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Warum die Demokratisierung nötig ist


aus:
Marxistische Kritik   
 

 

 

Von Heribert Sommer

Ist die Unterdrückung der Frau eine Form der kulturellen Freiheit?

Die Frage ist nicht polemisch gemeint. Sie wird aufgeworfen, um diejenigen herauszufordern, die im Namen einer angeblichen "kulturellen Selbstständigkeit" über das Schicksal der konkreten Menschen hinwegsehen. Was ist an einer Kultur erhaltenswert, deren Inhalt die Unterdrückung der Frauen ist? Jedenfalls nicht dieser Inhalt. Wer die kulturelle Ideologie, die angebliche kulturelle "Identität" hochhält, der betet eine Idee an - und missachtet die Menschen.

Doch die Menschen wollen belogen werden. Die böse Wahrheit ist ihnen nicht zuzumuten. Sie wollen nicht wahrhaben, dass die Freiheit blutige Opfer gekostet hat und weiter kostet. Es gibt aber Regierungen, die dies nicht vergessen haben und die gegen den Willen vieler zur Tat geschritten sind.

Deshalb sahen sich die Regierungen der USA und Britanniens im Sommer 2003 innenpolitisch mit Vorwürfen konfrontiert, sie hätten die Öffentlichkeit getäuscht. Ihnen wurde vorgeworfen, sie hätten falsche Gründe genannt, um Zustimmung für den Krieg gegen das Saddam-Regime zu gewinnen.

Tatsächlich wurde - wie der US-Stratege Wolfowitz freimütig einräumte - ein für die öffentliche Meinung akzeptables Argument benutzt, um den Angriff auf das faschistische Baa'th-Regime zu legitimieren. Mit dem Thema "Massenvernichtungswaffen" konnte der erforderliche Grad der öffentlichen Zustimmung erreicht werden. Die dahinter liegenden strategischen Gründe wurden zwar deutlich ausgesprochen, waren dazu aber nicht geeignet. Es ist nicht zynisch dies festzustellen, denn dabei handelt es sich um überprüfbare Tatsachen.

In einer Rede an die Nation formulierte G.W.Bush klar und deutlich das Ziel einer Neuordnung des Nahen und Mittleren Ostens mit dem Ziel einer Demokratisierung. Dieses Ziel war weder vorgeschoben, noch wurde es verheimlicht und unberechtigt ist es schon gar nicht. Ob es auf dem eingeschlagenen Weg erreicht werden kann, darüber lässt sich streiten, eine akzeptable oder praktikable Alternative dazu gab es nicht, denn die vom alten Europa angebotene Alternative hieß ganz einfach: Nicht handeln.

Eine reaktionäre Region

In keiner Region der Welt gibt es so viele undemokratische und despotische Herrschaftsstrukturen wie in der arabisch-persischen Region. Saudi-Arabien wird von einer monarchischen, islamistischen Clique beherrscht; es gibt öffentliche Hinrichtungen, Verstümmelungen als Strafen, Verbannung der Frau aus der Öffentlichkeit und Verbot kultureller Betätigung; seit 1979 werden die Menschen im Iran von einer klerikal-faschistischen Mullah-Diktatur unterdrückt, die ertrotzten demokratischen Fortschritte - freie Präsidentenwahl und gewisse Medienfreiheiten sind im Ansatz stecken geblieben; in Syrien herrscht ein glühender Antisemit, gestützt auf eine Einparteiendiktatur der Baa'th-Partei; Jordanien ist weiterhin eine Monarchie, zwar inzwischen mit machtlosem Parlament und die Staatsführung gilt als prowestlich, aber den Menschen werden auch hier individuelle Bürgerrechte vorenthalten; Afghanistan wurde durch die US-geführte Koalition von den Taliban befreit, aber die reaktionären Männerclans haben in weiten Teilen des Landes das Sagen; im Irak wurde ein blutrünstiges Terrorregime von der Macht entfernt, was die Voraussetzung für eine Entwicklung zum Fortschritt war, gegen die eine terroristische Minderheit noch rücksichtslos ankämpft. Unglaublicherweise werden die islamistischen und baa'thistischen Terrorkommandos, deren Bomben sich häufig gegen Zivilisten richten, von deutschen "Friedensbewegten" unterstützt. Von Stalinisten und anderen Fälschern des Kommunismus wurde der oberflächliche Anschein im Irak für die soziale Realität genommen, die unterdrückte Lage der Menschen und besonders die der Frauen wurde vollkommen ignoriert. Saddams brutales Folter- und Giftsgasregime wurde und wird nicht wahrgenommen, weil man einen "Revolutionsrat" hatte und weil man bewaffnete Frauenaufmärsche sah, die einen Grad an Emanzipation vortäuschten, den es nicht gab.1

Weibliche Emanzipation als Maßstab

Der Emanzipationsgrad der Frauen ist ein Gradmesser für die Entwicklungsstufe einer Gesellschaft. Darauf hat schon Friedrich Engels hingewiesen, der diese Aussage von Charles Fourier übernommen hatte.2 Fourier formulierte zur Emanzipation der Frau die Thesen:

"Die sozialen Fortschritte und Veränderungen der Zeit gehen mit der fortschreitenden Emanzipation der Frauen einher, der Verfall der sozialen Ordnung führt dementsprechend zur Verminderung der Freiheit der Frauen."

Er zieht daraus die Schlussfolgerung:

"Die Erweiterung der Rechte der Frauen ist das Hauptprinzip aller sozialen Fortschritte."3

Wie frei eine Gesellschaft ist, das lässt sich also daran ablesen, wie frei die Frauen und Mädchen in einem Land sind.

Dieser Maßstab ist schon rein quantitativ zwingend, denn wird den Frauen und Mädchen die Freiheit vorenthalten, dann lebt ein Großteil der Bevölkerung, der weibliche Teil, zumeist weit mehr als die Hälfte - in Unfreiheit.

Unter Freiheit der Frau wird hier verstanden:

    • Bewegungsfreiheit/Freizügigkeit;
    • Freiheit der Rede und Meinung;
    • Freiheit der Bildung, Ausbildung und Berufswahl;
    • sexuelle Freiheit und Freiheit der Partnerwahl;
    • Recht auf körperliche Unversehrtheit;
    • antipatriarchale Frauenrechte auf Alimente, gegen Polygamie und ein frauenfreundliches Familien-, Scheidungs- und Abtreibungsrecht;
    • kulturelle Freiheit und das alles auf der
    • Grundlage des Rechtes auf Leben.
    • Dazu kommt noch das Recht auf demokratische Betätigung
    • und das Wahlrecht,

also die ganze Palette der Menschen- und Bürgerrechte, für die sich - was hier angemerkt sei - die UNO bislang nicht stark macht!

Exkurs: Denjenigen, die die UNO hochloben und so tun, als sei sie ein Hort des Fortschritts, sei ins Stammbuch geschrieben: Demokratische Rechte sind keine Grundsätze der Vereinten Nationen, diese werden von der UNO gar nicht beachtet. Zahlreiche UNO-Mitglieder müssten bei sich selbst anfangen, würden sie sich bürgerlich-demokratischen Maßstäben unterwerfen. Der "Frieden", vor allem der mit Despoten, wird als viel höheres Gut angesehen und stets gelobt.

Patriarchat und Demokratisierung

Die Unterdrückung der Frau ist kein "Nebenwiderspruch" der antagonistischen Gesellschaft, wie uns Stalinisten vormachen wollen, sondern eine Folge von 5000 Jahren Patriarchat und der seitdem männlich beherrschten Eigentumsordnung. Das private Eigentum an den Produktionsmitteln brachte nicht nur in seiner kapitalistischen oder vorhergehend feudalistischen Form Unterdrückung hervor, sondern war zu Anfang - beginnend z.B. im antiken Griechenland - eine Grundlage der zutiefst patriarchalischen Unterdrückerherrschaft.4 Unterdrückt wurden die Sklaven und die als Anhängsel der männlichen Gesellschaft angesehenen Frauen - auch die Frauen aus der Klasse der Unterdrücker.

Oft übliche, dumme Rückprojektionen tragen zum Verständnis der Antike nichts bei und verklären nur den Ursprung der bis heute andauernden unterdrückten Stellung der Frauen und Mädchen in vielen Ländern der Welt. Unter der männlichen Despotie haben die Frauen der arabischen Welt, in Afrika, wo es noch häufig die Beschneidung der weiblichen Genitalien gibt und im Machismo der lateinamerikanischen Staaten in höherem Maße zu leiden, als in Europa und Nordamerika. In den genannten Regionen gibt es sicher sehr viele Unterschiede der Unterdrückung, aber es muss darauf hingewiesen werden, dass die patriarchale Unterdrückung ein weltweites Phänomen ist, auch wenn hier ein besonderes Augenmerk auf den Islamismus gelegt wird.

Mehr Lebensqualität

In der bürgerlichen Demokratie der Neuzeit wird diese Unterdrückung, wie auch die Klassenunterdrückung insgesamt, nicht aufgehoben, sondern abgemildert und oftmals verdeckt und aus dem Bewusstsein durch allerlei Idealvorstellungen verdrängt. Das durch die Medien häufig falsch gezeichnete Bild der Realität prägt das Denken der Menschen und lässt sich so als scheinbar reales Zerrbild gebrauchen. Klassenrealität und patriarchale Realität pflegt sich nicht als solche medial zu spiegeln, was ein seltenes Durchscheinen nicht unmöglich, aber immer weniger wahrscheinlich macht.

Allerdings wird häufig über verschleppte Frauen aus Osteuropa berichtet, die durch Drohungen und Gewalt zur Prostitution gezwungen werden. Auch in Südosteuropa treiben skrupellose Menschenhändler ihre Geschäfte mit Mädchen und jungen Frauen. Daran ist abzulesen, dass die Länder Osteuropas einer noch rückständigen Welt zuzurechnen sind, in der ein Menschenleben wenig zählt. Eine wirkliche Demokratisierung und ein Durchbruch des humanen Menschenbildes hat dort noch keinen Einzug gehalten, die entwürdigende Behandlung der Frauen und Kinder ist ein Gradmesser für diese Rückständigkeit.

Der Zugewinn an Freiheit ist in der bürgerlichen Demokratie für die Frauen, aber auch für die arbeitende Klasse kein nur gradueller, sondern durchaus ein qualitativ wertvoller und eine Voraussetzung für den Kampf um den Kommunismus. Es besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen der Befreiung der Frauen und Mädchen, der arbeitenden Klasse und der bürgerlichen Demokratie. Die Befreiung wird in dieser Gesellschaftsform eingeleitet, aber sie kann im (demokratischen) Kapitalismus nicht vollendet werden. Dazu wird eine weitergehende Revolutionierung der gesamten Gesellschaft erforderlich, die die Eigentumsordnung, was bedeutet die Eigentumsrechte umstürzt und die kapitalistische Warenproduktion aufhebt.

Ausbleiben der bürgerlichen Revolution

Kommen wir zurück auf die arabisch-persische Region. Im weltweiten Vergleich ist diese Zone politisch rückständig, was mit der reaktionären islamischen Religion - wie sie heute verbreitet ist - zu tun hat. Diese Religion gehört zu einem feudalen gesellschaftlichen Überbau, der sich als Herrschaftsform und herrschende Denkform im arabischen Raum erhalten hat. Islamisten streben danach ein Kalifat zu errichten, sowie die Demokratie und die individuellen Freiheiten der Menschen zu zerstören. Sie sind üble Patriarchen, die die Frauen nicht achten, sie zu missbrauchen und zu unterdrücken trachten.

Das Ausbleiben der bürgerlichen Revolution im arabischen Raum nach dem Ende des Kolonialismus hat zu einer Stagnation geführt, die reaktionäre, menschenfeindliche Ideologien, die dem Mittelalter verhaftet sind, wie den Islamismus begünstigt. Von Leuten, die der deutschen Ideologie verhaftet sind, wird es gar als ein Ausdruck von Freiheit und Selbstbestimmung hingestellt, dass man(n) auf diesen zurückgebliebenen "Werten", die Entwertungen sind, beharrt.

Den USA oder "dem Imperialismus" dafür die historische "Schuld" zuzuweisen greift zu kurz. Und das nicht nur deshalb, weil diese Schuldzuweisung keinerlei menschenwürdigen Ausweg impliziert. Im Gegenteil, solch ein Antiimperialismus stützt die reaktionäre Kritik des Kapitalismus und stellt alles was von der bürgerlichen Aufklärung übrig geblieben ist, zur Disposition. Die Islamisten, nicht nur die arabischen, auch die indonesischen, predigen eine Abschottung gegen den Westen und praktisch eine Abschottung gegen jeden Fortschritt, gegen jede Form des selbstbestimmten Lebens. Es ist aber nicht nur Abschottung, sondern soll der Menschheit durch Terror aufgezwungen werden, wie die terroristischen Akte gegen die Diskothek und das Vergnügungsviertel in Bali, das Marriott-Hotel in Jakarta und die Synagoge auf Djerba beweisen. Der Imperialismus ist nur ein Popanz, eine Worthülse, die von Terroristen zur Legitimation einer patriarchalen, antisemitischen und fanatisch-religiösen Ideologie benutzt wird.

Unterdrückung der Frauen und Mädchen

Sehr viele arabisch/islamisch erzogene Männer haben ein gebrochenes Verhältnis zu den Frauen, was ganz konkret mit ihrem persönlichen Erleben zu tun hat. Sie wachsen bis zum jugendlichen Alter eng mit der Mutter auf und werden dann abrupt von dieser getrennt. Alsdann wird die Frau nicht mehr geachtet, sie wird nurmehr als sündiges und unreines Objekt angesehen.

Der Fanatismus des pakistanischen Koran-Schüler, d.h. Taliban, die jahrelang Afghanistan terrorisierten, lässt sich auch mit ihrem gebrochenen Verhältnis zum weiblichen Geschlecht erklären. Viele Taliban-Schüler sind ohne Frauen aufgewachsen. Sie waren Kinder des Bürgerkriegs und wurden von religiösen Fanatikern in Koranschulen ohne Allgemeinbildung, allein mit dem sogenannten Gotteswort erzogen. Ihre Hauptforderung war es von Beginn an, den Frauen die Erwerbsarbeit und den Mädchen die Schule zu verbieten. Sie verabscheuten die schon unter der Monarchie in Afghanistan in den 60er Jahren begonnene Befreiung der Frau und setzten sich mit diesem reaktionären Roll-Back in den patriarchalen Stammesversammlungen der Paschtunen durch. Der Frauenhass war eines ihrer Grundmotive.5

Das der Islam auch anders ausgelegt werden kann und der Frauenhass kein notwendiger Zug ist, belegt die Politik von Habib Bourguiba. Er setzte schon 1957 eine - religiös untermauerte - rechtliche Verbesserung für die Frauen durch. Die Polygamie wurde verboten, Frauen wurden in Scheidungsverfahren gleiche Rechte wie den Männern eingeräumt und jeder Frau - ungeachtet ob verheiratet oder nicht - wurde das Recht auf freie Abtreibung in den ersten drei Monate der Schwangerschaft gegeben.6

Der alttestamentarischen Frauenfeindlichkeit, nach der die Frau mit dem Teufel im Bunde sei, unrein und nur ein Anhängsel des Mannes, ist die heute verbreitete islamistische Auffassung absolut ebenbürtig. Es ist eben eine aus der Antike stammende patriarchale Ideologie, von der obsiegenden Männerwelt entwickelt. Die Frau wird in der arabischen Welt, deren Männer sich gerne bedienen lassen, als eine Art Arbeits-, Haus- und Lustsklavin angesehen. Wobei ihr Anblick nur den eifersüchtigen, emotional gestörten Männern, die sie wie Eigentum behandeln, erlaubt sein soll. Die Verschleierung der Frau und ihre gefängnisartige Bindung ans Haus sind Grundzüge dieser Form sexueller Unterdrückung, die die Männer ausüben, zu ihrem eigenen Wohlgefallen und aus Angst, sie könnten ihre Privilegien verlieren und würden schließlich auch zu Arbeiten herangezogen.

Ausgeübt wird diese Unterdrückung der Frauen und Mädchen auf verschiedene Weise. Die verordnete Verschleierung ist keineswegs ein Ausdruck religiöser Freizügigkeit. Es handelt sich um nichts anderes als einen Ausdruck des patriarchalen Herrschaftsverhältnisses, denn es sind die Männer, die nicht wollen, das ihre Frauen von anderen Männern gesehen und angesehen werden können. Dies ist die Art wie sie mit ihrem "Eigentum" umgehen. Weil es ihnen gefällt, darum verbergen sie dieses Eigentum vor den Blicken anderer Männer (Schleierzwang, häusliche Gefangenschaft). Gleichzeitig beanspruchen sie das Recht mehrere Frauen zu besitzen und fragen nicht einmal, ob die erste Frau damit einverstanden ist. So wurde in Ägypten im Zuge der Radikalisierung der Scharia-Gesetzgebung 1984 das Recht der ersten Frau auf Zustimmung zu einer weiteren Ehefrau abgeschafft. Die patriarchale Polygamie wurde verschärft, was auf eine verstärkte Ausbreitung der Muslimbruderschaft und ihrer Ideologie zurückzuführen war.

Solche sexuell wie persönlich demütigende Behandlung, müssen sich arabische Frauen bis heute gefallen lassen. Das führt zu starken seelischen Belastungen und zu Streit zwischen den als Eigentum beanspruchten Frauen in der polygamen Ehe. Aber das ist noch nicht alles, denn die Frau wird enorm bedroht, wenn sie sich weigert das böse "Spiel" mitzumachen und den Mann verlässt. Dann droht ihr der Ausstoß aus dem Familienclan, was bis zum Tod führen kann und oft dazu führt.

Die Unterdrückung und Missachtung der Frauen und Mädchen ist also nicht nur Ausdruck einer reaktionären Ideologie, sondern verfolgt einen konkreten Zweck: die Frauen sollen dem Mann als Arbeits- und exklusive Lustsklavinnen zu willen sein und dürfen deshalb selbst keine Persönlichkeit entwickeln und keine eigenen Persönlichkeitsrechte besitzen und ausüben.

Um diese patriarchalen Strukturen zu zerschlagen, ist es gerechtfertigt den dortigen Männern die bürgerliche Demokratie mit Gewalt aufzuzwingen, so wie sie den Deutschen nach dem Sturz des Nationalsozialismus aufgezwungen werden musste. Erinnert sei daran, dass es viele Jahre dauerte bis die Deutschen die Demokratie einigermaßen angenommen haben - es dauert im Grunde bis heute. Denn noch heute sind sie von völkischem Denken besessen. Individuelle Rechte höher zu schätzen als völkisches Gefasel, also die Umsetzung republikanischer Tugenden ist bis heute in Deutschland keine Selbstverständlichkeit.

Die arabische Männerwelt und auch viele Frauen, die diese patriarchale Despotie nicht durchschaut haben, haben also einen längeren Lernprozess vor sich.(mak, hs)

 

Anmerkungen:

  1. siehe: Osten-Sacken/Fatah (Hg.): Saddam Husseins letztes Gefecht? Der lange Weg in den III.Golfkrieg
  2. Engels über Fourier: "Er spricht es zuerst aus, dass in einer gegebnen Gesellschaft der Grad der weiblichen Emanzipation das natürliche Maß der allgemeinen Emanzipation ist." in: Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft, Zit. n. MEW Bd.19, S.196
  3. Charles Fourier: Theorie des quatre mouvement ..., vgl. Charles Fourier, Œuvres complètes, T.1, Paris 1841, p.195/196 ; zit. n. MEW Bd.19, S.567
  4. siehe: Ernest Borneman, Das Patriarchat, Frankfurt 1979
  5. siehe: Ahmed Rashid: Taliban. Afghanistans Gotteskrieger und der Dschihad"
  6. Matthias Küntzel, Djihad und Judenhaß, Über den neuen antijüdischen Krieg, ca ira, Freiburg 2002, Seite 100f
  7. ebd., Seite 92

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