühen - um deshalb
doch noch Anerkennung zu finden. (Vgl. Rheinhausen)